Anfang letzter Woche kündigte der diesjährige Medizin-Nobelpreisträger Randy Schekman im Guardian an Topjournale wie
Nature oder
Science zu boykottieren und dort nicht zu veröffentlichen (
Nobel winner declares boycott of top science journals).
Ende der Woche wurde allen GDCh Mitgliedern das neue Positionspapier
Zur Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens kommuniziert. Die GDCh "empfiehlt ihren Mitgliedern beim Open Access den grünen Weg, also die nachträglich frei zugängliche Veröffentlichung auf entsprechenden Dokumentenservern." Beim grünen Weg sollen Publikationen 12 Monate gegen Bezahlung lesbar und anschließend dauerhaft öffentlich zugänglich sein.
Da praktisch alle publizierenden Chemiker in der GDCh sind, wird diese Empfehlung sicher ihre Folgen haben. Bislang waren Open-Access Journale eher eine Anlaufstelle für Publikationen, die bei den etablierten Journalen abgelehnt wurden.
Ich fand es bis jetzt sehr ärgerlich, dass die Ergebnisse der steuerfinanzierten Forschung in Deutschland nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind. Da die Journale die Artikel weder verfassen noch begutachten (sondern nur andere Wissenschaftler zu Begutachtung schicken) und nicht mal das Layout der Artikel gestalten, also wenig anfallender Kosten haben, fand ich schon lange es wäre Zeit für Open-Access.
Was meint ihr: haben Open-Access Journale eine Chance? Das
Beilstein Journal of Organic Chemistry finde ich sehr erstklassig. Welche Journale haltet ihr für die Top Chemie Journale im Bereich Open-Access?