Hallo zusammen,
ich habe vor kurzer Zeit die Darstellung von Ethyliodid nach der Vorschrift aus der Lambdasyn Sammung durchgeführt, bei der von KI, P und H2SO4 ausgegangen wird. Der Author vermutete das seine Vorschrift für Methyliodid auch auf die höherwertigen Alkohole Ethanol und Propanol anwendtbar ist.
http://www.lambdasyn.org/synfiles/methyliodid.htmIch habe den halben Ansatz mit Ethanol durchgeführt und hatte zunächst etwas Probleme ohne Wärmezufuhr das Salz in Lösung zu brignen. Weiter bildete sich am Rand des Kolbens eine relativ feste Schicht aus Salzen die sich nur schwer Lösen lies. Beim eintropfen der H2SO4 hat man gleich gesehen das ein Teil der Iodwasserstoffsäure zu Iod oxidiert wurde.
Nachdem die gesamte Säure hinzugegeben war, wurde das Ölbad auf 100°C gestellt und langsam mit der Destillation begonnen. Es ging über 6 Stunden ein wasserklares Destillat über, was scheinbar zu einem großen Teil aus Ethanol bestand, was man daran sehen konnte dass man die untere Phase von EtI im Kolben verschwand. Nachdem das Destillat wie beschrieben aufgearbeitet und destilliert wurde, habe ich nur ~35g EtI erhalten was einer Ausbeute von ca. 37 % entspricht.
Ich denke das die schlechte Ausbeute dadurch zu erklären ist, dass die Siedepunkte von Ethanol (78°C) und Ethyliodid (73°C) zu nahe beianander liegen und somit zu viel Edukt beim abdestillieren des EtI mit über geht. Zumal die Kopftemperatur Grundsätzlich etwas über den eigentlichen Siedepunkt des Produktes gewählt werden muss. Bei Methyliodid liegt die Siededifferenz bei ~20°C, was dazu führt dass bis zu einem bestimmten Bereich hauptsächlich das Produkt abdestilliert.
Hat jemand diese Methode für EtI schon mal ausprobiert und kann meine Befunde bestätigen ?