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  • 09. Dezember 2024, 14:26:23

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Autor Thema: Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?  (Gelesen 4469 mal)

Franco

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Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?
« am: 21. Dezember 2018, 00:02:55 »
Hallo,


ich meine meinen "Chemischen Garten".

Kurz: in eine Natronwasserglaslösung werden einzelne, zumeist farbige, Schwermetallkristalle geworfen und die bilden dann, dank Osmose, hübsche Gewächse aus.

Mal den Chemieunterricht.de zum Thema erklärend verlinkt:

http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/11_09.htm

Die Lösung habe ich aus Silikatkatzenstreu (sicher, und nein: kein Bentonit, Holzschnippel oder was es da sonst noch gibt, ich verwende das Zeug sonst als billigen Silicagelersatz) und NaOH selbst gemacht, ist auch schön hochviskös, als Salze habe ich Nickelsulfat, Kaliumperm. und Kaliumdichromat verwendet.

Einmal in der Lösung so dickflüssig wie sie ist und einmal mit Wasser 50:50 aber nix, nach etlichen Stunden sieht man nur, wie sich das jeweilige Salz gelöst hat...sich dann in runden Flecken am Gefäßboden verteilt hat, ohne Membran, ohne "Gewächs".

Fällt jemandem was dazu ein?

Grüße!

Heuteufel

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Re: Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?
« Antwort #1 am: 23. Dezember 2018, 15:26:05 »
Hmm, ich vermute dass es an der Wasserglas-Lösung liegt. Bei Wiki steht die technische Herstellung ist Zusammenschmelzen von Natriumcarbonat mit Silizumdioxid und Lösen des festen Natriumsilikats in Wasser bei 150 Grad und erhöhtem Druck. Deine Lösung enthält wahrscheinlich noch große Mengen an unverbrauchter NaOH, was bei der Methode wohl kaum vermeidbar ist. Ist aber nur eine Vermutung.
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Franco

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Re: Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?
« Antwort #2 am: 24. Dezember 2018, 00:01:53 »
Hi,

und danke!

Muss es ja...auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass der pH ein Problem ist denn der ist bei der kommerz. Lsg. auch weit oben, entsprechend wird ja auf der Seite von Seilnach od. dem von mir verlinkten auch vor unbedachtem Umgang gewarnt.

Ich habs verschieden versucht..."dünne" schnell gewonnene Lösungen wie ein wirklich dickes Süpchen was über Tage über dem Katzenstreu stand, entsprechend weniger NaOh enthielt-nix, immer das selbe.

Am nächsten Tag hat man dann die Salze (an denen liegt es sicher nicht!) einfach gelöst als dicken Klecks unten im Gefäß rundum den ehemaligen Kristal...mehr nicht.

Naja, was soll die Mutmaßerei, hätte gut zum Weihnachtsmüßiggang gepasst....muss ich eben doch mal eine Flasche kaufen, schließlich kann man es ja noch als Hochtemperaturkleber gebrauchen...

Danke und Grüße!

Heuteufel

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Re: Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?
« Antwort #3 am: 24. Dezember 2018, 18:36:38 »
Hey, eigentlich denke ich mittlerweile auch es sollte klappen. Wenn ich Zeit habe mache ich die Tage mal selber ein paar Versuche und berichte!  ;-)
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Heuteufel

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Re: Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?
« Antwort #4 am: 26. Dezember 2018, 12:25:41 »
So, habe mal selber probiert, orientiert habe ich mich dabei an diesen Anleitungen:
https://www.thoughtco.com/make-sodium-silicate-or-water-glass-608271
https://www.thoughtco.com/make-your-own-magic-rocks-607653

Zuerst habe in 4 g NaOH Plätzchen in 10 mL Wasser gelöst. Anschließend habe ich unter Erhitzen (Heizplatte auf 120-150 °C) 6 g Siliziumdioxid portionsweise in der NaOH gelöst. Verwendet habe ich einmal ein Produkt das als Kieselsäure (SiO2) beschriftet war und einmal Silikagel für die Säulenchromatographie. Beide lösten sich innerhalb weniger Minuten mit einer Leichtigkeit auf, die mich verblüfft hat (dachte ich müsste ein paar Stunden erhitzen). Erhalten habe ich in beiden Fällen eine klare, hochviskose Lösung. Die Lösung habe ich mit je 40 mL dest. Wasser verdünnt und anschließend in ein großes Reagenzglas mit Sand auf dem Boden gefüllt und dann einige dicke Krümel Metallsalz hineingeschmissen. Mit Eisen (III)-chlorid sind aus beiden Lösungen innerhalb weniger Minuten braune Türmchen gewachsen, mit Calcium(II)-chlorid ebenfalls schnell weiße Äste.

Ich habe noch ein paar weitere Versuche gemacht und festgestellt, dass ein starker Zusammenhang zwischen der Wasserlöslichkeit der Salze besteht und der Fähigkeit der Bäumchen zu wachsen. Mit FeCl3 (920 g/L) erhält man das beste Ergebnis, dann kommt CaCl2 (740 g/L). Mit CoCl2 (529 g/L) erhält man kleinere aber auch noch sehr schöne blaue Türmchen. Mit anderen Salzen BaCl2 (375 g/L), CuSO4 (317 g/L) und Fe(SO4) (256 g/L) erhält man nur kleine, dünne Fäden oder gar nichts. Das macht auch vollkommen Sinn, wenn man an den Mechanismus denkt der den Garten wachsen lässt, und macht Lust einen schönen Garten durch den Einsatz besonders gut löslicher, farbenfroher ungewöhnlicher Salze zu gestalten.

Hier noch ein Foto, der Garten stand schon über Nacht und ist deshalb nicht mehr besonders schön... Hatte es Abends gemacht und bin dann direkt ins Bett.  :-D


* chem_garten_c.JPG (217.08 KB . 1024x768 - angeschaut 812 Mal)

Vielleicht probiertst du es nochmal nach diesen Anweisungen.  ;-) Kann gut sein, dass deine Kieselgel-Lösung zu konzentriert war, oder sonst was in der Richtung.
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Franco

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Re: Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?
« Antwort #5 am: 16. Januar 2019, 20:21:02 »
Hallo,

danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, es KANN ja nur ein osmotisches Problem sein?!

Ich gehs nochmal an wenn ich Lust habe!

Grüße!

Heuteufel

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Re: Warum wächst denn eigentlich nix in meinem Garten?
« Antwort #6 am: 16. Januar 2019, 22:51:53 »
Ja, das wäre auch meine erste Vermutung, dass Du einfach nicht die richtige Konzentration erwischt hast (vermutlich zu hochkonzentriert). Aber auch die Salze, die du verwendet hast sind nach meinen Erkenntnissen mit Ausnahme vom Nickelsulfat, das gerade noch so gehen müsste zu schlecht löslich. Wenn Du den Versuch wiederholst, probier unbedingt zuerst Eisen(III)-chlorid oder notfalls Calciumchlorid-Granalien, wo ich festgestellt habe, dass es unter diesen Bedingungen auch wirklich klappt.  ;-)
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