Zur Reaktion: Siliciumtetrachlorid wird mit absolutem Methanol alkoholysiert.
SiCl
4 + 4 CH
4O
Si(OCH
3)
4 + 4 HCl
Durchführung: Ein 500ml Dreihalskolben mit Magnetrührer, Gasableitungsrohr mit 2 vorgeschalteten Waschflaschen (die erste nach dem Reaktionskolben bleibt leer, die zweite wurde zur HCl Sorption mit verdünnter NaOH Lösung befüllt) und Thermometer, welcher in eine Eis-Kochsalzmischung ragt wurde im Abzug aufgebaut. Der Kolben wurde mit 64,08g absolutem Methanol beschickt, welches frisch über CaO destilliert wurde. Dann wurde die Apparatur mit Argon gespült und ein Tropftrichter mit Druckausgleich, welcher 84,95g Siliciumtetrachlorid enthielt, aufgesetzt.
Danach wurde gewartet, bis das Methanol 10°C erreicht hat. Dann wurde das Methanol schwach gerührt. Nun wurde die gesamte Menge des Siliciumtetrachlorids langsam in das Methanol eingetropft, ohne das die Temperatur der Reaktionsmischung über 20°C stieg. Hierzu wurden etwa 2 Sunden benötigt. Die Chlorwasserstoffentwicklung war so beträchtlich, das sich die NaOH gefüllte Waschflasche stark erwärmte.
Nachdem die gesamten Edukte vereint waren, wurde nochmal tropfenweise absoluten Methanol in die Mischung gegeben, bis die Gasentwickling gänzlich stoppte. Vermutlich hat ein Teil des Methanols im Laufe der Reaktion mit Chlorwasserstoff reagiert, wodurch keine Stöchiometrie mehr vorlag und Siliciumtetrachlorid im Überschuss vorhanden war.
Nun wurde das Gasableitungsrohr mit einem Stopfen verschlossen und der Tropftrichter durch einen Liebigkühler ersetzt. Die Apparatur wurde ein zweites mal mit Argon gespült.
Mit dem Heizipilz wurde das Reaktionsprodukt erhitzt, wobei bis 71°C wenige tropfen Flüssigekeit übergingen, welche hydrolysiert- und verworfen wurde. Ab ~122°C begann das TMOS überzugehen, welches in eine gekühlten Vorlage destillierte.
Ausbeute: ~99-100% bezogen auf das Siliciumtetrachlorid.
Physiklische Eigenschaften:Molare Masse: 152.22 g/mol
Schmelzpunkt: -2°C
Dichte: 1.03 g/cm3 (20 °C)
Zündtemperatur: 245 °C
Flammpunkt : 26 °C
Siedepunkt: 122 °C (1013 hPa)
Gefährlichkeitsmerkmale: entzündlich, sehr giftig, reizend
TMOS ist ein sehr starkes Atemgift.
Andere Namen:Tetramethylorthosilikat
Kieselsäuretetramethylester
Methylsilicat
TMOS
Nicht Synthesespezifische Anmerkunen:
Trotz dichtem und starkem Abzug habe ich beim destillieren ungewollterweise eine Geruchsprobe genommen. Es hat einen starken aber angenehmen Eigengeruch. Bitte auf höchste Abzugdichtigkeit achen. Trotz der paar ppm hatte ich leichte Reizerscheinungen der Atemwege.
Reste von dem Stoff können hydrolysiert werden (dauert allerdings seine Zeit), ein verschütteter Tropfen kann mit feuchtem Kieselgur unschädlich gemacht werden.
Hier eine ProduktPDF von Merck
http://www.merck-chemicals.com/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/Merck-DE-Site/de_DE/-/EUR/ViewPDF-Print.pdf?RenderPageType=ProductDetail&CatalogCategoryID=2q.b.s1LdHsAAAEWouEfVhTl&ProductUUID=wJWb.s1OljQAAAEYCNwK0D3M&PortalCatalogUUID=t02b.s1LX0MAAAEWc9UfVhTlEine Quelle zur Synthese habe ich leider nicht, habe es einfach aus logischen Schlussfolgerungen erdacht und umgesetzt. Ausbeute und Siedepunkt des Produkts sind für mich Beweis genug, das ich den Stoff erhalten habe, den ich mir zu Anfang erhoffte.
Bilder muss ich noch auf den PC ziehen und verkleinern, hänge sie bald an.
Es würde mich freuen, wenn die Vorschrift den Weg in die Sammlung finden würde.
Bei Kritik und Anregungen einfach posten.
MfG