Flaschen, Dosen, usw.

[Heuteufel]

Es ist nicht so einfach das richtige Behältnis für aggressive oder empfindliche Chemikalien zu finden ohne dafür viel zahlen zu müssen. Hier eine kurze Übersicht was etwas taugt und was nichts:

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Von links nach rechts: Eine Flasche der Deutero GmbH (enhielt CDCl₃), 3 Gebinde von Sigma-Aldrich und eine DURAN^® Laborflasche.

Der entscheidende Punkt sind die Dichtungen:

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Ganz vorne sieht man einen Schraubverschluss mit einer Tefloneinlage. Der ist nicht unbedingt schlecht, aber nicht extrem chemikalienbeständig und die Tefloneinlage wird beim häufigen Auf- und Zuschrauben leicht in Mitleidenschadt gezogen. Dahinter sind 2 Verchlüsse für DURAN^® Laborflaschen: Hier muss man darauf achten, dass man extra den roten Verschluss mit Teflondichtung hinzubestellt, denn der blaue Verschluss, der mitgeliefert wird, taugt nicht viel. Die hier ausgewählten Flaschen von Sigma-Aldrich und der Deutero GmbH haben alle auch Tefloneinlaagen und schliessen sehr dicht. Der grosse Schaubverschluss im Hintergrund hat eine Schaumstoffeinlage aber schliesst dicht: für nicht aggressive Feststoffe bestens geeignet.

Die Moral: Käuflich erhältliche DURAN^® Laborflaschen sind absolut top, aber nur in Kombination mit dem roten Schraubverschluss mit Teflon Dichtung. Wer in einem Labor arbeitet sollte aber auch mal einen Blick auf die leeren Gebinde werfen, bevor er sie in den Glasmüll schmeisst. Viele besitzen nur einen Schraubverschluss mit einer Tefloneinlage - da lohnt sich das Saubermachen nicht wirklich; aber es sind auch immer ein paar qualitativ sehr hochwertige Flaschen mit einer im Schraubverschluss integrierten Teflondichtung dabei. Wer sich die Mühe macht diese zu spülen und das Etikett abzuziehen (geht in der Regel ganz leicht!) wird sich lange daran erfreuen.     

[Phil]

Ich selber verwende meistens Duranflaschen mit rotem Deckel und Dichtungsring. Meistens genügt es, sonst kann man aus einer Teflonplatte eine Dichtung herausschneiden.

[Heuteufel]

Also den von rechts nach links 2ten Deckel (wo der blaue dahinter liegt)? Ja, die sind gut.

Meistens genügt es, sonst kann man aus einer Teflonplatte eine Dichtung herausschneiden.

Damit habe ich das gleiche Problem, wie mit diesen Tefloneinlagen. Ich finde, eine Teflon-Dichtung funktionniert nur richtig gut, wenn sie auf eine weiche Gummiunterlage aufgepresst wurde. Das sorgt dafür, dass das an sich relativ unelastische Teflon richtig aufsitzt. Meistens genügen normale Verschlüsse ohne Teflon - ich rede hier eher von den kritischeren Fällen.

[Phil]

Ich meinte die ganz rechts, die Duranflasche mit rotem Deckel. Sie sind zwar teurer aber es lohnt sich. Bei Bohrsäuremethylester kann es sein dass er durch die blauen und schwarzendeckel herausdiffundiert, vor allem bei Säurechloriden ist der rote Deckel unerlässlich.

[Heuteufel]

Ja, genau die meinte ich auch (der dazugehörige rote Deckel ist von rechts nach links der 2te Deckel im 2ten Bild  )! 

Sie sind zwar teurer aber es lohnt sich.

Deshalb wollte ich auch darauf aufmerksam machen, dass man genauso tolle Glasflaschen aus dem Altglasmüll von Laboren fischen kann.

[Phil]

Genau das ist ein guter hinweis ein roter Deckel mit Ausgiesring kostet ca. 10.- sFr und eine 1000ml Flasche 15.- sFr.
2000ml sind 40.- ohne Deckel. Also kleinere vermögen. Zum Glück konnte ich mir mal gegen 100 stück sichern.
Man muss aber darauf achten dass die Planfläche wo der Dichtungsring reinkommt ganz bleibt, sonst gehen die Teflondichtungen über den Jordan.

[cogere]

Ich habe mir eine Rolle dicke Teflonfolie (Backfolie) bei ebay für wenige euro gekauft, günstige Flaschen ( http://www.glas-shop.com/glasprodukte/apothekenflaschenblaubraunklarviolett5200ml/glasflaschenbraun/tropfflasche100mldin18braunglas.php ) und Deckel ( http://www.glas-shop.com/verschluesse/schraubverschluesse18mm/schraubverschl-premium-m-pe-dicht-schw-18mm-ov.php ) mit Schaumstoffeinlage , die Folie mit einem Stanzeisen ausgelocht, und mit etwas  Bostk-Prestik PIB Dichtmasse im Deckel befestigt. Ich habe dies vor einem jahr gemacht , und zum test eine Flasche mit CS2 und je eine Flasche mit 33%ige HCl und 25% NH4OH  nebeneinander in eine Kiste gestellt. Nach einem Jahr ist weder ein weiser belag auf den Gebinden, noch ist das CS2 weniger geworden, scheint also zuverlässig abzudichten.......


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[Heuteufel]

Sehr interessant! 
Ich nehme an, dass die vorhandne Schaumstoffeinlag und die PIB Dichtmasse eine gute, etwas elastische Unterlage für die Teflonscheibe liefern. Klug gemacht...   

[Feli]

Weiß zufällig wer wo ich Duran Braunglasflaschen (500 und 1000ml) mit Rotem Deckel günstig herbekommen kann? 

[Heuteufel]

Günstig sind Duran Braunglasflaschen in der Regel nicht, und schon gar nicht in der Größe. Es kann ja sein, dass du Glück haben wirst, aber falls nicht, solltest du vielleicht über mögliche Alternativen nachdenken. Es kommt halt darauf an, was du darin lagern möchtest.

[Feli]

Als alternative würde eine Braunglas Schliffflasche gehen aber ich fürchte das man da beim ausgiesen leicht kleckert oder?

[Heuteufel]

Also, ich persönlich finde, dass eine Schliffflasche so ziemlich das bequemste überhaupt ist, wenn es um das Ausgießen geht. Aber es gibt andere Gründe Schlifflaschen nicht zu mögen (mangelnde Dichtigkeit, klemmende Stopfen bei langer Lagerung, etc.). Am einfachsten wäre es, wenn du ein paar Beispiele von Chemikalien nennst, für die du die Flaschen benötigst. Ist ja blöd, wenn die Flasche am Ende 5 Mal so teuer wird, wie der Inhalt. 

[Feli]

Danke @ Heuteufel mehr wollte ich garnicht wissen. Dicht sollen die doch schon sein wenn der Stopfen passt oder?

[Heuteufel]

Naja, wirklich dicht sind sie vermutlich nur, wenn du den Schliff fettest - und dann musst du das Schlifffett jedes Mal abwischen, damit du beim Ausgießen keine Kontamination mit Schlifffett kriegst. Für nicht nicht hochflüchtige, nicht stark oxidationsempfindliche Chemikalien ist der Schliff auch ungefettet dicht genug. Ein anderes Problem ist, dass der Schliff herausgedrückt werden kann. An der Uni hab ich gerne das DCM in eine 250 ml Schliffflasche abgefüllt um nicht immer die große 2.5 l Flasche nehmen zu müssen  - im Hochsommer ist der Stopfen der Flasche regelmäßig an die Decke geflogen. 

Sprich, für Säuren (HCl, H₂SO₄, etc.) und hochsiedende Lösungsmittel sind Schliffflaschen OK. Für Brom, DCM, Thionylchlorid, etc. würde ich keine verwenden. 

[Feli]

Ok danke. Dann sind Schliffflaschen wohl die Richtige alternative. Danke für deine Hilfe.