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Autor Thema: Synthese von Phenylacetylen  (Gelesen 16933 mal)

2bestyle

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Synthese von Phenylacetylen
« am: 26. Dezember 2009, 18:58:13 »
Phenylacetylen lässt sich in hoher Ausbeutedurch durch doppelte von Eliminierung von Bromwasserstoff aus 1,2 Dibromphenylethan erhalten. Phenylacetylen dient als Ausgangsmaterial für Rubren.

Mechanismus:
Es handelt sich hierbei um eine bimolekulare Eliminierung [E2].

Durchführung:
Zunächst werden 0,25 mol KOH abgewogen (man beachte KOH ist 85%ig , dh wiege man nicht 14,0 g, sondern 16,5 g ein)

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Das KOH wird mit 60 ml Triehtylenglycol1.) in einen 250 ml Rundkolben überführt. Man darf kein Quecksilberthermometer als Innenthermometer verwenden2.). Einzig ein Thermoelement in einer Glashülse ist hier verwendbar. Man erhitzt das Gemisch unter rühren auf 100 °C, wobei Braunfärbung Eintritt und das KOH in Lösung geht.

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Nachdem man leicht Abkühlen gelassen hat, werden 13,2g [0,05 mol] 1,2-Dibromphenylethan eingewogen und in die Lösung gegeben.

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Man schließt an eine Destillationsapparatur an und erhitzt unter rühren langsam auf 200 °C.

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Die Reaktion findet unter zunehmender Braunfärbung und leichtem aufschäumen statt. Nach etwa 40 Minuten ist sie beendet und in der Vorlage hat sich ein Zweiphasengemisch gesammelt. Die untere wässrige Phase wird im Scheidetrichter abgetrennt und die obere Phase über NaSO4 getrocknet.

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Die wässrige Phase kann mit Ether extrahiert werden [zweimal, mit jeweils 5 ml], die etherische Phase wird mit der organischen Phase vereinigt. Nach dem Abtrennen des NaSO4 destilliert man fraktionierend.

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Die Fraktion die bei 143 °C übergeht ist reines Phenylacetylen

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Ausbeute: Die Literaturausbeute liegt bei 90 %, [4,59 g; 4,94 ml]. Die hier erhaltene Ausbeute betrug 75%3.)

Eigenschaften: Phenylacetylen ist eine gelbliche Flüssigkeit mit schwachem nicht unangenehmem Geruch. Phenylacetylen siedet bei 143° und  schmilzt bei -44°. Es polymerisiert leicht und lässt sich z.B unter Metallkatalyse zu 1,2,4-Triphenylbenzol trimerisieren. Quelle: [Gerhard Hilt , Thomas Vogler, Wilfried Hess, Fabrizio Galbiati:  In A simple cobalt catalyst system for the efficient and regioselective cyclotrimerisation of alkynes Chemical Communications, 2005, 11, 1474–1475.]

Quelle: Autorenkollektiv, Organikum, 1977, 15. Auflage, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, Seite 299/300

Ergebnisse und Diskussion
Zu 1.) Das Triethylenglycol kann eventuell durch wasserfreies Glycerin ersetzt werden.
Zu 2.) Das dünne Hülsenglas eines Quecksilberthermometer könnte bei den Reaktionsbedingungen entweder stark in Mitleidenschaft gezogen, oder aber zerstört werden.
Zu 3.) Da die Ansatzgröße mit einer zu erwartenden Produktmenge von ~5 ml sehr klein war, liegt die Ausbeute unter der Literaurausbeute. (Verluste beim Fraktionieren.)



Edit by Mephisto: Diese Syntheseanleitung wurde unter der URL www.lambdasyn.org/synfiles/phenylacetylen.htm zur Synthesensammlung aufgenommen.

« Letzte Änderung: 30. Dezember 2009, 16:12:19 von Mephisto »
Ein Siedeverzug liegt vor, wenn die Dampfphase unterhab der Flüssigkeit liegt


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