Ein Mixer wäre denke ich für die heiße Schmelze auch nicht so gut geeignet. Da die Viskosität beider Flüssigkeiten beim Mischen gering ist, ist eine zu schlechte Durchmischung glaube ich auch nicht das Problem. Ich habe aber den Eindruck, dass sich die beiden Komponenten wieder trennen, wenn die Schmelze beim Verarbeiten länger steht. Immer wieder einmal neu zu durchmischen sollte also sinnvoll sein.
In der Zwischenzeit bin ich auf Berichte anderer Personen im Netz gestoßen, die auch die Erfahrung gemacht haben, dass die Xylitschmelze bei zu niedrigen Temperaturen, wie sie z.B. im Gefrierschrank herrschen, nicht auskristallisiert. Es gibt auch Patente, die sich mit der Problematik "Auskristallisieren einer Xylitschmelze" beschäftigen. Für mich hat sich der Ansatz bewährt, alle Drops mit kristallinem Xylit zu bestreuen, dann können die Drops nach wenigen Stunden vom Backpapier genommen werden.
Die Pipette verstopft relativ leicht und hat sich deshalb nicht bewährt. Ich verwenden nun normale Kunststoffspritzen aus der Apotheke (ohne Nadel). Wenn die Schmelze nicht sehr viel heißer ist als die benötigten ca. 100 °C, verformt sich die Spritze nicht. Man sollte dann darauf achten, möglichst keine Luft mit einzusaugen, weil sonst durch die Erwärmung und damit Ausdehnung der Luft in der Spritze ständig geschmolzenes Xylit aus der Spitze gedrückt wird. Es besteht natürlich Verbrennungsgefahr. An Nachahmer: Am besten gleich mehrere Spritzen kaufen. Es kann vorkommen, dass schon während der Verarbeitung Xylit in der Spritze auskristallisiert. Ich würde sie dann noch so weit wie möglich entleeren und gleich eine andere Spritze verwenden. Die verstopfte Spritze kann anschließend mit Wasser gereinigt werden, wenn auch mit mehr Aufwand als ich erwartet hätte (das auskristallisierte Xylit löst sich schlecht).
Für meine Ansätze verwende ich zurzeit:
- 100 g Xylit
- 1,55 g Minzöl (40 Tropfen)
Es ist nicht erstaunlich, dass die Minzölkonzentration in den fertigen Drops stark von der Temperatur der Xylitschmelze beim Hinzugeben abhängt. Ich glaube, dass ein Großteil des Minzöls bei meinen bisherigen Versuchen verdampft ist - zumindest die Anteile mit niedrigem Siedepunkt. Das versuche ich momentan zu verbessern.
Da das Xylit auch unterhalb seiner Schmelztemperatur zuerst flüssig bleibt, wäre der Königsweg, die minimale Temperatur zu ermitteln, bei der nach dem Hinzugeben und Mischen noch genügend Zeit zum Verarbeiten bleibt, bevor die Kristallisation einsetzt. Soweit bin ich aber noch nicht gekommen und möchte auch nicht, dass das ganze noch hektischer abläuft als es momentan ist. Bisher habe ich den ganzen Prozess ohne Termometer durchgeführt (Temperatur einigermaßen langsam bis zum Schmelzen erhöht, oft aber letztlich vermutlich doch den Schmelzpunkt stark überschritten) und werde bei meinem nächsten Versuch überhaupt erst einmal versuchen, das ganze mit Thermometer durchzuführen und die Temperatur der Schmelze im Bereich 95-110 °C zu halten.
Für eine Frage zur Verwendung eines Quecksilberthermometers habe ich
ein neues Thema erstellt.