31
Computer & Internet / FAQ und Regeln für das Forum.
« Letzter Beitrag von DanielCes am 13. Februar 2024, 15:35:32 »Welche Regeln gelten in diesem Forum und wo finde ich die häufig gestellten Fragen (FAQ)?
Das Ganze hat aber noch mehr Auswirkungen....es wird dann auch die Axt an den Nachwuchs in Richtung MINT angelegt und genau die Tüftler und Bastler sind das Kapital, was DE und auch die EU hat oder besser hatte.
Daher sollte man den Auswüchsen eines "Nanny-Staates" entgegen wirken, da die Einschränkungen der persönlichen Freiheit, des privaten Experimentierens und Forschens (Wissenschaft ist etwas was Wissen schafft*) unterm Strich eine viel größere negative Wirkung haben, als der sehr sporadisch stattfindende Missbrauch von Chemikalien.
Klar mit den Substanzen kann man Bomben bauen bzw. die Substanzen herstellen die sich zum Bombenbau eignen und dreimal darfst Du raten, ob die Herstellung von Substanzen zum Bombenbau, der Bombenbau selber oder gar das Legen von Bomben für Terrorzwecke* hier legal sind
*= schreibe ich bewusst, da ich zu meiner Hochzeit auch mal nicht splitternde Teile mit HMTD gebastelt hab, ist allerdings über 30 Jahre her und die wurden Silvester so gezündet, dass bis auf Eigengefährdung andere Sachschäden und Fremdschäden so gut wie ausgeschlossen und dass die Mengen auch dementsprechend gering waren.
Über eine Buchrezession http://scienceblogs.de/erklaerfix/2012/03/06/das-knallt-dem-frosch-die-locken-weg/ sind wir auf das Buch "Das knallt dem Frosch die Locken weg: Experimente für kleine und große Forscher" aufmerksam geworden und da besonders auf die vom Autor formulierte "Erklärung für Apotheker". So ist das von Herrn Dr. Benecke erwähnte Lycopodium laut einer Liste eines Landeskriminalamt geeignet zur Herstellung von illegalen Explosivstoffen vgl. Seite 11 in dem PDF http://www.apothekerkammer.de/download/LAK_kokret_Maerz_2008.pdf
Ebenso finden sich in dieser Liste Kupfersulfat, rotes Blutlaugensalz (Kalliumhexycyanoferrat (III) und viele andere Stoffe die nach unseren Begriffen sich nur sehr bedingt zur Herstellung von Explosivstoffen eignen, so dass durchaus da gewisse Zweifel an der Kompetenz des Verfassers der Liste angebracht sind, denn ich möchte sehen wie der Herr oder die Dame aus Magnesia (Magnesiumoxid), Magnesiumcarbonat oder Natriumsulfat einen illegalen Explosivstoff herstellt. Ein Wunder das dort nicht auch Zucker und Kochsalz (Natriumchlorid) aufgeführt sind, denn auch diese lassen sich durchaus (mit etwas chemischen Wissen) zu Explosivstoffen verarbeiten.
Fast könnte man über diese Liste lachen allerdings nur solange, bis man erfährt, dass z.B. eine Bestellung von Kupfersulfat bei einem Chemikalienhändler ausgereicht hat, um jemanden eine Hausdurchsuchung einzubringen vgl. http://www.heise.de/tp/artikel/21/21622/1.html
D.h. Eltern die ihren Kindern etwas Gutes tun wollen, sie in ihrem Forscherdrang unterstützen können sich durchaus im Fokus von Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden befinden, wenn sie Chemikalien bestellen und im "Worst Case" Besuch der Staatsmacht mit HD-Befehl bekommen, da nach uns vorliegenden Informationen die Strafverfolger sehr schnell bei der Hand sind jemanden Verstöße gegen den §310 Stgb "Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens" http://dejure.org/gesetze/StGB/310.html zu unterstellen, die sich dann überwiegend als unbegründet herausstellen, so dass dann (ebenfalls nach uns vorliegenden Informationen) vorhandene Zufallsfunde zur Legitimierung und nachträglicher Rechtfertigung der Maßnahmen heran gezogen werden.
Aus der Sicht klingen Aussagen der Politik nach mehr Forschung und vor allem Bildung besonders im Hinblick auf den naturwissenschaftlichen Nachwuchs wie Hohn.
Unserer Meinung nach ist es enorm wichtig, dass die Regelungswut für Chemikalien einem Realitätscheck unterzogen wird und nicht nach dem Vorsorgeprinzip "Alles verbieten, was ganz vielleicht gefährlich sein oder missbraucht werden könnte" gehandelt wird. Schwindet doch so in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für einen sinnvollen Umgang mit Risiken und auch mit Gefahrstoffen. Immer weitergehende Verbote und Beschränkungen beim Zugang zu Chemikalien verhindern so praktische Experimente durch Privatpersonen ("Hobbychemiker"), die auch eine wichtige Rolle für die Motivation der Gesellschaft und des Nachwuchs für eine Auseinandersetzung mit der Chemie und Naturwissenschaften haben und dann wundert sich die Gesellschaft, warum auf einmal die Fachleute fehlen.
Daher sollte man den Auswüchsen eines "Nanny-Staates" entgegen wirken, da die Einschränkungen der persönlichen Freiheit, des privaten Experimentierens und Forschens (Wissenschaft ist etwas was Wissen schafft*) unterm Strich eine viel größere negative Wirkung haben, als der sehr sporadisch stattfindende Missbrauch von Chemikalien.
Persönliche Anmerkungen:
Inzwischen habe ich das Buch erworben und es wird auch demnächst in der Praxis mit und an Kindern getestet werden. Einige Versuche wie z.B. das mit dem Luminol, allerdings in einer anderen Form vgl. http://illumina-chemie.de/chemolumineszenz-des-luminol-dmso-naoh-systems-t3116.html habe ich mit Kindern aus meiner Verwandschaft schon gemacht. Da ich auch in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv bin und z.B. auch einen Cyanotypie-Workshop durchführe vgl. http://illumina-chemie.de/cyanotypie-t3305-s4.html bin ich zum Teil auch persönlich von diesen Auswirkungen betroffen.
"Wissenschaft ist etwas was Wissen schafft": Genau das will das Buch vermitteln......wie geht man vor um für sich fundiertes Wissen zu schaffen.....und da spielt es überhaupt keine Rolle ob dieses Wissen schon bekannt ist, sich in Büchern, im Internet nachlesen lässt. Jedes Kind, jeder Erwachsene, ja jeder naturwissenschaftlich-interessierte Bürger der sich für Versuche, Experimente usw. interessiert schafft für sich persönlich Wissen und sollte daher den Schutz des Artikels 5 Abs. 3 GG http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html genießen, besonders gerade deshalb weil wie weiter oben schon angemerkt Deutschland und auch die EU als Ganzes auf die Innovation, Motivation, Erfindungen und Entwicklungen von Personen angewiesen sind, für die Wissenschaft nicht nur ein Job wie jeder andere auch, sondern eine Berufung ist und diese Berufung wird schon in jungen Jahren gelegt, was ja auch Herr Dr. Benecke in seiner Anfangs-Ansage erwähnt.
In dem Buch "Was blubbert da im Wasserglas" schreibt die Autorin Gisela Lück (Seite 25) wie folgt: "Eines ist aber nach Erikson sicher: In der Pubertät, wenn in unseren Schulen die Fächer Chemie und Physik auf der Stundentafel erscheinen , ist aber das Interesse für naturwissenschaftliche Zusammenhänge in der Regel abgeflacht. In dieser Zeit bewegen die Heranwachsenden andere Fragen: Selbstfindung, erste Ablösung vom Elternhaus etc.; Fragen, auf die in der Regel Erkenntnisse über das Wesen einer chemischen Reaktion oder gar der Aufbau des Periodensystems keine rechten Antworten geben."
Mit anderen Worten je mehr Chemikalien reguliert werden um so eher schneiden wir uns als Gesellschaft ins eigene Fleisch.....und was solle ich bitte interessierten Eltern sagen, die mit ihren Kindern Cyanotypie machen wollen und mich fragen wo sie die Chemikalien bekommen? Probiert es in einer Apotheke oder über das Internet, nur kann es sein, dass dann Leute vom LKA mit einem HD-Befehl bei ihnen zu Hause aufschlagen? Es wäre ja noch zu verschmerzen, wenn nach einer Verdachtsmeldung oder eine Überprüfung des Abgabebuches die ermittelnden Behörden bei dem Besteller einfach mal nachfragen würden (sofern der Besteller einer rein "weiße Weste" hat). Uns liegen Fälle vor, wo Verstöße gegen den "§310 Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens" StgB angenommen wurde, nur weil Chemikalien bestellt wurden.
hexamine
hydrochloric acid above 10% w/w
phosphoric acid above 30% w/w
ammonium nitrate above 16% nitrogen
aluminium sulfide, sodium sulfide, calcium sulfide and magnesium sulfide
arsenic compounds (specifically, calcium arsenites, copper acetoarsenite, copper arsenates,lead arsenates)
mercury compounds (mercuric chloride, mercuric iodide, organic compounds of mercury except compounds that contain a methyl group directly linked to the mercury atom)
zinc phosphide
calcium phosphide
2,4-Dinitrophenol