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Autor Thema: Vakuumpumpe  (Gelesen 20346 mal)

SynO

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Vakuumpumpe
« am: 16. September 2008, 09:40:17 »
Guten Tag.

Ich habe eine Frage und würde mich freuen, wenn ich eine oder mehrere Antworten darauf bekäme.

Welche Vakuumpumpe von welchem Hersteller empfehlen Sie für eine Vakuumdestillation?

Vielen Dank im Voraus.

Grüsse


SynO

PlanetScience

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #1 am: 16. September 2008, 14:03:20 »
In diesem Thema ging es um günstige Drehschieberpumpen, vielleicht hilft dir das schon weiter.
Mein PGP-Schlüssel; Fingerprint: 7FAF A6DF 2554 B333 E87A 88A9 259F E617 B7F7 ED6E

Phil

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #2 am: 17. September 2008, 19:39:47 »
Hallo SynO
Ich empfehle Dir eine Pumpe von Pfeiffer.
http://www.busch.de/de/company/contact.htm
http://www.pfeiffer-vacuum.de/
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Mephisto

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #3 am: 17. September 2008, 23:44:24 »
Da die Frage immer wieder mal auftaucht, hier mal eine kurze Zusammenstellung der drei wichtigsten Vakuumpumpen-Typen. Je nach Einsatzzweck und Geldbeutel kann dann jeder selbst entscheiden.

Wasserstrahlpumpe:
  • sehr preiswert (ca. 20 Euro)
  • unempfindlich gegen Lösemitteldämpfe oder eingesogene Chemikalien
  • Wasserverbrauch oder geschlossene Kreislaufführung
  • geringes Endvakuum beim Dampfdruck des Wassers (also knapp unter 20 mbar, je nach Temp.)

Drehschieber ("Ölpumpe"):
  • hohes Endvakuum bis von 10-2 bis 10-5 mbar erreichbar
  • mit Preisen ab 100 Euro erschwinglich
  • Bedarf einer Kühlfalle, da sich Lösemitteldämpfe im Öl lösen und das Endvakuum verschlechtern
  • empfindlich gegen verschiedene Dämpfe

Membranpumpe:
  • Membran recht unempfindlich gegen Chemikalien-Dämpfe
  • Bedarf keiner Kühlfalle, idealer Einsatz in Rotationsverdampfern
  • für den Hobbybereich i.d.R. zu teuer (neu für die Meisten unerschwinglich)
  • relativ geringes Endvakuum (einstelligem mbar Endvakuum steht ein vierstelliger Neupreis gegenüber)


Alle Pumpentypen sind bei Ebay neu oder gebraucht zu finden, wobei Membranpumpen nur vereinzelt anzutreffen sind (siehe z.B. Artikel 130255071444).

Was mich persönlich noch interessieren würde, ist wie gut man mit einer Drehschieberpumpe ohne Stickstoff-Kühlfalle arbeiten kann, bzw. ob man durch öftere Ölwechsel Probleme vermeiden kann? Arbeitet hier jemand zu Haue regelmäßig mit einer Drehschieberpumpe ohne Kühlfalle?
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SynO

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #4 am: 18. September 2008, 08:32:40 »
Vielen Dank für die Antworten. Hat mir sehr weitergeholfen.

Vielleicht seid ihr so nett und könntet mir noch zwei Fragen beanworten, und zwar.

Wie messe ich den Druck bei einer Drehschieberpumpe (geht das digital von der Pumpe aus oder muss ich einen Manometer anschließen?

Wenn ich die Drehschieberpumpe laufen lasse, zieht es mir die Gase von der zu destillierenden Substanz in die Pumpe?

Vielen Dank


SynO

Cuny

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #5 am: 18. September 2008, 08:52:47 »
Wie messe ich den Druck bei einer Drehschieberpumpe (geht das digital von der Pumpe aus oder muss ich einen Manometer anschließen?
Normalerweise ist kein Manometer dabei. Manometer lassen sich mit Quickfit-Adaptern an Glasapparaturen anschließen.

Wenn ich die Drehschieberpumpe laufen lasse, zieht es mir die Gase von der zu destillierenden Substanz in die Pumpe?
Ganz genau. Deshalb wird in professionellen Labors eine mit flüssigem Stickstoff gefüllte Kühlfalle vorgeschaltet. Die Membranpumpen benötigen dies nicht.

LG
Cuny

SynO

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #6 am: 18. September 2008, 12:11:30 »
Vielen Dank.

Wieso benötigt eine Membranpumpe diese Kühlfalle nicht?

Laufen die Vakuumpumpen ständig oder nur so lange, bis das Vakuum erreicht ist und schalten sich dann wieder an?

Grüße


SynO

Phil

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #7 am: 18. September 2008, 18:10:02 »
Hallo zusammen  :-)
Ich habe mir einmal eine duo Pumpe von Pfeiffer geleistet und bin sehr zufrieden damit :-D, etwas später hatte ich mir dann ein Pyrani Messgerät geleistet, dieses ist aber sehr entfindlich, es hat sich inzwischen verabschiedet :-X, deshalb arbeite ich nun mit einem Brunner Manometer mit Hg ::-). Dieses ist sehr genau und unempfindlich gegen die meisten aggressiven Gase :-P.
Die Kühlfalle kühle ich mittels Kühlfinger auf -40°C oder wenn dies zu wenig ist mit Trockeneis und Aceton je nach dem halt auch mit Stickstoff, dass ist aber recht selten :-D, zudem lasse ich den Gasbalast laufen, so habe ich keine Probleme damit und erreiche immer ein gutes Vakuum 0,0005mmHg 8-).
Wenn fiel LSM in die Pumpe gelangt sollte man die Pumpe auch mal über Nacht laufen lassen mit Gasbalast :-*. Es ist aber dann empfehlenswert dass die Abgase mit einem Schlauch nach draussen geleitet werden da sich etwas Ölnebel bildet :-o.
Die verwendeten Fachbegriffe kann man bei diesen Links nachsehen und auch die Funktionsweise von den Membran und Drehschieberpumpen :-), welche ich allen andern eigentlich vorziehe :-*.
Alls günstiges Öl kann man ein sehr Dünnes Motorenöl nehmen :-P, so nimmt die Pumpe auch keinen Schaden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Drehschieberpumpe  http://avt-vakuumtechnik.de/drehschieber.htm  http://de.wikipedia.org/wiki/Membranpumpe 
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hefefurz

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #8 am: 28. September 2008, 18:10:24 »
Phil, Du solltest deinen Smiley-Einsatz um ca. 800% reduzieren.

Motorenöl ist für Drehschieberpumpen nicht zu empfehlen.

Bman

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #9 am: 01. Oktober 2008, 19:19:08 »
Hab mir auch eine Drehschieberpumpe bei Ebay gekauft, so ein China Teil für um die 100 Euro. Bin eigendlich sehr zufrieden damit und arbeite ohne Kühlfalle. Aus dem Auspuff kommt zwar schon ein ziemlich komischer geruch, aber das Vakuum ist nach wie vor sehr gut. Lasse die Pumpe aber nach dem Einsatz immer mal einige Minuten einfach Luft ziehen, damit Lösemittel zumindest teilweise verdunsten können. Für höchste Ansprüche wechselt man einfach das öl regelmäßig.

balthaser

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #10 am: 01. November 2008, 07:37:43 »
Hab mir auch eine Drehschieberpumpe bei Ebay gekauft, so ein China Teil für um die 100 Euro. Bin eigendlich sehr zufrieden damit und arbeite ohne Kühlfalle. Aus dem Auspuff kommt zwar schon ein ziemlich komischer geruch, aber das Vakuum ist nach wie vor sehr gut. Lasse die Pumpe aber nach dem Einsatz immer mal einige Minuten einfach Luft ziehen, damit Lösemittel zumindest teilweise verdunsten können. Für höchste Ansprüche wechselt man einfach das öl regelmäßig.

Hab selbst eine Drehschiebepumpe auf diese Weise betrieben (schöne kleine Heraus Minni), Resultat: hässlichste Korrosionsschäden.
Deiner Pumpe wirds wohl trotz regelmässiger Ölwechsel kaum anders ergehen. Merke: Drehschieberpumpen ertragen keinerlei Nachlässigkeiten.

Ich selbst mir darum eine teflonbeschichtete Membranpumpe mit einen Endruckdruck von 8 mmbar zugelegt, die ist super: völlig wartungsfreie und sehr laufruhig.

hefefurz

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #11 am: 07. November 2008, 19:07:43 »
Lasse die Pumpe aber nach dem Einsatz immer mal einige Minuten einfach Luft ziehen, damit Lösemittel zumindest teilweise verdunsten können.

Das ist Unsinn. Die Pumpe muß Vakuum ziehen, da sonst die Lösungsmittel viel schlechter verdampfen. Einfach nen Stopfen aufn Schlauch, die Betriebswärme der Pumpe besorgt den LöMis den Rest.

2bestyle

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #12 am: 14. November 2008, 20:54:22 »
Zitat
Das ist Unsinn. Die Pumpe muß Vakuum ziehen, da sonst die Lösungsmittel viel schlechter verdampfen. Einfach nen Stopfen aufn Schlauch, die Betriebswärme der Pumpe besorgt den LöMis den Rest.
Naja bei meinem Membranpumpenstand mach ich immer ein kleines bisschen den Hahn an der Pumpe auf, wenn das Endvakuum schlechter wird. Es solle ein relativ hohes Vakuum bestehen bleiben aber trozdem etwas Luft durchgezogen werden, das is am effektivsten.
Ein Siedeverzug liegt vor, wenn die Dampfphase unterhab der Flüssigkeit liegt

Phil

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #13 am: 14. November 2008, 21:13:09 »
Normalerweise haben Ölpumpen ein Gasbalastventiel, da ziet immer etwas Luft durch und schont die Pumpe
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hefefurz

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #14 am: 19. November 2008, 15:13:45 »
Naja bei meinem Membranpumpenstand mach ich immer ein kleines bisschen den Hahn an der Pumpe auf, wenn das Endvakuum schlechter wird. Es solle ein relativ hohes Vakuum bestehen bleiben aber trozdem etwas Luft durchgezogen werden, das is am effektivsten.


ich rede ja auch von ner drehschieberpumpe  :-[

arkanit

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #15 am: 19. November 2008, 15:16:47 »
Angenommen ich bin finanziell zu schlecht bestückt um ne Membranpumpe zu kaufen, will aber Saeuren aufkonzentrieren etc.
Laesst sich die drehschieberpumpe schonen, wenn man zu der normalen Destille mit Winkelschliffstuecken noch einen 2. Intensivkühler anschliesst der in einem Auffangbehaelter endet durch dem auch die Pumpe ihr Vakuum zieht ?

Theoretisch duerften eigtl so gut wie gar keine Saeuredaempfe in die Pumpe gelangen.

CD-ROM-LAUFWERK

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #16 am: 19. November 2008, 16:56:59 »
das wird nichts nutzen
wenn, dann mußt du eine gaswaschflasche vorschalten die zb. NaOH enthält und danach dann nochmal eine zum entfernen von aerosol und luftfeuchte (zb. mit CaCl2)
die müssen natürlich vakuumfest sein (woulfsche flaschen) sowas hier - gibts auch mit gewinden statt schliff
 

Phil

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Re: Vakuumpumpe
« Antwort #17 am: 19. November 2008, 17:09:42 »
Hallo Arkanit Es kommt auf die Säure an wenn es möglich ist auf ca. -40°C zu kühlen durch den Kühler so mach es nur mit Eiswasser wird es zu wenig sein. Ich würde an Deiner Stelle die Dämpfe durch feuchten Kalk ziehen so dass Sie neutralisiert werden.

Ich habe den Beitrag von CD-Rom zu spät gelesen so wie Er es beschreibt hast Du sicher gute ergebnisse.

Gruss Phil
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