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Autor Thema: Chlorat Elektrolyse  (Gelesen 9068 mal)

cyberchemie

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Chlorat Elektrolyse
« am: 31. Oktober 2009, 11:30:54 »

In eine Chloridlösung dicke Graphitstäbe einsetzen; dann Spannung anlegen. Chlorid wird zu Hypochlorit, welches durch ("elektrolyseeigene") Hitze zu Chlorat wird.
(Gegebenenfalls mit einem Heitzpilz nachhelfen).

Sobald alles zu Chlorat umgesetzt wurde, leiden die Elektroden noch mehr als vorher da es nun langsam ans Perchlorat gehen würde.


Dann kann man aufhören und die Lösung vorsichtig im Wasserbad eindampfen -  zurückbleiben müsste verunreinigtes Chlorat.

oder man fällt reinstes Kaliumchlorat aus einer kalten Chloratlösung aus.

Wäre der Versuch so durchführbar?
Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?
                                                              - Verbesserungsvorschläge ??? - Danke  :-)

Phil

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #1 am: 31. Oktober 2009, 11:44:13 »
Es währe wissenswert, welche Elektroden verwendet werden müssen. Grafit, Platin, Gold usw.
Die Stromstärke währe auch noch wissenswert.
Nicht die Gewalt einiger weniger ist gefährlich, sondern das Schweigen der Masse.
Wer suchet der findet. Wer drauftritt, verschwindet. Alte Mienenregel.
Heute ist nicht alle Tage ich komm wieder keine Frage.
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Heimstoffbrauer

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #2 am: 31. Oktober 2009, 11:55:48 »
Ja das geht  :-)
- Als Elektrodenmaterial für die Anode würde ich Titan nehmen, weil das vom Chlor nicht zerfressen wird.
- Ständiges Rühren ist erforderlich, damit das gebildete Chlor sich wieder lösen kann und dann Hypochlorid bildet
- ungefähr 60° warme Lösung
- Die erforderliche Stromstärke in Ampere ist mindestens :  I=4*(gewünschte Mole Chlorat) * Faradaykonstante / (Zeit in Sekunden)
« Letzte Änderung: 31. Oktober 2009, 12:08:29 von Heimstoffbrauer »

cyberchemie

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #3 am: 31. Oktober 2009, 12:05:24 »
Warum zerbröckelt eigentlich die Anode eigentlich so schnell?

Chlor kann damit (Graphit) doch gar nichts anfangen!?

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- Ist es sinnvoll das Gefäß dicht zu machen, "verlorenes" Chlor lößt sich doch dann vielleicht wieder?


Danke für die Informationen, jedoch gibt es ein Problem, das Chlorid ins Verhaltnis zum Chlorat zu setzen (um zu wissen wie viel Chlorid in der Lösung sein muss) geht nicht, da ich ja immer (viel) Chlor verliere.
Muss man da schätzen oder sollte man z.B. einen Verlust von x% berechnen?
« Letzte Änderung: 31. Oktober 2009, 12:28:08 von cyberchemie »

Heimstoffbrauer

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #4 am: 31. Oktober 2009, 12:12:36 »
Warum zerbröckelt eigentlich die Anode eigentlich so schnell?
Chlor kann damit (Graphit) doch gar nichts anfangen!?

keine Ahnung...ist vermutlich auch das Bindemittel, was diese Batterien-elektoden zusammenhält

cyberchemie

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #5 am: 31. Oktober 2009, 12:37:25 »
Danke für die Informationen  :-)

Heimstoffbrauer

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #6 am: 31. Oktober 2009, 12:49:38 »
- Ist es sinnvoll das Gefäß dicht zu machen, "verlorenes" Chlor lößt sich doch dann vielleicht wieder?

Nee  :-o das kannste nicht dicht machen, weil sich ja nebenbei noch jede Menge Wasserstoff bildet. "Verlorenes" Chlor wird sich dann nicht lösen, sondern mit dem Wasserstoff das sog. Chlorknallgas bilden, das die dann deine Apperatur zereisst  >:-D

Am Besten, du rührst das Chlor gleich wieder unter, sobald es sich an der Anode bildet. Dann kann das nicht passieren. Starkes Rühren ist also essentiell !

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #7 am: 31. Oktober 2009, 12:56:33 »
jedoch gibt es ein Problem, das Chlorid ins Verhaltnis zum Chlorat zu setzen (um zu wissen wie viel Chlorid in der Lösung sein muss) geht nicht, da ich ja immer (viel) Chlor verliere.
Muss man da schätzen oder sollte man z.B. einen Verlust von x% berechnen?

Klar, du kriegst nie mehr Mole Chlorat als du Mole Chlorid in Lösung hast, da das ganze 2x disproportionieren muss, werden es sogar eher weniger sein.
Verluste an Chlor als Gas sind kontraproduktiv. Solltest die durch Rühren und die richtige Temperatur möglichst vermeiden. Da die Reaktionen im alkalischen Medium bevorzugt ablaufen ist es auch nötig, Anolyt und Katholyt ständig gründlich zu durchmischen  ;-)

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Re: Chlorat Elektrolyse
« Antwort #8 am: 02. November 2009, 15:12:36 »
Damit das ganze ordentlich funktioniert müssen die Elektroden dicht aneinander sein. Ich habe es mal mit Platin-Irdium Elektroden gemacht, das ging super. Die Stromstärke muss hoch genug sein damit die Temperatur über ca.60°C bleibt um eine direkte disproportionierung zu erreichen. Das Chlorverschwendungsproblem löst man am besten indem man das Elektrolyt alkalisch einstellt, so wird das meiste Chlor direkt aufgenommen. Ich würde eine NaCl- Lösung nehmen und das Kaliumchlorat später mit einem Kaliumsalz ausfällen.
Das Geheimnis des Erfolgs? Anders sein als die anderen, sich nie damit zufriedengeben, daß man zufrieden ist.

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