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  • 25. April 2024, 08:13:01

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Autor Thema: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?  (Gelesen 9638 mal)

Dithmarscher

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Hallo!
Wie kann man am besten Zinksalze im alk. Milieu lösen?
Soweit ich weiß bilden sich bei Zugabe eines großen Überschusses NaOH oder KPH leicht lösliche Komplexe.
Aber zumindest bei NaOH wird erfahrungsgemäß extrem viel benötigt und es dauert ewig bis sich alles aufgelöst hat. Zn(OH)2 zu filtrieren ist eine Qual.

Meine Idee wäre konz. Ammoniaklösung! Es müsste sich doch wie bei Silber oder Kupfer ein Aminkomplex bilden.
Weiß jemand viel benötigt wird um sagen wie mal 1 mol Zn2+ in Lösung zu bringen?

Könnte man das Zink irgendwie in eine filtrierbare Form überführen? Kenne nur die Methode als Oxinat und die Menge die an Oxinat benötigt werden würde ist einfach gigantisch, genauso wie der Filterkuchen und das ganze ist auch noch ph-Wert empfindlich... wie sieht's mit der pH-Stabilität von den Zn-Pyrophosphatsalzen aus?

Mfg
« Letzte Änderung: 22. April 2010, 22:27:09 von Dithmarscher »

hefefurz

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Re: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?
« Antwort #1 am: 22. April 2010, 23:14:14 »
 [--heat-->]

Also, wenn ich Reduktionen mit Zink/H+ mache, schütte ich einfach nen schönen Überschuß OH- drauf und extrahiere dann mit Toluol. Klappt prima!

HCN

  • Gast
Re: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?
« Antwort #2 am: 24. April 2010, 23:20:15 »
Na Zink bildet im stark alkalischen Zinkate.

Was spricht gegen die NaOH Methode?

NaOH ist doch spott billig und du kanst es über Nacht stehen / rühren lassen.
Kilo reinst keine 5 Euro...

Dithmarscher

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Re: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?
« Antwort #3 am: 25. April 2010, 23:41:38 »
Na Zink bildet im stark alkalischen Zinkate.

Was spricht gegen die NaOH Methode?

NaOH ist doch spott billig und du kanst es über Nacht stehen / rühren lassen.
Kilo reinst keine 5 Euro...

Dagegen spricht:

-Es muss ein großer Überschuss verwendet werden, was insofern man Lösung verwendet das Volumen steigen lässt.
-Das ganze wird ziemlich heiß, fängt an zu kochen etc., insbesondere wenn man festes NaOH verwendet.
-NaOH haut in so hoher Konzentration viele Produkte kaputt, insbesondere manche Halogenverbindungen etc.
-Dauert teilweise sehr lange bis sich wirklich alles gelöst hat (bis zu 12h).
-Viele Extraktionsmittel ergeben eine Suspension mit der Zinkatlösung (Toluol ist wohl eine Ausnahme), die lange braucht sich zu klären.

Werde demnächst mal versuchen Zn(OH)2-ND mit Ammoniaklösung (25%) zu komplexieren.
« Letzte Änderung: 27. April 2010, 20:09:59 von Dithmarscher »

Dithmarscher

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Re: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?
« Antwort #4 am: 27. April 2010, 20:16:34 »
Soo...
Habe einen Reagenzglasversuch (mit Zinkacetat) gemacht; Ammoniaklösung (25%) scheint mindestens genauso effektiv wie Natronlauge (30%), lässt sich aber deutlich leichter ausschütteln, da die Viskosität nicht so stark zunimmt. Zudem wird die Dichte nicht erhöht, was bei schweren Extraktionsmitteln wie z.B. Dichlormethan ein Vorteil gegenüber Natronlauge wäre.

Ist also ggf. die bessere Alternative, insbesondere auch aufgrund der potentiell geringeren Reaktivität gegenüber Substrat und vielleicht auch gegenüber dem Extraktionsmittel (z.B. Chloroform).

Werde ab jetzt die Bildung von Zn(NH3)42+ gegenüber Zinkat bevorzugen.
« Letzte Änderung: 27. April 2010, 23:00:35 von Dithmarscher »

hefefurz

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Re: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?
« Antwort #5 am: 27. April 2010, 23:00:58 »
Ja, aber...mal angenommen, du hast ein Amin vorliegen, das basischer ist als Ammoniak (praktisch alle aliphatischen Amine sind basischer!)

Logischerweise mußt du dann OH- zufügen, um dein Amin zu deprotonieren und es ausschütteln zu können, wodurch aber erstmal wieder NH3 aus dem Zn-Komplex verdrängt wird.

Ich sehe nicht, wie das in diesem Fall irgendwas helfen sollte.

Dithmarscher

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Re: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?
« Antwort #6 am: 28. April 2010, 14:33:52 »
Ja, aber...mal angenommen, du hast ein Amin vorliegen, das basischer ist als Ammoniak (praktisch alle aliphatischen Amine sind basischer!)

Logischerweise mußt du dann OH- zufügen, um dein Amin zu deprotonieren und es ausschütteln zu können, wodurch aber erstmal wieder NH3 aus dem Zn-Komplex verdrängt wird.

Ich sehe nicht, wie das in diesem Fall irgendwas helfen sollte.
Ahh, stimmt, hast recht. Habe ich garnicht gewusst  :-[ dass die so alkalisch sind.
« Letzte Änderung: 28. April 2010, 21:51:17 von Dithmarscher »

hefefurz

  • Gast
Re: Zn-Schlamm aufarbeiten! Zinkhydroxid im alkalischen Milieu lösen?
« Antwort #7 am: 28. April 2010, 20:53:23 »
Ahh, stimmt, hast recht. Habe ich garnicht gwusst  :-[ das die so alkalisch sind.

"Ein Tag in der Bibliothek spart einem doch glatt eine Woche im Labor" und anders rum :)