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Autor Thema: Galvanisieren mit "Teelichtdöschen"  (Gelesen 5197 mal)

chemifreakeinfallslos

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Galvanisieren mit "Teelichtdöschen"
« am: 03. Oktober 2009, 15:03:13 »
Ich weiß nicht ob diese Experiment funktioniert, was meint ihr:

Aluminiumteelichtdöschen werden in 15% HCl(aq) aufgelöst. Dann wird die Lösung so lange erhitzt bis verbliebenes HCl aus der Lösung vertrieben ist (Indikatorpapier) / es werden so viele Döschen benutzt bis die Säure verbraucht ist und weitere Döschen nicht mehr gelöst/angegriffen werden  ---> (zur Sicherheit Indikatorpapier verwenden).

Nun sollte eine (warme) klare Lösung aus Aluminiumchlorid-Hexahydrat vorliegen.

In die Lösung werden 2 Graphitstäbe gegeben welche mit einem Netzteil/Batterie verbunden sind.

 Nach einiger Zeit sollte die Kathode silbrig glänzen.

So: Funktioniert es? Muss man die Graphitstäbe evt. vorher reinigen  ---> "Gegen Fingerfett" (Alkohol/HCl(aq) )

Was ich noch sagen wollte: Ich hatte es einmal mit einer Kupfersulfatlösung gesehen: Am Ende hing ein "Kupferbart" an der Kathode   ---> beim Al wollte ich eine gleichmäßige und vor allem feste Schicht auf dem Graphit erreichen.

Gibt es irgendwelche Kniffe/Tricks welche ich kennen sollte?

 :-) Gruß



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Re: Galvanisieren mit "Teelichtdöschen"
« Antwort #1 am: 03. Oktober 2009, 18:28:16 »
Ich weiß garnicht warum ich hierauf noch antworte aber...

...Funktioniert nicht. Aluminiumhydroxid würde wohl ausfallen. Aluminium ist zu unedel, daher auch die Herstellung via Schmelzflusselektrolyse.

Die Lösung besteht nicht mehr aus Aluminitmtrichlorid-Hexahydrat, sondern aus einem Aquokomplex, welcher sauer reagiert. Von daher ist deine Indikatormethode bei dem unvollständigen Eindampfen sowieso hinfällig.

Bitte recherchiere doch mal selber, bevor du deine Fragen postest. Die Suchmaschinen helfen meist auch weiter. Und im Zweifelsfall kann dann immernoch gefragt werden. Ein paar Bücher fürs chemische Grundwissen wären meiner Meinung nach auch mal angebracht.

Edit by Mephisto: Gute Antwort, Karma +1
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2009, 22:44:06 von Mephisto »
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Re: Galvanisieren mit "Teelichtdöschen"
« Antwort #2 am: 05. Oktober 2009, 12:33:46 »
Das funktioniert nicht  :-( Aluminium lässt sich aus wässrigen Lösungen nicht abscheiden.

Grund: Al3+ Ionen benötigen ein (Standard-) Kathodenpotential von erstaunlichen -1.66 Volt, um an der Kathode zu elementarem Aluminium entladen zu werden. Die Spannung wird aber nie erreicht, weil sich vorher mindestens Wasserstoff (0.0 Volt, also ein weit positiveres Potential) bildet.
Mit Kupfer geht das deswegen, weil es sich schon bei +0.17 Volt abscheidet, also eher als Wasserstoff. Auch Gold mit +1.41 Volt scheidet sich gerne ab, wenn man es denn hätte  ::-)

Dabei habe ich aber jetzt noch keine sog. Überspannungen berücksichtigt, die insbesondere für die Abscheidung von Gasen wie Wasserstoff überwunden werden müssen. Trotzdem betragen die nie 1.66 Volt. Die benötigte Überspannung hängt vom Elektrodenmaterial und dem abzuscheidenden Gas ab. Höchste Wasserstoffüberspannung hat Quecksilber mit 1,3 Volt......fehlen aber immernoch 0.33 Volt bevor sich Al abscheidet.
« Letzte Änderung: 05. Oktober 2009, 12:44:49 von Heimstoffbrauer »