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Diskussion von Synthesen => Synthese-Diskussion => Thema gestartet von: Kanonenfutter am 12. Juni 2009, 09:12:10
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Hallo zusammen,
ich habe vor kurzer Zeit die Darstellung von Ethyliodid nach der Vorschrift aus der Lambdasyn Sammung durchgeführt, bei der von KI, P und H2SO4 ausgegangen wird. Der Author vermutete das seine Vorschrift für Methyliodid auch auf die höherwertigen Alkohole Ethanol und Propanol anwendtbar ist.
http://www.lambdasyn.org/synfiles/methyliodid.htm
Ich habe den halben Ansatz mit Ethanol durchgeführt und hatte zunächst etwas Probleme ohne Wärmezufuhr das Salz in Lösung zu brignen. Weiter bildete sich am Rand des Kolbens eine relativ feste Schicht aus Salzen die sich nur schwer Lösen lies. Beim eintropfen der H2SO4 hat man gleich gesehen das ein Teil der Iodwasserstoffsäure zu Iod oxidiert wurde.
Nachdem die gesamte Säure hinzugegeben war, wurde das Ölbad auf 100°C gestellt und langsam mit der Destillation begonnen. Es ging über 6 Stunden ein wasserklares Destillat über, was scheinbar zu einem großen Teil aus Ethanol bestand, was man daran sehen konnte dass man die untere Phase von EtI im Kolben verschwand. Nachdem das Destillat wie beschrieben aufgearbeitet und destilliert wurde, habe ich nur ~35g EtI erhalten was einer Ausbeute von ca. 37 % entspricht.
Ich denke das die schlechte Ausbeute dadurch zu erklären ist, dass die Siedepunkte von Ethanol (78°C) und Ethyliodid (73°C) zu nahe beianander liegen und somit zu viel Edukt beim abdestillieren des EtI mit über geht. Zumal die Kopftemperatur Grundsätzlich etwas über den eigentlichen Siedepunkt des Produktes gewählt werden muss. Bei Methyliodid liegt die Siededifferenz bei ~20°C, was dazu führt dass bis zu einem bestimmten Bereich hauptsächlich das Produkt abdestilliert.
Hat jemand diese Methode für EtI schon mal ausprobiert und kann meine Befunde bestätigen ?
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Hm ich habe das auch mal gemacht, glaube ich. Wenn ist es schon länger her, aber was sicher ist, ist dass du mit Kolonne und Kolonnenkopf destillieren must. Sons wird das nix.
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Meinst du bei der Destillation aus dem Reaktionskolben oder dem reinigungsschritt ?
Bei der zweiten Destillation ist alles zwischen 72 und 74 °C übergegangen, was nur auf das Ethyliodid schließen lässt. Es sei denn EtI und EtOH bilden ein azeotrop bei der Temperatur...
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Ich selber hatte diese Synthese noch nie durchgeführt, aber wenn Du Ethanol abtrennen möchtest, kannst Du es mit Wasser auswaschen oder mit Calciumchlorid zum Methyliodid zugeben, so bildet sich ein Calciumchlorid Ethanol Komplex der es ermöglicht zB. Auch Ethylacetat und Ethanol zu trennen.
Darum könntest Du es auch mit dem Calciumchlorid versuchen.
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Bei der ersten Destillation. Dann bekommst du nämlich direkt reines Methyliodid, was weitgehendst trocken sein sollte. Einfach etwas Molsieb dazu und dann abdekantieren. Zweitens wird dadurch die Ausbeute warscheinlich gesteigert, müsste ich aber selber ausprobieren.
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Hier wird Methyl- und Ethyliodid in der Diskussion vermischt ... die Synthese scheint ja mit beidem zu funktionieren.
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Ich ziehe in Erwägung diese Synthese auch zu starten und habe auf Sciencemadness eine Synthesemethode gefunden die mich neugierig macht.
Quelle: Preparation of Iodomethane von Arrhenius
Läuf diese Synthese mit Phosphorsäure auch über PI3 ?
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Gieb mal die Cas Nr ein im Suchfeld, dann findest Du die Synthese. Aber es wurde das Methyliodid gemacht, das Ethyliodid wird aber gleich gut gehen.
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Ich komm leider mit deiner Angabe nicht sonderlich weiter kannst du mir bitte den Link schicken?
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http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,2309.msg12148.html#msg12148
http://www.lambdasyn.org/synfiles/methyliodid.htm
http://illumina-chemie.de/methyliodid-aus-iod-und-rotem-phosphor-t4269.html Diese Synthese wurde auch auf Lambda gepostet nur ist sie verschwunden.
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Vielen Dank, die durchgeführten Synthesen hier behandeln aber leider nicht in wie weit sich RP durch Phosphorsäure ersetzen lässt. Wenn sich der Mechanismus der Rx ähnelt und nicht über HI geht wäre es dann nicht sinnvoll mit der Phosphorsäure im unterschuss zu arbeiten und erst gegen Schluss mehr zu zugeben damit man das Gleichgewicht zur Produktseite verschiebt. OP(OH)3 + (viel)KI -> PI3
Oder bin ich hier total auf dem Holzweg?
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Mit Phosphorsäure wird es nicht gehen, Phosphrhalogenide und Alkohel ergibt Alkylhalogenid und Phosphorsäure als Abfall.
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http://www.sciencemadness.org/talk/viewthread.php?tid=12475
Schau dir das mal an mit Phosphorsäure
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Ok Irgendwo lag ein Missverständnis vor, Ich meinte Iod und Phosphorsäure, habe aber nicht an ein Halogensalz gedacht.
Die Methode wo du zeigst ist in etwa wie diese http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,2309.msg12148.html#msg12148 nur bei mir eben mit Schwefelsäure.
Mach doch mal einen kleinen Versuch und berichte uns bitte