Neuigkeiten: In FAQ finden sich hilfreiche Hinweise zur Benutzung des Forums.

  • 14. Mai 2024, 19:38:12

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge

Autor Thema: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]  (Gelesen 27805 mal)

Mephisto

  • Chemicus Diabolicus
  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 1.714
  • Karma: 0
    • Die deutschsprachige Synthesensammlung
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #15 am: 18. September 2011, 20:52:34 »
Die vorgeschlagenen Gefahrenhinweise bei beiden Synthesen waren wohl längst überfällig, gut dass Du es hier angesprochen hast. Nun sind die Hinweise eingefügt.
"Every breath you take, Every move you make,
Every bond you break, Every step you take,
I'll be watching you" - The Police

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #16 am: 19. September 2011, 10:26:43 »
Das ging wie immer sehr schnell! [daumenhoch]

Ganz zufrieden bin ich trotzdem nicht :-P:
Zitat
Gefahrenhinweis: Es wird dringend abgeraten dieses Verfahren zu verwenden, um Guanidinnitrat herzustellen. Mischungen von Ammoniumnitrat und organischen Materialien, nicht wesentlich anders als die Mischung in der Syntheseanleitung werden nun weitgehend als kommerzielle Sprengstoffe verwendet. Die wässrige Mischung ist ähnlich wie einige wässrige Mischungen, die in beträchtlichen Mengen für Felssprengarbeiten eingesetzt werden. Verdämmte Mischungen dieser Art sind besonders gefährlich. Nur wenige Labore, die Sprengstoff-Forschung betreiben, haben die benötigten Schutzvorkehrungen, um diese Synthese gefahrlos durchzuführen.
Der fettgedruckte Teil bezieht sich auf eine Variante der Synthese, bei der im wässrigen Milieu, im Autoklaven gearbeitet wird und ist deshalb hier überflüssig. Aus diesem Grund steht auch da:
Zitat
The aqueous mixture of (Note 10) is similar to some aqueous mixtures used in sizable quantities for rock blasting; a confined mixture of this sort is especially hazardous.
Ubrigens die benötigten "remote control devices" liessen sich theoretisch im Heimlabor recht leicht durch einen Verlängerungskabel, den man nach Ende der Reaktion einfach aus der Seckdose zieht, realisieren. Natürlich müsste man auch darauf achten, dass niemand anders zu Schaden kommt, falls was schiefgeht.

Zitat
Vorsicht ist beim Umgang mit NH4ClO3 geboten, da die Substanz ohne erkennbare Ursache explodieren kann. Es ist definitiv explosiv bei Temperaturen über 100 °C. Wenn das Material offen in einer dünnen Schicht ausbreitet wird, kann weitestgehend es ohne Gefahr gehandhabt werden.
Da ist der Satzbau aber teilweise etwas eigenartig ;-).
"Vorsicht ist beim Umgang mit NH4ClO3 geboten" ---> Beim Umgang mit NH4ClO3 ist Vorsicht geboten
"Es ist definitiv explosiv bei Temperaturen über 100 °C."  ---> Besser Ammoniumchlorat
"Wenn das Material offen in einer dünnen Schicht ausbreitet wird, kann weitestgehend es ohne Gefahr gehandhabt werden."  ---> Es an der falschen Stelle
 
   
 
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Mephisto

  • Chemicus Diabolicus
  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 1.714
  • Karma: 0
    • Die deutschsprachige Synthesensammlung
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #17 am: 19. September 2011, 21:43:18 »
Überredet :-). Ich hoffe das kleine HTML-Tutorial trägt Früchte und Du kannst demnächst gleich Deine Wunschversion hier hochlanden und somit die Änderungen vorschlagen.

Ubrigens die benötigten "remote control devices" liessen sich theoretisch im Heimlabor recht leicht durch einen Verlängerungskabel, den man nach Ende der Reaktion einfach aus der Seckdose zieht, realisieren. Natürlich müsste man auch darauf achten, dass niemand anders zu Schaden kommt, falls was schiefgeht.

So ähnlich ist das wirklich. Hauptsächlich ein Roti, der komplett außerhalb eines Schutzraumes bedient werden kann (Steuerung, Wasserbad hoch/runter fahren etc.). Solche Einblicke in die Sprengstoff-Forschung zeigt Prof. Klapötke in seiner Präsentation. Es ist empfehlenswert diese zu besuchen, falls Klapötke an einer Uni eingeladen ist.
"Every breath you take, Every move you make,
Every bond you break, Every step you take,
I'll be watching you" - The Police

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #18 am: 21. September 2011, 20:17:43 »
Danke!

Zitat
Solche Einblicke in die Sprengstoff-Forschung zeigt Prof. Klapötke in seiner Präsentation. Es ist empfehlenswert diese zu besuchen, falls Klapötke an einer Uni eingeladen ist.
Werde ich auf jeden Fall, wenn sich mal eine Gelegenheit bietet. [extase]
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Phil

  • Bekannt
  • *****
  • Beiträge: 1.657
  • Karma: 35
  • Spezialist für ausgefallene Einfälle.
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #19 am: 25. September 2011, 09:35:41 »
Ich bin mir nicht sicher, aber die Herstellung von Anilin http://lambdasyn.org/synfiles/anilin.htm kenne ich nur mit Zink, hier wird aber mit Zinn gearbeitet. Ist dies richtig oder war das ein Fehler?

Nicht die Gewalt einiger weniger ist gefährlich, sondern das Schweigen der Masse.
Wer suchet der findet. Wer drauftritt, verschwindet. Alte Mienenregel.
Heute ist nicht alle Tage ich komm wieder keine Frage.
Die Indianer konnten die Einwanderung nicht stoppen, darum leben Sie heute in Reservaten.

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #20 am: 25. September 2011, 11:05:10 »
Falls du mich fragst: kein Fehler. Die Reduktion mit Zinngranalien ist meiner Meinung nach eine der besten Methoden um im Labor Nitro-Verbindungen zu Aminen zu reduzieren. Sie läuft meist schnell, aber gemässigt ab (keine grosse Gefahr, dass die Reaktion durchgeht) und die Aufarbeitung ist viel angenehmer als bei einer Béchamp-Reduktion oder einer Reduktion mit Zink.

Ich weiss nicht genau, wie der Reaktionsmechanismus aussieht, aber ich weiss, dass SnCl2 ein sehr gutes Reduktionsmittel ist (http://en.wikipedia.org/wiki/Tin%28II%29_chloride). Was die Aufarbeitung angeht, so fällt ja bei der Béchamp-Reduktion unlösliches Eisen(II,III)-oxid an, und bei der Reduktion mit Zink, bei der Zugabe von Natronlauge, Zinkhydroxid, welches zwar amphoter ist, sich aber nicht immer im basischen so löst, wie man es möchte. Bei der Variante mit Zinn hingegen bildet sich im Basichen ein vergleichsweise gut lösliches Stannat:
Zitat
Man kühlt die Mischung auf Zimmertemperatur ab und gibt langsam eine Lösung aus 75 g Natriumhydroxid in 125 ml Wasser zu; wenn sie zu sieden beginnt, wird erneut gekühlt. Zinnhydroxid, das zuerst ausfällt, sollte wieder vollständig in Lösung gehen.

EDIT: Ich möchte noch anmerken, dass die oben angegebenen Informationen nicht alle auf Erfahrungswerten, sondern auch auf Hörensagen beruhen. Sollte also jemand andere Erfahrungen gemacht haben: bitte melden. ;-)
« Letzte Änderung: 25. September 2011, 11:29:34 von Heuteufel »
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Phil

  • Bekannt
  • *****
  • Beiträge: 1.657
  • Karma: 35
  • Spezialist für ausgefallene Einfälle.
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #21 am: 25. September 2011, 13:02:40 »
Hallo Heuteufel
nein das war eigentlich nicht eine Frage an Dich, sondern allgemein.
In den Büchern liest man ja nur über die Reduktion von Zn, daher war ich mir nicht sicher ob wirklich Sn oder Zn gemeint war.
Darum schrieb ich ja auch dass ich nicht sicher bin.
Ich danke Dir aber für die Ausführungen, [extase] da habe ich wieder etwas gelernt und ich bin dankbar dafür. [daumenhoch]
Nur wer fragt kann etwas lernen, wenn er will.

Nicht die Gewalt einiger weniger ist gefährlich, sondern das Schweigen der Masse.
Wer suchet der findet. Wer drauftritt, verschwindet. Alte Mienenregel.
Heute ist nicht alle Tage ich komm wieder keine Frage.
Die Indianer konnten die Einwanderung nicht stoppen, darum leben Sie heute in Reservaten.

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #22 am: 25. September 2011, 16:33:04 »
Zitat
Falls du mich fragst: kein Fehler.
Zitat
nein das war eigentlich nicht eine Frage an Dich, sondern allgemein.
Mit "Falls du mich fragst" meinte ich eigentlich "Meiner Meinung nach". Ich muss aber zugeben, dass ich mich da sehr eigenartig ausgedrückt habe. :-)
Zitat
In den Büchern liest man ja nur über die Reduktion von Zn, daher war ich mir nicht sicher ob wirklich Sn oder Zn gemeint war.
Darum schrieb ich ja auch dass ich nicht sicher bin.
Ich habe um sicher zu gehen im Vogel nachgeschaut: Dort steht in der Tat "Zinn".
Zitat
Nur wer fragt kann etwas lernen, wenn er will.
Da hast du, wie so oft, verdammt recht! [hooray]
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #23 am: 10. August 2012, 19:27:16 »
Kein Fehler, aber vielleicht doch eine Anmerkung wert. In der Synthesesammlung haben wir eine Synthese für Dibromformaldoxim (http://www.lambdasyn.org/synfiles/dibromformaldoxim.htm)
Dihalogenoxime sind ziemlich unangenehme Zeitgenossen. Chlorformaldoxim und Dichlorformaldoxim werden in "The war gases" von Mario Sartori (englische Übersetzung) als Substanzen beschrieben, welche die Haut und Atmungsorgane schon in geringen Mengen außerordentlich stark angreifen und schwer heilende Verätzungen erzeugen. Die Brom und Iod Derivate sind zwar weniger gefährlich, aber auch nicht ganz ohne. Ein Warnhinweis wäre vielleicht angebracht, nur damit der Experimentator vorbereitet ist und entsprechende Schutzmaßnamen treffen kann. Ich kann da was formulieren, aber später - zur Zeit bin ich zu beschäftigt, wollte es nur anmerken, bevor ich es wieder vergesse. ::-)
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Mephisto

  • Chemicus Diabolicus
  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 1.714
  • Karma: 0
    • Die deutschsprachige Synthesensammlung
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #24 am: 11. August 2012, 20:37:55 »
Da stimme ich Dir zu. Wenn Du etwas formulieren willst, schick mir das bitte bei Gelegenheit. Ansonsten hab ich mir auch eine Notiz auf meiner ToDo-List gemacht.
"Every breath you take, Every move you make,
Every bond you break, Every step you take,
I'll be watching you" - The Police

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #25 am: 12. August 2013, 23:48:29 »
Ich habe einen Fehler gefunden: http://www.lambdasyn.org/synfiles/ethyliodid.htm
Hier heisst es:
Zitat
In einem 250-ml-Kolben übergießt man 5.0g (0.16 mol) roten Phosphor mit 50 ml (0.85 mol) trockenem Ethanol und fügt unter öfterem Umschütteln im Laufe einer Viertelstunde 50 g (0.39 mol) fein pulverisiertes Iod allmählich zu...
Das wäre OK, wenn Iod I wäre; es ist aber I2 und dann ist man leider bei 0.20 mol (0.197 mol). Das hat sich als doppelt ärgerlich erwiesen, denn man denkt nicht daran, dass da ein Fehler liegen könnte, und ich habe deswegen geglaubt der Ueberschuss an Ethanol wäre nur sehr gering und auch das Ausrechnen der Ausbeute hat sich als problematisch erwiesen... ;-)
Jetzt ist das Rätsel aber gelöst.  :-)
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Mephisto

  • Chemicus Diabolicus
  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 1.714
  • Karma: 0
    • Die deutschsprachige Synthesensammlung
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #26 am: 13. August 2013, 20:26:25 »
Stimmt, 50 g Iod sind 0,20 mol bzw. 0,39 mol sind 99 g Iod. Letzteres entspricht der Stöchiometrie der Reaktion, also nehme ich stark an, dass es richtig ist und korrigiere es entsprechend. Danke für den Hinweis.

Es ist übrigens ein Fehler aus dem Gattermann der sich hier eingeschlichen hat.

* gattermann.jpg (114.22 KB . 1309x737 - angeschaut 756 Mal)
Ich denke wir können die Synthese komplett durch Deine Variation ersetzen.
"Every breath you take, Every move you make,
Every bond you break, Every step you take,
I'll be watching you" - The Police

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #27 am: 13. August 2013, 20:42:31 »
Zitat
Letzteres entspricht der Stöchiometrie der Reaktion, also nehme ich stark an, dass es richtig ist und korrigiere es entsprechend. Danke für den Hinweis.
Du hast recht; im Organikum wird auch eine stöchiometrische Menge verwendet, was auch logisch ist.
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Mephisto

  • Chemicus Diabolicus
  • Administrator
  • *****
  • Beiträge: 1.714
  • Karma: 0
    • Die deutschsprachige Synthesensammlung
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #28 am: 13. August 2013, 21:14:26 »
Der Fehler ist korrigiert.
www.lambdasyn.org/synfiles/ethyliodid.htm

Am Wochenende füge ich noch Deine Fotos der Synthese ein und ersetze wahrscheinlich die Art der Iod-Zugabe im Text entsprechend Deiner aktuellen Synthese.
"Every breath you take, Every move you make,
Every bond you break, Every step you take,
I'll be watching you" - The Police

Heuteufel

  • Francium
  • *******
  • Beiträge: 1.228
  • Karma: 44
Re: Fehler in Lambdasyn-Synthesen [bitte melden]
« Antwort #29 am: 13. August 2013, 21:31:29 »
Zitat
Der Fehler ist korrigiert.
www.lambdasyn.org/synfiles/ethyliodid.htm
Ich sehe irgendwie keinen Unterschied; oder liegt es an mir?

Zitat
Am Wochenende füge ich noch Deine Fotos der Synthese ein und ersetze wahrscheinlich die Art der Iod-Zugabe im Text entsprechend Deiner aktuellen Synthese.
Hmm, mir scheint es gibt ein weiteres Problem: siehe letzter Beitrag hier: http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,1913.msg9731/topicseen.html#msg9731
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"