Ich hatte mir überlegt, ob Chlorsulfonsäuremethylester und Dimethyleter entsteht?
Dimethylether hatte ich ja schon als unerwünschtes Nebenprodukt postuliert, und, auch wenn es sich vielleicht nicht nach dem Mechanismus bildet, den ich angenommen habe, dass es sich bilden wird, scheint mir sehr wahrscheinlich.
Mit Chlorsulfonsäuremethylester hast du ein anderes potentielles Nebenprodukt gefunden (gut überlegt!
). Laut
Sartori, Mario - The War Gases Chemistry and Analysis ist folgende Reaktion auf jeden Fall möglich:
Chlorsulfonsäure + Dimethylsulfat
Monomethylsulfat + Chlorsulfonsäuremethylester
Dies steht auch im Einklang mit meiner Hypothese.
Der Zweck der tiefen Temperaturen scheint also allgemein zu sein, dass man vermeiden will, dass sich DMS bildet, bevor alle Edukte aufgebraucht sind, da DMS mit den Edukten unerwünschte Reaktionen eingehen kann.
Ich hab leider keine Chlorsulfonsäure parat: Man könnte leicht in einem kleinen Kolben MeOH in warme Chlorsulfonsäure tropfen, und die Gase in einen umgedrehten Kolben mit Wasser leiten - wenn sich ein Teil nicht löst, brennbar ist, und in der Tiefkühltruhe flüssig wird, hat man Dimethylether als Nebenprodukt bestätigt (Phil?
).
EDIT:Hab mal nachgerechnet: bezogen auf "Chlorsulfonsäure + MeOH
Monomethylsulfat + HCl" hat man fast stöchiometrische Mengen an Edukten (kleiner Überschuss Chlorsulfonsäure). Dies steht in gutem Einklang mit den Vermutungen von Phil und mir.
EDIT2:Für die Mutigen: das zweite, vorhergesate Nebenprodukt Chlorsulfonsäuremethylester könnte man ohne großen Aufwand durch eine (
vorsichtige! - DMS!) Geruchsprobe identifizieren, es ist nämlich stark tränenreizend. Gesund ist sowas natürlich nicht unbedingt (vor allem aufgrund der karzinogenen Eigenschaften von DMS und Co).