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Autor Thema: ACETALDEHYD 75-07-0 HERSTELLUNG  (Gelesen 7260 mal)

Phil

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ACETALDEHYD 75-07-0 HERSTELLUNG
« am: 24. März 2013, 10:46:56 »
Literatur : Die Praxis des Org. Chemikers. S. 478 ff 
http://www.sigmaaldrich.com/catalog/product/fluka/00071?lang=de&region=CH
http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,601.msg9157/topicseen.html#msg9157

Related Categories   Aldehydes, Building Blocks, C1 to C6, Carbonyl Compounds, Chemical Synthesis,
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vapor density    1.52 (vs air)
vapor pressure    14.63 psi ( 20 °C)
assay    ≥99.0% (GC)
autoignition temp.    365 °F
expl. lim.    60 %
refractive index    n20/D 1.332(lit.)
Symbol       [GHS02] [GHS07] [GHS08]

TRANSPORTVORSCHRIFTEN
UN-Nummer: 1089
Gefahrgut-Bezeichnung: Acetaldehyd
Nummer zur Kennzeichnung der Gefahr: 33
Klasse: 3 (Entzündbare flüssige Stoffe)
Verpackungsgruppe: I (hohe Gefährlichkeit)
Gefahrzettel: [ADR3]
 
Signal word                 Danger
Hazard statements    H224-H302-H317-H319-H335-H351

Precautionary statements    P210-P261-P280-P305 + P351 + P338

Personal Protective Equipment Eyeshields, Faceshields, full-face respirator (US), Gloves, multi-purpose combination respirator cartridge (US)

Hazard Codes (Europe)    F+,Xn

Risk Statements (Europe)    12-36/37-40

Safety Statements (Europe) 16-33-36/37
WGK Germany    1
RTECS    AB1925000
Flash Point(F)    -40 °F
Flash Point(C)    -40 °C

EDUKTE:
Schritt 1
625 ml Ethanol
400 ml Wasser
250 ml Schwefelsäure 96%
Werden in dem Reaktor vorgelegt und dieser wird mit Argon Kohlensäuremischung innertisiert.

Schritt 2
1000 gr Natriumdichromat
1350 gr Wasser
  500 ml Schwefelsäure 96%
Werden auf dem Magnetrührer gemischt, in dem die Schwefelsäure langsam zugegeben wird. Es entsteht eine schöne Blutrote Lösung.

REAKTOR:
Besteht aus einem 5 Liter 5-Halskolben mit Thermometer, KPG Rührer, Gaseinleitungsrohr, Rückflusskühler und Tropftrichter so wie Julabo Presto 85
An den Tropftrichter kommt ein Teflon schlauch der die in Schritt 2 gemachte Lösung direkt unter die Oberfläche der in Schritt 1 gemachten Lösung führt, es wird ein Tropftrichter ohne Druckausgleich verwendet. Wird dies nicht so gemacht kann es zu Feuererscheinungen im Reaktor kommen, trotz Innert Gas.

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* IMG_2440.jpg (53.33 KB . 448x336 - angeschaut 726 Mal)
In den Liebig Kühler wird ein Thermometer mit einer Schliffhalteklammer gegeben, so wird verhindert dass der Thermometer hinein fällt. Auf den Kühler kommt ein Schlangenkühler, dieser wird mit -30°C gekühlt
der Liebigkühler wird mit einem Umlaufthermostaten bei ca. 15-20°C gehalten. An den Schlangenkühler wird ein Teflon schlauch fest gemacht und an einer Gaswaschflasche in ein Kältebad von -30°C gestellt.

AUSFÜHRUNG
Schritt 3
Die Reaktionsmischung hat eine Temp von 40°C, sie wird auf 60°C geheizt und nun wird die Dichromat Mischung langsam zugegeben. Die Reaktion verläuft anfangs heftig, wird aber immer ruhiger.
Dabei färbt sich der Reaktorinhalt langsam dunkel.
Je nachdem wie stark der Innertgasstrom ist und wie schnell die Zugabe der Dichromat Lösung erfolgt, kann die Temperatur im Kühler gut bei 20-30°C gehalten werden.
Für die Gesamte Zugabe benötigte ich ca. 8 Stunden.

Schritt 4
Nach dem alles zugegeben wurde, erwärmte ich den Reaktorinhalt langsam auf 71°C so dass das Ethanol nicht zu kochen beginnt, langsam wurde der Gasstrom erhöht.
Auf diese Weise wurde ca. 150 ml Aldehyd  gewonnen.
Ausbeute ca. 280ml =  43 Volumen %
In der Gaswaschflasche wurde kein Aldehyd kondensiert.

Verwendung:
http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,1841.0.html
http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,1846.0.html
« Letzte Änderung: 14. Januar 2014, 17:47:58 von Phil »
Nicht die Gewalt einiger weniger ist gefährlich, sondern das Schweigen der Masse.
Wer suchet der findet. Wer drauftritt, verschwindet. Alte Mienenregel.
Heute ist nicht alle Tage ich komm wieder keine Frage.
Die Indianer konnten die Einwanderung nicht stoppen, darum leben Sie heute in Reservaten.

Heuteufel

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Re: ACETALDEHYD 75-07-0 HERSTELLUNG
« Antwort #1 am: 24. März 2013, 16:08:40 »
Sehr gute Arbeit, wie immer! [hooray]

Zitat
es wird ein Tropftrichter ohne Druckausgleich verwendet.
Wirklich? Ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, wie das gehen soll (oben muss doch ein Stopfen drauf, und dann fließt irgendwann nichts mehr...). [denk]

Zitat
In den Liebig Kühler wird ein Thermometer mit einer Schliffhalteklammer gegeben, so wird verhindert dass der Thermometer hinein fällt.
Das ist eine schlaue Lösung; muss ich mir merken! Wozu eigentlich die Temperaturkontrolle? Um zu schauen, wie heftig die Reaktion ist (damit nichts durch den Kühler bricht)?

1 kg gutes Dichromat für 150 ml (billigen) Aldehyd. Das ist das einzige an der Synthese, was mich nicht so begeistert. Aber das ist ja nicht das Verschulden des Experimentators... Auf jeden Fall schön die Synthese mal hier dokumentiert zu sehen!
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Phil

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Re: ACETALDEHYD 75-07-0 HERSTELLUNG
« Antwort #2 am: 24. März 2013, 17:11:49 »
Es wird ein ganz normaler Tropftrichter verwendet ohne Druckausgleich, damit nicht Alkoholdämpfe in die Dichromatlösung  gelangen.
Da ja Wasser im ganzen Gemisch vorhanden ist, kann der Trichter oben offen sein.
Die Temperaturkontrolle im Kühler dient dazu, dass nur Aldehyd und nicht Alkohol mitgerissen wird, Hohe Kp. Differenz.
So erhält man ein sehr reines Produkt ohne Alkohol und Wasser.
Das Dichromat war nicht teuer ca. 4 Euro bei einer Tonne.
Es gab im gesamten 280ml Aldehyd nicht 150ml.
Die Apparatur ist ja auch so ungefähr in dem Buch beschrieben, leider stehen dort keine Ausbeuten.

« Letzte Änderung: 24. März 2013, 17:16:29 von Phil »
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Re: ACETALDEHYD 75-07-0 HERSTELLUNG
« Antwort #3 am: 24. März 2013, 17:40:22 »
Zitat
Es wird ein ganz normaler Tropftrichter verwendet ohne Druckausgleich, damit nicht Alkoholdämpfe in die Dichromatlösung  gelangen.Da ja Wasser im ganzen Gemisch vorhanden ist, kann der Trichter oben offen sein.
Ah, OK - verstehe!

Zitat
Die Temperaturkontrolle im Kühler dient dazu, dass nur Aldehyd und nicht Alkohol mitgerissen wird, Hohe Kp. Differenz.
So erhält man ein sehr reines Produkt ohne Alkohol und Wasser.
Logisch... Die Temperatur soll zwischen 20 und 30 °C liegen, wenn ich deine Anleitung richtig verstanden habe.

Zitat
Das Dichromat war nicht teuer ca. 4 Euro bei einer Tonne.
OK, dann hat sich das Ganze doch auch preislich gelohnt. Ich kenne Dichromat eher als teure Chemikalie...

Zitat
Es gab im gesamten 280ml Aldehyd nicht 150ml.
Sorry, mein Fehler: Hätte sorgfältiger lesen sollen.  embarrassed
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2bestyle

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Re: ACETALDEHYD 75-07-0 HERSTELLUNG
« Antwort #4 am: 01. April 2013, 11:18:26 »
Gut gemacht Phillip, allerdings hätte eine schnellere Zugabe der Dichromatlösung wahrscheinlich zu einer höheren Ausbeute geführt.
Apperativ hast du diese Vorschrift schön umgesetzt finde ich.

Ich denke eine gewisse Menge an Acetaldehyd bleibt immer in der Ethanollösung zurück, wenn man dann nur langsam abedstilliert bzw. eine relativ niedrige Bildungsrate hat, wir ein Teil zu Essigsäure weiteroxidiert, was sich auf die Ausbeute bzgl. eingesetztem Dichromat nachteilig auswirkt.
Jemand noch eine andere Idee dazu?
Ein Siedeverzug liegt vor, wenn die Dampfphase unterhab der Flüssigkeit liegt

Phil

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Re: ACETALDEHYD 75-07-0 HERSTELLUNG
« Antwort #5 am: 01. April 2013, 11:46:31 »
Ja das könnte sein 2bestyle, ich werde den Versuch nochmals machen mit einer schnelleren Zugabe und schauen was dann passiert. Danke für Deine hinweise.
Achja der Geruch von dem Abfall ist sehr schwach, es riecht weder nach Essigsäure oder sonst irgendwie Organisch.


« Letzte Änderung: 01. April 2013, 11:51:46 von Phil »
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