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Autor Thema: Herstellung von Phenylhydroxylamin  (Gelesen 5609 mal)

Phil

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Herstellung von Phenylhydroxylamin
« am: 21. Dezember 2008, 15:51:02 »
C6H5NO2 + 2Zn + 3H2O = C6H5NHOH + 2Zn(OH)2
In einem 2L Stutzen versetzt man eine Lösung von 20g Ammoniumchlorid in 400 ml Wasser mit 41g (0,30mol frisch dest. Nitrobenzol und trägt im Verlauf von etwa 40min unter dauerndem Rühren mit dem Löffel 60g Zn-Staub (min. 75%., d.h. mindestens 0,7g-Atome) ein. Der Stutzeninhalt wird dabei durch einwerfen von Eisstücken auf höchstens 10°C gehalten.
Wen alles Zn eingetragen ist, wird noch 10 min. gerührt, dann soll der Geruch vom Nitrobenzol verschwunden sein.
Dann wird das Zinkhydroxid auf einer Nutsche abfiltriert. Hierauf giesst man das Filtrat in ein Becherglas um, dieses wird nun als Lösung 1 bezeichnet.
Den Zinkhydroxidschlamm wäscht man in einem Trichter mit 400ml  Wasser von 45°C derart aus das man ohne zu saugen die Nutsche mit Wasser füllt, vorsichtig aufrührt und dann erst so schwach saugt, dass das Wasser langsam durchläuft. Erst zum Schluss wird scharf gesaugt, der Filterrückstand mit einem Glasstopfen zusammengepresst und so Lösung  2erhalten.
In jeder der beiden Lösungen (I+2) werden 120g feingepulvertes NaCl völlig gelöst, wodurch das Phenylhydroxylamin in feinen Kristallflocken zur Abscheidung gebracht wird. Nach halbstündigem Stehen der Suspension im Eisbad wird jede scharf abgesaugt, dann auf dem Tonteller gut abgepresst. Und auf dem Ton sofort in einem mit frischem Phosphorpentoxid beschickten Exsikator gebracht der nicht evakuiert wird. Man erhält insgesamt 20-25g Rohprodukt.
Wenn die zweite Fällung nicht wesentlich dunkler ist als die erste ist, löst man beide zusammen in 100-120 ml Benzen unter kurzem aufkochen, filtriert rasch durch ein Faltenfilter im vorgewärmten Trichter und versetzt das warme Filtrat mit 50 ml Petroläther. Beim abkühlen kristallisiert das Phenylhydroxylamin in glänzenden, weichen farblosen Nadeln vom Schmp. 81°C Zur Ausbeutevermehrung kann die Mutterlauge mit weiterem Petrolether versetzt längere Zeit im Kühlschrank stehen lassen. Im ganzen erhält man 60-65% bezogen auf Nitrobenzol. Für die Weiterverarbeitung zu Nitrosobenzol wird das Präparat ohne besondere Reinigung verwendet. Dies muss jedoch bald geschehen, da die nicht umkristallisierte Substanz im besten Fall einige Tage lang unzersetzt haltbar ist. Im Gegensatz dazu ist
p-Toluylhdroxylamin, das aus p-Nitrotoluol durch Reduktion mit Zn-Staub in Alkohol oder Ammoniumhydrogensulfid in der Kälte dargestellt wird, eine recht beständige Verbindung.
Phenylhydroxylamin kann schwere Ekzeme erzeugen, Vorsicht  mit der Substanz, auch in Lösungen ist geboten.

Quelle: Die Praxis des Org Chemikers Seite 519
Ich hatte das Produkt noch nicht selber hergestellt, deshalb kann ich keine Photos hochladen und die Beschreibung etwas genauer schreiben.
Siehe auch http://forum.lambdasyn.org/index.php?topic=408.msg1926#msg1926
« Letzte Änderung: 21. Dezember 2008, 15:54:24 von Phil »
Nicht die Gewalt einiger weniger ist gefährlich, sondern das Schweigen der Masse.
Wer suchet der findet. Wer drauftritt, verschwindet. Alte Mienenregel.
Heute ist nicht alle Tage ich komm wieder keine Frage.
Die Indianer konnten die Einwanderung nicht stoppen, darum leben Sie heute in Reservaten.


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