I
2 253,8 + Cl
2 70,9
>2ICl 324,7
In einer gewogenen Flasche von 500 ml Inhalt, die mit einer Kältemischung von Trockeneis oder Ether umgeben ist kondensiert man unter Ausschluss von Luftfeuchtigkeit etwa 300ml Cl
2 das aus einer Stahlflasche entnommen wurde. Dazu gibt man ungefähr die Hälfte der Äquivalenten Menge an I
2, die man dem roh abgeschätzten Volumen des Cl
2 entsprechend dosiert, aber vor der Zugabe genau wiegt.
(300ml Cl2 = 468g brauchen 1674g I
2; die hälfte = 837g I
2 wird zugegeben.
Nach hinzufügen des I
2 wird das Reaktionsgemisch fest. Die Kältemischung wird entfernt, so dass der Flascheninhalt sich auf Zimmertemp. erwärmen kann. Hierbei verdampft das unumgesetzte Cl
2 Danach wird die Flasche gewogen und nach abziehen der Gewichte vom Tara und der I
2 Menge das gewicht vom Cl
2 ermittelt. Diese Menge ist grösser als zur Bildung von ICl aus der gegebenen Menge I
2 nötig ist - es hat sich somit etwas ICl
3 gebildet. Es wird daher die dem überschüssigen Cl
2 äquivalente Menge I
2 zugesetzt; es ist wegen der nachfolgenden Reinigung vorteilhaft, (I
2 ist in flüssigem ICl besser löslich als ICl
3), etwa 0,5 mol-% I
2 im Überschuss zuzugeben.
Die mit dem Glasstopfen verschlossene Flasche wird bei Zimmertemp. 24
h oder länger stehen gelassen.
Das Rohprodukt (mind 1070g) wird zur Reinigung ein bis zweimal "umkrist", in dem das flüssige ICl abgekühlt wird, bis etwa 80% der Masse fest geworden ist. Der flüssige Anteil wird sodann abgegossen.
Eigenschaften:
Formelgew. 163.36 Bei gewöndlicher Temp. rotbraune Flüssigkeit, die im festen zustand in 2 Modifikationen existiert.: Beta - ICl braunrote Tafeln F 13.9°C labiele Form;
Alpha - ICl rubinrote Nadeln F. 27.19°C D
fl 29°C (29°C 3.10. Am Kp. der in der Nähe von 100°C liegt (Literaturangaben vgl. II., 94.7°C - 102°C) ist ICl zu 1.1% Cl
2 I
2 zerfallen; der Kp. ist nicht exakt anzugeben.
ICl greift sehr stark Kork Gummi und die Haut an, wobei sich stark schmerzende Flecken bilden. (Gegenmittel: 20% Salzsäure).
Das Produkt ist hygroskopisch, jedoch bilden sich unter Einwirkung von Luftfeuchtigkeit durch Hydrolyse I
2O
5 an den Gefäswänden.
Quelle Brauer 3 S 303