Chemikalien und Glasware unter der Erde lagern

[dexX]

Hi,

mag zwar sehr komisch klingen, aber da ich mein Labormaterial nicht gerne zu Hause lagern würde, dachte ich mir, dass ich alles in eine Kunststoffkiste o.ä. packe, drum rum evtl. noch etwas Teichfolie lege und das Ganze im Erdboden versenke.

Wie sieht das aus wegen den Temperaturschwankungen und so? Luft/Wasserdicht möchte ich das Ganze sowieso machen ...

[PlanetScience]

Wenn du das machen möchtest, musst du das ganze tief genug vergraben, damit die Temperaturschwankungen gering sind. 1,50 m sollten für Frostschutz ausreichen, wenn du nur Stoffe vergräbst, deren Schmelzpunkt bei 0 °C oder tiefer liegt. Zu beachten ist allerdings außerdem, dass sich natürlich innerhalb deines Behälters kein Druck aufbauen darf, wie es durch Zersetzungsreaktionen von Stoffen oder Reaktionen von Dämpfen der Stoffe mit der Umgebung passieren könnte.

Für eine so gute Idee halte ich das allerdings nicht. Wenn, dann ist eine wasserdichte Bundeswehrkiste vielleicht die bessere Wahl als Plastik. Kunststoff bekommt schnell einen Riss, Wasser dringt ein... den Rest kannst du dir denken. Wenn du eine Metallkiste benutzt musst du natürlich wiederum bei Säuren aufpassen.

Mit Glasgeräten gibt es wohl kein Problem, das mit den Chemikalien würde ich mir aber nochmal überlegen - je nachdem, um was für Stoffe es sich handelt.

[dexX]

Danke für deine Antwort! Wäre es denn schlimm, wenn die Sachen ständig zwischen flüssig und fest wechseln? Würde die Kiste nur knapp unter der Erde vergraben, so dass der Deckel leicht erreichbar ist.

Eine Bundeswehrkiste wäre natürlich das non-plus-ultra, aber der Preis... Dachte deshalb eher an eine Kunststoffkiste, vielleicht mit Styropor ausgelegt, damit wenigstens etwas Wärmedämmung stattfindet. Drum rum kann man ja noch Teichfolie basteln, damit die Feuchtigkeit wirklich draußen bleibt. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass von "innen" nichts auslaufen wird oder ähnliches.

Geht um Prinzip nur um die Frage: wie schädlich sind Temperaturschwankungen für Lösungsmittel/Chemikalien?

[PlanetScience]

Geht um Prinzip nur um die Frage: wie schädlich sind Temperaturschwankungen für Lösungsmittel/Chemikalien?

Bei den meisten Lösungsmitteln wirst du kein Problem haben denke ich, weil der Schmelzpunkt unterhalb der Temperaturen liegt, die es bei uns im Winter gibt. Das sollte aber natürlich noch für den Einzelfall überprüft werden.

Ich dachte bei der Gefahr aber eigentlich an eine Zerstörung des Behälters durch Volumenänderung beim Gefrieren, wie sie bei Wasser auftritt. Außerdem gibt es immer noch das Problem mit der Feuchtigkeit, allein mit Teichfolie lässt sich der Behälter wohl nicht dicht bekommen.

[dexX]

Bei den meisten Lösungsmitteln wirst du kein Problem haben denke ich, weil der Schmelzpunkt unterhalb der Temperaturen liegt, die es bei uns im Winter gibt. Das sollte aber natürlich noch für den Einzelfall überprüft werden.

Was wäre denn wenn doch? Geht ja nicht nur um Lösungsmittel, auch dH2O würde ich so lagern und eben ein paar Chemikalien.

.edit: Wie verhält es sich mit dem Temperaturschwankungen und elektronischen Laborgeräten? Habe eine nette Feinanalysewaage mit 230 V Stromversorgung, die auch ziemlich teuer war.. Denke so eine Bundeswehrkiste wird wohl doch drin sein.

Ich dachte bei der Gefahr aber eigentlich an eine Zerstörung des Behälters durch Volumenänderung beim Gefrieren, wie sie bei Wasser auftritt. Außerdem gibt es immer noch das Problem mit der Feuchtigkeit, allein mit Teichfolie lässt sich der Behälter wohl nicht dicht bekommen.

Da werde ich mir schon was basteln.. =)

[cogere]

so geht schon wieder ein hobbychemiker im wahrsten sinne des wortes in den untergrund 
ich würde es bei den chemikalien auf alle fälle nicht machen, da bei einer luftdichten kiste keinerlei dämpfe entweichen können, und viele stoffe unter umständen nicht gewollte reaktionen eingehen können, oder bestenfalls verunreinigt oder kontaminiert werden von den ausdünstungen der anderen stoffen.
wenn, dann solltest du schon eine art belüftungssystem mit geringem luftaustausch z.B. einen PC-lüfter der mit einem solarmodul angetrieben wird einbauen....oder noch besser, einen bagger mieten und dein labor unterirdisch in den garten verlegen 

[dexX]

Hm, sollten die Verpackungen/Behälter/Braunglasflaschen nicht von sich aus gasdicht sein?

Ein Untergrundlab.. ja, das wär's.. :>

[Hyperion]

Ich kenne jemand, der H2SO4 (konz), HNO3 (>50%), HCl (33%) in einer ungeheizten Huette lagert - und da die Gefrierpunkte von allen Saeuren sehr niedrig sind, besteht selbst bei einem kalten Winter (- 20) keine Gefahr der Verfestigung, und Platzen der Flaschen.

[cogere]

Hm, sollten die Verpackungen/Behälter/Braunglasflaschen nicht von sich aus gasdicht sein?

nein, keine chemikalienbehälter ist absolut dicht, das merkt man spätestens wenn man in einen chemikalienschrank sein riechorgan hineinhält.
fast alle stoffe haben eine gewissen dampfdruck , manche stoffe weniger manche mehr, und ein paar moleküle kommen immer ,selbst durch die besten verschlüsse durch . das einzige was für viele stoffe annähernd absolute dichtheit gewährt sind zugeschmolzene glasampullen , diese sind aber leider auch nicht für alle stoffe geeignet....