Phenylacetylen lässt sich in hoher Ausbeutedurch durch doppelte von Eliminierung von Bromwasserstoff aus 1,2 Dibromphenylethan erhalten. Phenylacetylen dient als Ausgangsmaterial für Rubren.
Mechanismus: Es handelt sich hierbei um eine bimolekulare Eliminierung [E2].
Durchführung:Zunächst werden 0,25 mol KOH abgewogen (man beachte KOH ist 85%ig , dh wiege man nicht 14,0 g, sondern 16,5 g ein)
IMG_0255.JPG (141.1 KB . 500x333 - angeschaut 1743 Mal)Das KOH wird mit 60 ml Triehtylenglycol
1.) in einen 250 ml Rundkolben überführt. Man darf kein Quecksilberthermometer als Innenthermometer verwenden
2.). Einzig ein Thermoelement in einer Glashülse ist hier verwendbar. Man erhitzt das Gemisch unter rühren auf 100 °C, wobei Braunfärbung Eintritt und das KOH in Lösung geht.
IMG_0264.JPG (186.79 KB . 500x333 - angeschaut 1738 Mal)Nachdem man leicht Abkühlen gelassen hat, werden 13,2g [0,05 mol] 1,2-Dibromphenylethan eingewogen und in die Lösung gegeben.
IMG_0274.JPG (149.96 KB . 500x333 - angeschaut 1661 Mal) IMG_0276.JPG (130.88 KB . 500x333 - angeschaut 1680 Mal)Man schließt an eine Destillationsapparatur an und erhitzt unter rühren langsam auf 200 °C.
IMG_0295.JPG (163.39 KB . 500x333 - angeschaut 1757 Mal)Die Reaktion findet unter zunehmender Braunfärbung und leichtem aufschäumen statt. Nach etwa 40 Minuten ist sie beendet und in der Vorlage hat sich ein Zweiphasengemisch gesammelt. Die untere wässrige Phase wird im Scheidetrichter abgetrennt und die obere Phase über NaSO
4 getrocknet.
IMG_0300.JPG (131.58 KB . 500x333 - angeschaut 1683 Mal) IMG_0310.JPG (127.81 KB . 500x333 - angeschaut 1649 Mal)Die wässrige Phase kann mit Ether extrahiert werden [zweimal, mit jeweils 5 ml], die etherische Phase wird mit der organischen Phase vereinigt. Nach dem Abtrennen des NaSO
4 destilliert man fraktionierend.
IMG_0312.JPG (144.77 KB . 500x333 - angeschaut 1733 Mal)Die Fraktion die bei 143 °C übergeht ist reines Phenylacetylen
IMG_0323.JPG (129.76 KB . 500x333 - angeschaut 1690 Mal)Ausbeute: Die Literaturausbeute liegt bei 90 %, [4,59 g; 4,94 ml]. Die hier erhaltene Ausbeute betrug 75%
3.) Eigenschaften: Phenylacetylen ist eine gelbliche Flüssigkeit mit schwachem nicht unangenehmem Geruch. Phenylacetylen siedet bei 143° und schmilzt bei -44°. Es polymerisiert leicht und lässt sich z.B unter Metallkatalyse zu 1,2,4-Triphenylbenzol trimerisieren. Quelle:
[Gerhard Hilt , Thomas Vogler, Wilfried Hess, Fabrizio Galbiati: In A simple cobalt catalyst system for the efficient and regioselective cyclotrimerisation of alkynes Chemical Communications, 2005, 11, 1474–1475.]Quelle: Autorenkollektiv, Organikum, 1977, 15. Auflage, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, Seite 299/300Ergebnisse und DiskussionZu
1.) Das Triethylenglycol kann eventuell durch wasserfreies Glycerin ersetzt werden.
Zu
2.) Das dünne Hülsenglas eines Quecksilberthermometer könnte bei den Reaktionsbedingungen entweder stark in Mitleidenschaft gezogen, oder aber zerstört werden.
Zu
3.) Da die Ansatzgröße mit einer zu erwartenden Produktmenge von ~5 ml sehr klein war, liegt die Ausbeute unter der Literaurausbeute. (Verluste beim Fraktionieren.)
Edit by Mephisto: Diese Syntheseanleitung wurde unter der URL www.lambdasyn.org/synfiles/phenylacetylen.htm zur Synthesensammlung aufgenommen.