In den Monatsheften für Chemie 86 (1955) Seite 1004 findet sich ein Artikel,der in Kurzform die Isolierung von Rizin beschreibt.
Abgesehen von der hohen Giftigkeit des Rizin ist sein Reindarstellung sehr arbeitsaufwendig!
Folgende Arbeitweise wird beschrieben:
1.Mahlen und Entfetten der Bohnen
2.Extraktion der Eiweißkörper aus dem Mehl mit 10% Kochsalzlösung
3.Gewinnung "aller" Eiweißkörper durch Fällung mit Ammonsulfat
4.Isolierung des Rizin durch fraktionierte Fällung mit Ammonsulfat.
Beim Aussalzen verhält sich das Rizin wie ein Globulin;es fällt schon aus,wenn die Lösung mit Ammonsulfat halb gesättigt ist.
Dadurch,daß man die NaCl-Lösung des Rizin nur zu einem Drittel mit Ammonsulfat sättigt,lassen sich verschiedene nicht toxische Globuline entfernen.
Nach dem Zentrifugieren setzt man zur klaren Lösung festes Ammonsulfat zu,bis sie halbgesättigt ist,und erhält auf diese Art im Niederschlag eine Fraktion,in der fast die gesamte Menge Rizin enthalten ist.
Diese Fraktion wird aufgelöst und dialysiert,wobei sich neuerlich ein Niederschlag bildet,der aber nicht aus Rizin besteht.
Rizin ist nämlichauch in salzfreiem Wasser gut löslich.
Durch wiederholte Fällung,Auflösen des Niederschlages in immer kleineren Mengen Wasser und anschließender Dialyse wird schließlich eine Rizinfraktion mit hoher Toxizität erhalten
Vorsicht: selbst die Zufuhr kleinster Mengen ,wie dies durch Einatmen des Staubes beim Umgang mit dem entfetteten Bohnenmehl fast unvermeidlich ist,führt zu einer Überempfindlichkeit,die den Experimator behindern kann,die Arbeit mit Rizin fortzusetzen.
Also besser Hände weg,falls kein Labor mit Sicherheitsvorrichtungen zur Verfügung steht.