Synthese von Cr(III)-dotiertem NaMg[Al(C2O4)3]·9H2O
Al2(SO4)3·14H2O + 5 BaCO3 + 2 NaOH + 2 MgSO4·7H2O + 6 H2C2O4·2H2O → 2 NaMg[Al(C2O4)3]·9H2O + 5 BaSO4 + 29 H2O + 5 CO2
Cr2(CO3)3 + 2 NaOH + 6 H2C2O4·2H2O + 2 MgSO4·7H2O + 2 BaCO3 → 2 NaMg[Cr(C2O4)3]·9H2O + 15 H2O + 5 CO2 + 2 BaSO4
NaMg[Al(C2O4)3]·9H2O bildet schöne hexagonale Prismen als Einzelkristalle. Es existieren die isomorphen Verbindungen NaMg[Cr(C2O4)3]·9H2O und NaMg[Co(C2O4)3]·9H2O. Alle drei Verbindungen bilden Mischkristalle in beliebigen Verhältnissen. Der Al(III)-Komplex ist farblos, der Cr(III)-Komplex violett und blau und der Co(III)-Komplex ist blau und grün. Die Cr- und Co-Verbindungen zeigen einen ausgeprägten Dichroismus. Das heißt, dass die Farbe der Kristalle je nach Winkel variiert. Die in dieser Vorschrift dargestellten Kristalle sind von der Seite her blau und von oben violett. Man beachte bei den Fotos die clusterförmigen Kristalle am Einzelkristall, die scheinbar andersfarbig zum Einzelkristall sind, da sie in einem anderen Winkel liegen.
NaMg[Al(C2O4)3]·9H2O wurde erstmals von Frossard im Jahr 1956 erhalten, als er versuchte, das Mg3[Cr(C2O4)3]2-Salz zu synthetisieren, und stattdessen NaMg[Cr(C2O4)3] erhielt. Fossard nahm zunächst ein Octahydrat an, während neuere Arbeiten das Nonahydrat nachwiesen.
Bei der Substanz handelt sich um ein synthetisches Analogon des Minerals Zhemchuzhnicovit. Züchtungen damit sind in der Community (reddit/crystalgrowing und vk/growingcrystals) beliebt. Sehr große Einzelkristalle sind schwer zu züchten, da die Kristalle zu Clusterbildung neigen und leicht brechen. An der Luft sind die Kristalle beständig und verwittern nicht.
In einem 5-L-Becherglas mit Magnetrührer und sternförmigem Rührfisch werden 356,6 g Aluminiumsulfat-14-Hydrat (0,60 mol), 303,2 g Magnesiumsulfat-Heptahydrat (1,23 mol) in 1800 ml Wasser suspendiert und 49,2 g Natriumhydroxid (1,23 mol) vorsichtig dazugegeben. Zu der leicht trüben Suspension werden 4,3 g Chrom(III)-carbonat (selbst hergestellt, 0,02 mol) und 465,3 g Oxalsäure-Dihydrat (3,69 mol) in mehreren Portionen unter Rühren hinzugegen. Die Mischung wird auf 80 °C erwärmt und sollte nun vollständig klar sein. Löffelweise werden 598,0 g Bariumcarbonat (3,03 mol) unter Rühren hinzugegeben. Bei jeder Zugabe bildet sich Kohlendioxid und die Lösung schäumt auf. Um die Reaktion zu vervollständigen wird die Suspension 30 min auf 80 °C erhitzt. Die Mischung wird stets gerührt, damit sich das Bariumsulfat nicht absetzt. Nach dem Erhitzen wird die Suspension heiß abgenutscht. Ein Abnutschen unter Vakuum mit Hilfe eines Rundfilter in einem Büchnertrichter und einer Saugflasche ist empfehlenswert, da normale Filter verstopfen und die Menge an gebildetem Bariumsulfat (707,2 g) recht groß ist. Der weiße Filterkuchen wird mit wenig Wasser gewaschen und die klare, dunkelviolette Lösung in einem Becherglas einige Tage stehen lassen. Es bilden sich Kristalle als hexagonale Prismen, sobald die Lösung verdunstet. Falls sich keine Kristalle bilden wird die Lösung nach ein paar Wochen in Ruhe stehen gelassen.
Zur Züchtung eines Einzelkristalls wird ein gut ausgebildeter Kristall vom Boden des Becherglases ausgesucht und mir Nylonfaden in die Mitte der Lösung gehängt und alle anderen Kristalle entfernt.
Quelle: Oscar E. Piro, Gustavo A. Echeverría, Ana C. González-Baró & Enrique J. Baran (2015): Crystallographic new light on an old complex: NaMg[Cr(oxalato)3]·9H2O and structure redetermination of the isomorphous aluminum(III) compound, Journal of Coordination Chemistry,
DOI: 10.1080/00958972.2015.1078460
(Work in Progress, es fehlen noch Einkaufsliste und Diskussion zu alternativen Methoden)