Ausbeute: 5,7 g Lucigenin (wäre mehr als 100 % bezogen auf das Bis-N-methylacridiniumchlorid, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass das Produkt nicht ganz trocken ist, und ich keine Zeit mehr habe, es ausgiebiger zu trocknen) (oder ich hab falsch gewogen, oder falsch gerechnet). Ich werde das später nachtragen.
Ersetzen durch: Ausbeute: 4,8 g Lucigenin (96 % der Theorie bezogen auf das Bis-N-methylacridiniumchlorid)
Ich habe einen Teil des Präparats bis zur Gewichtskonstanz über Silikagel getrocknet, und dann über den prozentualen Masseverlust die berichtigte Menge an Produkt und Ausbeute berechnet (einen Teil des Produkts hatte ich schon für Versuche verwendet).
Weitere Versuche zur Chemolumineszenz und Fluoreszenz: Ich finde, dass Lucigenin Luminol als Chemolumineszenz-Farbstoff für Schauversuche überlegen ist. Die Chemolumineszenz dauert in der Regel sehr viel länger, als bei Luminol. Mit geeigneten Sensibilisatoren lässt sich ein breites Spektrum an Farben erzeugen. Die Chemolumineszenz-Erscheinung ist intensiv, und die erzeugten Farben sind prachtvoll. Auch die Fluoreszenz ist durchaus beeindruckend.
Chemolumineszenz in alkalischer, wässriger Lösung:1 Spatelspitze Lucigenin + 50 ml destiliertes Wasser ( lösen) + 900 ml verdünnte Natronlauge - 10 ml 35 %-tige H2O2 unter Rühren hinzugebenDie Chemolumineszenz kann unter diesen Bedingungen bis zu einer halben Stunde andauern
Chemolumineszenz in alkalischer, ethanolischer Lösung:Lösung A: 8 g NaOH + 650 ml Wasser + 300 ml Etanol + 50 ml Wasserstoffperoxid 30 % (erst kurz vor der Durchführung hinzugeben)
Lösung B: 200 mg Lucigenin in 1 l WasserLösung A und Lösung B zusammenkippen: Es kommt zu einer intensiven, langanhaltenden blau-grünen Chemolumineszenz. Das Leuchten dauert etwas weniger länger an, als bei der Version ohne Ethanol, ist dafür aber intensiver.
Lucigeninb 16.JPG (71.33 KB . 1151x767 - angeschaut 1006 Mal)Chemolumineszenz in ammoniakalkalischer Lösung und unter Zusatz von Sensibilisatoren:Durch den Einsatz von Amminak als Base lässt sich die Intensität der Chemolumineszenz erheblich steigern. Die Dauer nimmt jedoch stark ab (nur noch einige Minuten). Durch den Einsatz geeigneter Sensibilisatoren lassen sich viele Farben erzeugen.
Spatelspitze Lucigenin (+ bei Bedarf eine Spatelspitze Sensibilisator) in 50 ml destilliertem Wasser lösen; 900 ml 25 %-tige Ammoniak-Lösung hinzugeben - 10 ml 35 %-tige H2O2 unter Rühren hinzugeben Lucigeninb 17.jpg (110.71 KB . 1151x767 - angeschaut 994 Mal)Auf dem Foto von rechts nach links: nur Lucigenin - Lucigenin + Fluorescein - Lucigenin + Eosin Y - im letzten Kolben wurde die Auswirkung von Co
2+, welches die Chemolumineszenz verstärken sollte, ausprobiert. Leider habe ich nicht nachgedacht, und Cobalt(II)-chlorid eingesetzt und Chlorid-Ionen sind bekannt dafür Chemolumineszenz zu quenchen. Das Ergebnis ist also nicht aussagekräftig.
Mit Rhodamin B lässt sich ein kräftiges rotes Leuchten erzeugen - dafür muss man aber Rhodamin B haben.
Chemolumineszenz in ammoniakalkalischer - ethanolischer Lösung:In ammoniakalkalischer - ethanolischer Lösung ist das Leuchten besonders intensiv.
Spatelspitze Lucigenin (+ bei Bedarf eine Spatelspitze Sensibilisator) in 50 ml destilliertem Wasser lösen; 800 ml Ethanol und 100 ml 25 %-tige Ammoniak-Lösung hinzugeben - 10 ml 35 %-tige H2O2 unter Rühren hinzugeben. Lucigeninb 18.jpg (72.76 KB . 1151x768 - angeschaut 1096 Mal)Fluoreszenz:Eine schöne Demonstration der Fluoreszenz von Lucigenin besteht darin in einem grossen Becherglas mit destilliertem Wasser, unter UV-Licht, etwas Lucigenin auf die Wasseroberfläche zu streuen. Die Kristalle erzeugen beim Absinken wunderschöne, lieblich grün leuchtende Schlieren. Nachteilig ist der grosse Verbrauch an Lucigenin (etwa 0,5 g bei einem 2 l Becherglas).
Lucigeninb 19.jpg (132.4 KB . 1151x767 - angeschaut 1051 Mal) Lucigeninb 20.jpg (119 KB . 1151x767 - angeschaut 1006 Mal)Quellen:Feuer und Flamme, Schall und Rauch: Schauexperimente und Chemiehistorisches von Friedrich R. Kreißl und Friedrich R. Kreißl
R.G. Amiet, The Preparation of Lucigenin, Journal of Chemical Education, Vol. 59 Nr.2, Februar 1982, S. 163f.
http://kaltes-licht.fsla.at/experimente/frame_rechts_expo_chemo_luci.htm
Eine Anleitung zu einer 3-Farben-Chemolumineszenz mit Lucigenin: http://chemed.chem.purdue.edu/chemed/bodnergroup/pdf/37_Luminol.pdf
Anmerkungen:Um gute Resultate bei Demonstrationen zur Chemolumineszenz zu erhalten, sollen alle Reagenzien rein und die Gefässe sauber sein. Nur destilliertes Wasser verwenden - keine Produkte in technischer Qualität (viele Ionen, etc. können die Chemolumineszenz quenchen). Das Wasserstoffperoxid sollte möglichst frisch sein.
Es gibt noch viel auszuprobieren: Chemolumineszenz in Pyridinlösung (hat ähnliche Wirkung, wie Ammoniak); Einfluss von Schwermetallen - besonders Osmiumtetroxid soll zu einer unglaublich intensiven Chemolumineszenz führen; Einsatz diverser Sensibilisatoren; ...
Vielleicht liefere ich noch irgendwann ein paar weitere Versuche zur Chemolumineszenz...