In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie man ohne größeren Aufwand einen Rohrofen bis 1300° konstruiert.
Der Rohrofen basiert auf einer von Stefan entwickelten und erprobten Grundversion die in punkto Sicherheit und Zuverlässigkeit von mir optimiert wurde.
Das Kernstück des Ofens, also das Keramikrohr ist ein Phytagorasrohr mit 42mm Außendurchmesser und 33mm Innendurchmesser.
Dieses Rohr wird mit Kanthaldraht mit dem Durchmesser 1mm bewickelt. Die Leistung, die man Mithilfe der Länge (Wiederstand) des Drahtes festlegt ist auf 1800W bemessen.
Bei der Bewicklung ist die Gleichmäßigkeit sehr wichtig, damit der Ofen auch gleichmäßig heizt. Dazu ist es ratsam den Ofen in Sektionen zu unterteilen und z.B alle 10cm die erforderliche Wicklungszahl mit einer Drahtschlaufe fixiert. Außerdem sollte der Ofen vor dem Zementieren angeheitzt werden um eventuelle Kurzschlüsse zu entdecken und zu beseitigen.
Die Drahtenden sollten z.B mit Schlauchschellen fixiert werden.

IMG_0008.JPG (114.81 KB . 600x400 - angeschaut 2328 Mal)Zementiert werden die Wicklungen mit einer 1:1 Mischung von Magnesiumoxid und calciniertem Aluminiumoxid, die mit Wasser angedickt wurde.

IMG_0009.JPG (84.65 KB . 600x400 - angeschaut 2023 Mal)Bis dahin also nichts Neues. Nun ist es bei Stefans erstem Rohrofen so, dass die Enden der Kanthaldrähte einfach an den Enden des Rohrofens ins an Netzspannung angeschlossen werden müssen. Da wir nun jedoch mit PID Thermokontrollern ausgestattet sind wäre ein Kurzschluss hier sehr Folgenreich. Also müssen einige weitere Arbeiten erledigt werden.
Zunächst wird ein Edelstahlrohr auf die erforderliche länge gesägt. Dann wird ein Kabelkasten installiert.

IMG_0006.JPG (109.76 KB . 600x400 - angeschaut 2162 Mal)Die Vorder und Rückseite wird mit Ytongplatten, die eingeschoben werden können versehen.

IMG_0013.JPG (105.52 KB . 600x400 - angeschaut 1972 Mal)Die Kabeldurchführungen werden gebohrt und befestigt. Sie bestehen aus Teilen einer Gewindestange die mit Innenbohrung Versehen sind und gut entgratet werden müssen. Sie haben den Sinn die glasfaserisolierten Kupferleitungen vor beschädigung zu schützen, die die Bohrlöcher im Edelstahlrohr hervorrufen würden.

IMG_0015.JPG (138.82 KB . 600x400 - angeschaut 2072 Mal)Außerdem wird das Rohr mit zwei Schrauben versehen, mit denen man den Rohrofen an Stative anschließen kann.

IMG_0016.JPG (127.69 KB . 600x400 - angeschaut 1923 Mal)Ist alles gemacht werden an den Rohrenden noch jeweils 3 Winkel zum halten und zum Schutz des Ytongs angebracht.

IMG_0017.JPG (150.12 KB . 600x400 - angeschaut 2051 Mal)
IMG_0018.JPG (147.2 KB . 600x400 - angeschaut 1872 Mal)Edit by Mephisto: +1 Karma für diesen exzellenten Beitrag!