Hey,
zu deiner Frage bzgl. der Extraktion mit Basenwasser / n-Hexan. Für eine Extraktion sollte man wissen wie der Wirkstoff chemisch aussieht und welche Methode man anwenden sollte. In deinem Fall ist das THC / CBD chemisch gesehen sehr unpolar, daher wird man ein Extraktionsmittel verwenden das möglichst nur die unpolaren im Idealfall nur den Wirkstoff extrahiert. Falls ein Wirkstoff als Base gebunden vorliegt, eignet es sich diesen durch Zusatz einer Base freizusetzen und dann zu extrahieren. Da die Naturstoffe immer einem sehr komplexen Gemisch in der Pflanze/ dem Organismus vorliegen extrahiert man jedoch immer ein wildes Gemisch und nicht den Reinstoff.
Deine Frage wie man nach deiner Methode ein noch reineres Produkt enthält ist etwas irreführend. Du hast noch kein wirklich reines Produkt
Was du mit Hexan aus dem Pflanzenmaterial extrahiert hast, ist ein wildes Gemisch aller unpolaren Inhaltsstoffe. Unter anderem fällt auch das gewünschte CBD/THC darunter. Ich habe mal ein Extrakt per Dünnschichtchromatographie untersucht (
http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,2528.0.html), da sieht man wie viele Komponenten in dem braun / gelben Extrakt schlussentlich enthalten sind.
Der große Verlust an Lösungsmittel wird wahrscheinlich durch unzureichende Kühlung deiner Destillationsapparatur oder durch Undichtigkeiten zu erklären sein. Ein geringerer Teil verbleibt noch im Pflanzenmaterial. Auch solltest du das Becherglas bei der Extraktion mit einem Uhrglas oder ähnlichem abdecken.
Das Hexan verdampft grundsätzlich Rückstandslos. Das heißt allerdings nicht, dass dein Extrakt nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels wirklich frei davon ist. Harze und Öle haben die unangenehme Eigenschaft Lösungsmittel sehr gut einzuschließen. Wechselwirkungen der unpolaren Extrakte mit dem unpolaren Lösungsmittel sorgen dafür dass das Entfernen des selbigen zum Teil sehr langwierig und aufwenig ist. Auf Youtube gibt es einige Berichte über die Herstellung von Cannaniharz der Verkaufsstellen in den USA (legaler Verkauf ne nach Bundesstaat). Die treiben zum Teil extremen Aufwand um das Extrakt frei von Lösungsmitteln für den Verkauf zu machen (Vakuumtrockenschrank für 7 Tage etc.). Nach deiner Beschreibung würde ich sagen das dein Extrakt auf keinen Fall frei von Hexan ist.
Du könntest ein Versuch unternehmen um dies zu testen: Erwärme eine kleine Menge des Extrakts in einem Wasserbad auf ~ 80 °C und beobachte ob sich Gasblasen bilden. Das ist zunächst das Lösungsmittel was duch die zugeführte Wärme und die geringere Viskosität des Extrakts entweicht. Bei weiterem heißen auf 120 °C (nicht mehr in einem Wasserbad
) findet eine chemische Reaktion des THCs statt (Decarboxylierung).
Zuletzt schnell zu deiner Ausstattung: Ich würde nicht mit Trichtern und Unterdruck arbeiten. Ein einfaches auspressen mit geeignetem Werkzeug sollte genügen, so hast du auch weniger zu reinigen. Auch kannst du die Kaltextraktion über Nacht versuchen, diese Methode ist bei der Extraktion von Naturstoffen deutlich milder. Da du allerdings später ohne Unterdruck das Lösungsmittel entfernst, ist es hier kein Vorteil.
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