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Autor Thema: Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?  (Gelesen 5041 mal)

Felix1777

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Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?
« am: 14. September 2016, 03:37:44 »
Hallo,

mir sagte man hier, dass ein Heizpilz überholt sei und man stattdessen ein Heizbad nutzt.

Nun möchte ich natürlich Geld sparen und frage daher ob man eine stufenlose Heizplatte, wie ein Einplattenkocher dafür verwenden kann. Was für eine Schüssel stellt man denn darauf?
Eine Edelstahlwanne, oder ein Topf?

Stört denn der ganze Dampf nicht?

bombjack

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Re: Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?
« Antwort #1 am: 14. September 2016, 06:28:26 »
Heizpilze sind für Rundkolben (wenn ich mich nicht irre). Als Ersatz für so ein Teil dient ein Ölbad, wobei ein Alutopf mit dem Öl oder besser der Heizbadflüssigkeit* gefüllt wird und auf einem Magnetrührer mit Heizplatte gestellt wird. Deine Lösung ist nicht zum rühren geeignet und daher weniger gut handhabbar, außer Du rührst mit einem Rührer von oben. Vorteil von so einem Magnetrührer mit Heizung ist auch, dass man z.B. ein IKA ETS-D5 Teil anschließen kann, was einem das Ölbad oder auch den Kolbeninhalt auf Temperatur hält.

*= gibt Heizbadflüssigkeiten die auch Wassereintrag vertragen und nicht wie ein Ölbad dann hops gehen (erspart den Abzug sauber machen zu müssen).


bombjack


Edit: Alutopf deswegen, weil das magnetische Rühren sonst nicht geht...

Kanonenfutter

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Re: Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?
« Antwort #2 am: 14. September 2016, 20:33:25 »
Hey,

Wenn du einfach nur etwas unter Rückfluss kochen möchtest, dann kannst du eine Heizplatte verwenden (mit Siedesteinen natürlich). Du musst dir dann aber im klaren sein das du nur eine definierte Temperatur bekommst und zwar die des Siedepunktes deines Lösungsmittels.
Als Ölbadflüssigkeiten eigenen sich Glycol, Glycerin oder einfaches Rapsöl. Das letztere wird nach einer Zeit ranzig. Im Labor benutzt man üblicherweise synthetische Öle.

Bezüglich der Schlüssel hat mein Vorredner schon alles gesagt was zu beachten ist wenn du einen Magnetrührer benutzt. Für eine einfache Kochplatte kannst du natürlich auch einen alten Topf nehmen.

PlanetScience

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Re: Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?
« Antwort #3 am: 15. September 2016, 07:00:56 »
Falls du bereit bist, relativ viel Zeit zu investieren, findest du in Practical Organic Chemistry eine Anleitung, wie man eine Heizplatte aus einem alten Bügeleisen bauen kann.
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synthon

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Re: Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?
« Antwort #4 am: 16. September 2016, 17:14:31 »
Heizpilze soll man aufgrund sicherheitstechnischer Erwägungen (Brandgefahr, schlechte Regulierbarkeit) nicht mehr verwenden, aber wer sich über die allgemeinen Risiken von Heizquellen im Klaren ist, kann ruhig weiterhin einen Heizpilz verwenden. Warum auch nicht? Heute kocht ja auch kaum ein Haushalt über offenem Feuer, obwohl es machbar ist. Bevor ich eine schlechte Bastel-Lösung verwenden würde, würde ich mit einem Heizpilz erhitzen.

Eine stufenlose Heizplatte klingt für mich schlecht kontrollierbar. Würde mir schon eine mehrstufige einzelne Herdplatte kaufen. Oder eben etwas mehr Geld in einen Magnetheizrührer investieren.

Felix1777

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Re: Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?
« Antwort #5 am: 22. Oktober 2016, 22:34:44 »
Ich hatte Glück und konnte einen gebrauchten Magnetrührer mit Heizplatte billig über ebay kaufen.
Zur Zeit werden scheinbar viele angeboten, so dass sie für den halben Preis angeboten werden.

Der Magnet des Rührers ist schon heftig. Mir wurde die Schraube aus den Fingern gerissen, knallte auf die Heizplatte als ich diese auf die Platte legen und den Rührer testen wollte.

Würdet ihr einen einfachen Alutopf(Geschirr) als Heizbadgefäß nehmen, oder lieber eine rechteckige Wanne?
Würdet ihr den Topf so wählen das nur wenig Platz zum Rundkolben ist, oder lieber einen großen Topf, wo euer Kolben vielleicht die Hälfte der Oberfläche einnimmt?

« Letzte Änderung: 22. Oktober 2016, 22:43:22 von Felix1777 »

Kanonenfutter

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Re: Welche Heizplatte für Heizbad geeignet?
« Antwort #6 am: 23. Oktober 2016, 10:07:19 »
Glückwunsch zum Heizrührer, nun beginnt der entspannte Teil der Chemie :)

Du kannst ohne weiteres einen einfachen Alutopf aus dem Küchenzubehör verwenden.
Mir der Größe ist das meiner Erfahrung nach so eine Sache: Ein kleiner Topf ist schnell warm, schwankt aber ggf. in der Temperatur auch ein wenig. Ein großer bietet einen guten Wärmepuffer, wird aber unter Umständen nur langsam warm oder kommt nur schwer auf die gewünschte Temperatur (gerade bei > 130 °C). Ich nutze üblicherweise einen Topf der recht genau auf die Heizplatte passt, der wird dann immer verwendet solange der Kolben passt. Für alles größere dann einen anderen.