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Chemie Allgemein => Organische Chemie => Thema gestartet von: Felix1777 am 18. April 2016, 21:35:07
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Hallo Lamderianer,
ich suche eine interessante "Synthese". Wenn möglich möchte ich von totalen Ausgangsstoffen nach und nach auf ein Endprodukt hinarbeiten. Wie Öl zu Plastik.
Könnt ihr mir etwas empfehlen?
Danke im Voraus.
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Wie viel Zeit, Ausrüstung und Fachwissen hast du denn? Vom Erdöl zum fertigen Plastikprodukt ist es eine weite Reise. Es gibt ein paar Sachen, wie z.B. Polymere auf Basis von Milchsäure oder Citronensäure, aber ob dass das ist, was du suchst?
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Nun die Fragestellung ist etwas eigenartig, da man Deine Ausrüstung nicht kennt. Wie ist Dei Fachwissen? Welche Stoffe hast Du, usw.
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Hallo Felix,
Ich finde den Dr. Blumes Bildunsserver toll für Anfänger.
Dort findest du zur Zeit 226 Experimente und viele eignen sich sehr für Anfänger.
Hier ein Link: http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/
Dann finde ich das Buch: Chemische experimente die gelingen, von Römpp sehr gut.
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Herstellung von Dibenzoylperoxid
In einem 50 ml Elmeyerkolben Wird eine Mischung von je 2,5 ml 30%iges Wasserstoffperoxid und Wasser mit Eiswasser gekühlt und unter Rühren abwechselnd mit etwa 4 ml 15% Natriumhydroxid Lösung und 1 ml Benzoylchlorid tropfenweise versetzt.
Diese Lösung muss alkalisch bleiben. Der Niederschlag wird nach kurzem Stehenlassen abfiltriert.
Das Dibenzoylperoxid ist ein wichtiger Radikalstarter bei der Chlorierung
Also Halogenierung.
Zb. Mit NBS oder auch vielleicht TCCS.
Wäre interessant wie die Reaktion abläuft.
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Anmerkung zum Benzoylchlorid: Abgesehen das es stinkt müssen alle Geräte anschliesend mit Natronlauge gewaschen werden.
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Benzoylchlorid und Dibenzoylperoxid für einen Anfänger? Ja, Mahlzeit. Nicht alles, was apparativ einfach ist, ist auch für einen Anfänger geeignet.
Von groben Edukten wie Rohöl bis hin zum komplexen Endprodukt wie einem definierten Kunststoff ist es ein weiter Weg, zumindest in der Praxis. Das ist nicht anfänger-geeignet und vermutlich auch nur schwer durchführbar, sofern nicht einfach irgendeine undefinierte Sauerei entstehen soll. Eine geeignete Anfängersynthese ist aus meiner Sicht ein einstufiges Präparat in nahezu quantitativer Umsetzung ohne bedenkliche Edukte und Produkte. Die Abschlussprüfung (Teil 1 bzw. 2) zum Chemielaboranten besteht u.a. aus Präparaten, die auch für Anfänger sehr gut machbar sind.
In Abhängigkeit von den vorhandenen Chemikalien und der zur Verfügung stehenden Ausrüstung muss man sich eben etwas passender heraussuchen.
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@synthon: In diesem Fall ja, aber wenn wir schon die Diskussion haben; ich finde es wichtig, dass Leute, die im Berufsleben mit gefährlichen Substanzen zu tun haben werden, so früh wie möglich den Umgang mit diesen lernen. Das war auch immer ein Konzept, das in meinem Studium verfolgt wurde, und ich finde, es hat gute Ergebnisse geliefert. Im ersten präparativen Praktikum wurden Synthesen mit Substanzen wie Brom, Chlorsulfonsäure, Hydrazinhydrat etc. ausgegeben (natürlich unter Aufsicht und nach einer Sicherheitsbesprechung). Ich habe nie innerhalb so kurzer Zeit mit so vielen "gefährlichen" Chemikalien gearbeitet, wie während der OC- und AC-Praktika. Wenn sich die Verantwortlichen um dieses Thema drücken, führt es dazu, dass später ein Doktorand im Labor steht und selbstständig eine heikle Synthese durchführen soll, ohne Erfahrung im Umgang im gefährlichen Substanzen zu haben (oder überhaupt ein Bewusstsein dafür, worauf er achten muss, und was gefährlich ist) und da passieren dann die Unfälle.
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Das Benzoylchlorid und Dibenzoylperoxid Chemikalien sind ist mir schon klar.
In kleineren Mengen halte ich sie für wenig gefährlich.
Aufpassen muß man mit dem Superoxid sprich H2O2.
Einmal verätzt sprigen die Finger derart auf dass man
auf keinen fall weiterarbeiten sollte.
Gefahr einer schlimmen Kontamination und äußerst schlimmen
Verätzungen.
MfG GuS :-)
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Wasserstoffperoxid ist noch die harmloseste der beteiligten Verbindungen, aus meiner Sicht.
Natürlich muss man den Umgang mit gefährlichen Chemikalien lernen, aber es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob jemand ohne Erfahrung und rechte Ahnung mit bedenklichen Substanzen im heimischen Keller panscht, oder ob im Rahmen eines Studiums, einer Berufsausbildung oder des späteren Berufs mit kritischen Chemikalien gearbeitet wird. Daheim gibt es nämlich weder professionelle Sicherheitseinrichtungen, noch Assistenten oder Sicherheitsbesprechungen. Insofern sehe ich uns mit solchen Tipps zumindest in der Verantwortung, dass man erst harmlose Verbindungen empfiehlt und die Leute dahingehend anleitet, dass sie sich die bedenklichen Chemikalien für später aufheben, wenn ein wenig Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich der präparativen Chemie erlernt worden sind.
Die meisten Unfälle passieren meiner Meinung nach aus der Routine heraus. Als Anfänger ist man vielleicht eher noch etwas übervorsichtig, aber wenn sich Routine langsam einschleicht, werden die Leute leichtsinnig. Da muss man rechtzeitig intervenieren.
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Natürlich muss man den Umgang mit gefährlichen Chemikalien lernen, aber es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob jemand ohne Erfahrung und rechte Ahnung mit bedenklichen Substanzen im heimischen Keller panscht, oder ob im Rahmen eines Studiums, einer Berufsausbildung oder des späteren Berufs mit kritischen Chemikalien gearbeitet wird. Daheim gibt es nämlich weder professionelle Sicherheitseinrichtungen, noch Assistenten oder Sicherheitsbesprechungen. Insofern sehe ich uns mit solchen Tipps zumindest in der Verantwortung, dass man erst harmlose Verbindungen empfiehlt und die Leute dahingehend anleitet, dass sie sich die bedenklichen Chemikalien für später aufheben, wenn ein wenig Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich der präparativen Chemie erlernt worden sind.
@synthon: In diesem Fall ja
Sag ich doch auch. ;-) Mal davon abgesehen, dass ich nicht der Meinung bin, dass es meine Aufgabe, oder die von irgend jemand anderem hier im Forum ist, einem Änfanger irgendwelche Synthesen vorzuschlagen. Ich habe schon in meiner Freizeit einfache Synthesen gemacht, bevor ich angefangen habe Chemie zu studieren, und mir hat auch niemand was vorgeschlagen, und das war auch nicht notwendig.
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Als Anfänersynthese halte ich das Verseifen von PET-Flaschen recht sinnvoll.
Eine bestimmte Menge einer zerschnittenen PET-Flasche wird in einem Überschuss verd. NaOH gekocht. Dann wird filtriert,
die Lösung angesäuert und man erhält Terephthalsäure als farblosen Feststoff.
Wenn ich nicht irre war diese Vorschrift früher bei Chemieonline im Forum.
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Sehr schöne Idee! Hab dazu auch was gefunden:
http://www.sciencemadness.org/member_publications/terephthalic_acid_from_PET.pdf
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Genau das meinte ich.
Ich bin nicht der Meinung das es Tage / Wochen brauch bis sich das aufgelöst hat.
Ich habe die Reaktion sicherlich nicht zu Ende laufen lassen, weil noch Teile der PET Flasche über waren aber ich hatte eine Ausbeute und es war lehrreich :)
Man muss also nicht zwingend in Ethylenglycol kochen, eine halb konz. NaOH geht auch. Bei der kurzen Zeit geht auch ohne Probleme ein normaler Glaskolben und man brauch keinen Edelstahlbecher :)
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Ich finde Celluloseacetat interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Celluloseacetat#Herstellung