Ja, ich war auch schwer von der verlinkten Seite beeindruckt. Habe ueber die Jahre schon einigemale nach einer Erklaerung fuer Kupferseide gesucht, aber nie chemische Details gefunden. Der Herr Foerg hat diese alte Frage fuer mich beantwortet
Was ich oben nicht erwaehnte - echte, industrielle Kupferseide untergeht noch einiger Zusatzschritte bevor sie in Schwefelsaeure ausgesponnen wird (siehe auch
hier ):
Die Kupfer-tetraamin Celluloseloesung wird direkt nach Aufloesung der Cellulose mit NaOH umgesetzt, wobei sich ein 4-wertig koordinierendes Kuprat bildet:
Normannsche-Verbindung.gif (5.42 KB . 483x341 - angeschaut 1394 Mal)Dieses ist unloeslich, und faellt aus (Blaufilm). Sie wird nach dem Entdecker als
Normannsche Verbindung bezeichnet.
Wenn das Prezipitat in dest. Wasser eingelegt wird, loest sich das Natrium in der Loesung, und
Cupricellulosat, ein türkisfarbener Film, scheidet sich aus (Grünfilm).
Cupricellulosat.gif (4.12 KB . 453x286 - angeschaut 1373 Mal)Dieses wird dann in ein Bad starker Schwefelsaeure gesprueht, und
regeneriert, als Cellulosefaden welches eine andere andere Struktur aufweist (H-Bruecken sowohl inter- als auch intramolekular) als natuerliche Cellulose.
Cellulose_regeneriert.gif (5.59 KB . 580x377 - angeschaut 1311 Mal)Vielleicht waere das mal ein interessantes Projekt zum ausprobieren, und zum dokumentieren; meines Wissens bestehen keinerlei photographische Dokumentationen sowohl im englischen also auch deutschen Internet.
Auf geht's, neue Members, zeigt euer Potential
PS auch waere derartig regenerierte Cellulose fuer die Herstellung von Zellulosenitrat interessant, ich schaetze dass hier die Nitrierungs-effizienz besser sein duerfte im Vergleich zur quasi-kristallinen natuerlichen Cellulose. Zb, wie Mephisto erwaehnt, einfach die Kupfertetraamin Cellulose direkt in H2SO4 giessen, und hart verruehren so dass die Partikel so klein wie moeglich sind.