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  • 06. Februar 2025, 14:16:29

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Autor Thema: Acetaldehyd  (Gelesen 17089 mal)

Patrick

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Acetaldehyd
« am: 27. Juni 2009, 20:08:43 »
Hab ne Quelle gefunden (http://www.chemgapedia.de/vsengine/tra/vsc/de/ch/2/trajektorien/carbonyle.tra/Vlu/vsc/de/ch/2/vlu/carbonyle/aldehyde_ketone.vlu/Page/vsc/de/ch/2/oc/stoffklassen/systematik_funktionelle_gruppen/carbonyle/aldehyde_ketone/bedeutung_acetaldehyd.vscml.html) wo Acetaldehyd durch einleiten von Acetylen in 10%H2SO4, katalysiert mit HgO hergestellt wird.
Nun meine Frage :

Wie gewinne ich aus dem Stoffgemisch reines unpolymerisiertes Acetaldehyd?

Dithmarscher

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #1 am: 28. Juni 2009, 09:58:55 »
Ich hätte da ein Idee...
- HgO Entfernen (Filtration, Destillation mit Kälte-Falle).
- pH-Wert neutralisieren (wichtig, evtl. nach Destillation nicht notwendig).
- Natriumhydrogensulfit-Lösung (wässrige Lösung herstellen und Ethanol hinzugeben, bis NaHSO3 ausfällt) im leichten equimolaren Überschuss hinzugeben. Es bildet sich Natriumhydroxyethylsulfonat, welches sich schlecht in Wasser/Ethanol löst. Dieses ist erstmal Stabil (keine Polymerisation, Oxidation, etc.) und kann aus Wasser/EtOH rekristallisiert und aufbewahrt werden.
- Das Aldehyd wird durch Zugabe von gesättigter wässriger Sodalösung, verd. Natronlauge, aber auch starken Säuren wieder frei und kann mit DCM/Petrolether etc. ausgeschüttelt werden! Nach Abzug des Extraktionsmittels hast du dann dein reines Acetaldehyd!

http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumhydrogensulfit
Natriumhydrogensulfit sollte sich einfach herstellen lassen durch einleiten von SO2 (z.B. aus Pooltabletten [Chlorentferner+H2SO4]) in NaOH, bis der pH-Wert stimmt oder die Lösung an SO2 gesättigt ist.

Falls du noch mehr Infos haben möchtest (Herstellung der Lösung, Reaktionszeiten, etc., sag bescheid!)
« Letzte Änderung: 28. Juni 2009, 12:38:32 von Dithmarscher »

Phil

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #2 am: 28. Juni 2009, 14:45:14 »
Hallo Ditmarscher, hast Du eine genaue Anleitung? Wenn ja Poste sie doch, ich finde es interresant was Du geshrieben hast. Danke [daumenhoch]
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Dithmarscher

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #3 am: 28. Juni 2009, 18:17:00 »
Zitat
1) Preparation of the bisulfite reagent

(This must be prepared just prior to use, as it will autooxidize within hours if left to it's own devices.)

Add 52g sodium bisulfite (NaHSO3, .5moles) to approximately 90mL of distilled water at room temperature with vigorous stirring (slightly more water may be used to get it all into solution). Add a volume of denatured alcohol of about 70% of the solution's volume (ie - if you end up with 100mL of solution, add 70mL of alcohol) then add more water to just dissolve the precipitate (~60mL).

2) Reacting with the ketone

Slowly drip .25moles of ketone(*) into a beaker containing the bisulfite solution with vigorous magnetic stirring. The 2:1 molar ratio insures that all of the ketone will be converted. Let sit on the stirrer for an additional 30-45 minutes then filter on a vacuum Buchner funnel. Wash the crystals with 20-50mL of denatured alcohol. Dry in a vacuum dessicator or open tray then store in a stoppered glass bottle until needed.

(*) If adding an impure reaction matrix, add as much solution as you expect to contain .25moles of ketone.

3) Recovering the ketone

Add the ~.25moles of bisulfite addition product to a separatory funnel then slowly pour in 105mL of 10% Sodium Hydroxide solution (w/w). Separate out the aqueous layer (which may be on top or on bottom depending on the ketone), saturate with salt (NaCl), and extract with 50mL of ether (toluene or benzene ok if the ketone is of high enough bp). Combine the extract with the ketone layer and strip off the ketone by distillation (condense and reuse!). Distill the ketone residue, preferably under vacuum (if you're making what I think you're making), to yield up to 90%, depending on the purity of the starting ketone, of course.

Refs to chase: A. Vogel, "Practical Organic Chemistry"
Quelle: Rhodium-Archiv

pH-Wert muss wie gesagt vorher halbwegs neutral sein und das Quecksilber sollte auch entfernt sein.

Patrick

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #4 am: 28. Juni 2009, 19:15:49 »
Damit kann ich auf jeden Fall was anfangen. Vielen dank, ich werde es ausprobieren sobald ich mir Natriumhydrogensulfit besorgt hab.

Achja ich hätte noch ne kleine Frage:

Wie kann ich wirkungsvoll eventuell gebildetes Paraldehyd depolymerisieren?
Hab gelesen, dass es durch Zugabe von H2SO4 sowohl polymerisiert aber auch depolymerisieren soll.

Mfg Patrick
« Letzte Änderung: 28. Juni 2009, 19:21:54 von Patrick »

Patrick

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #5 am: 01. Juli 2009, 21:34:50 »
Kann mir denn niemand sagen wie acetaldehyd  polymerisiert/depolymerisiert werden kann?

Mfg

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #6 am: 01. Juli 2009, 21:58:37 »
Eine Google-Suche nach Acetaldehyd depolymerisieren lieferte...

Depolymerisation von Paraldehyd zu Ethanal

In einem Rundkolben mit aufgesetzter Destillierkolonne werden 20 ml Paraldehyd mit einem Tropfen konz. Schwefelsäure versetzt und über einer kleinen Flamme destilliert. In der eisgekühlten Vorlage sammelt sich Ethanal an.
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Re: Acetaldehyd
« Antwort #7 am: 01. Juli 2009, 22:50:20 »
Man könnte sogar einfach ein Pyrosulfat beigeben... In spuren würde das reichen. Natriumpersulfat zum Beispiel. ;-)
Das Geheimnis des Erfolgs? Anders sein als die anderen, sich nie damit zufriedengeben, daß man zufrieden ist.

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #8 am: 01. Juli 2009, 23:00:44 »
Man kann bei Bedarf das Paraldehyd wie gesagt mit Schwefelsäure oder Toluolsulfonsäure als Katalysator zum Acetaldehyd depolymerisieren. Als Beispiel wird das bei OrgSyn.org hier und hier kurz beschrieben.
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Re: Acetaldehyd
« Antwort #9 am: 02. Juli 2009, 14:26:57 »
Man kann bei Bedarf das Paraldehyd wie gesagt mit Schwefelsäure oder Toluolsulfonsäure als Katalysator zum Acetaldehyd depolymerisieren. Als Beispiel wird das bei OrgSyn.org hier und hier kurz beschrieben.

Der flüchtige Acetaldehyd kann man aus Paraldehyd (das mit einigen Tropfen Schwefelsäure versetzt wurde) einfach abdestillieren (guter Kühler, Vorlage in Eis).

Patrick

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #10 am: 02. Juli 2009, 20:16:32 »
Danke für eure Hilfe:

Gruß

Phil

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Re: Acetaldehyd
« Antwort #11 am: 23. März 2013, 18:32:32 »
« Letzte Änderung: 24. März 2013, 11:07:42 von Phil »
Nicht die Gewalt einiger weniger ist gefährlich, sondern das Schweigen der Masse.
Wer suchet der findet. Wer drauftritt, verschwindet. Alte Mienenregel.
Heute ist nicht alle Tage ich komm wieder keine Frage.
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