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Autor Thema: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus  (Gelesen 25617 mal)

Chlor

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Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« am: 24. September 2008, 08:00:56 »
Hallo Leute :-),

wie bekomm ich den das MEK aus´m vergällten Ethanol heraus :-(.

Über die Methode mit HCl/Zink wurde hier schon mal diskuiert,
nur wie geht das genau bzw. gibt es andere Methoden?

Wie sieht´s aus mit der Hydrazonbildung (ausfällung)
mit Hydrazin o. 2,4-Dinitrophenylhydrazin?

Hydroxylammoniumchlorid (Oximbildung) hätt ich sogar.

Danke im Voraus :-)

mfg
Chlor


Edit by Mephisto: Über eine alternative Methode zum Entfernen des MEKs wird im Thread Entfernung von MEK als Oxim aus Spiritus diskutiert.
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2008, 22:57:15 von Mephisto »
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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #1 am: 28. September 2008, 13:46:55 »
Ich glaube die Fällung kannst du vergessen, denn die Produkte wären zu gut löslich, denke ich.
Allerding haben die Produkte einen anderen Siedepunkt und du könntest sie abdestillieren, vermute ich.

MEK Entfernung mit Zn/HCl
http://ger001.ge.funpic.de/Nitrogenium/index.php?datei=./main/exp/spiritus.htm


Chlor

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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #2 am: 03. Oktober 2008, 15:42:57 »
Ich glaube die Fällung kannst du vergessen, denn die Produkte wären zu gut löslich, denke ich.
Allerding haben die Produkte einen anderen Siedepunkt und du könntest sie abdestillieren, vermute ich.




Hast wahrscheinlich Recht. Werd mal deine Methode probieren, hört sich gut an.
Danke.

mfg
Cl

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Mephisto

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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #3 am: 13. Oktober 2008, 14:19:38 »
Per Email erreichte mich folgende Anleitung zur "Entgällung von MEK-Verunreinigtem Spiritus" mit Zink und Salzsäure. Sie basiert offensichtlich auf der Vorschrift von Nitrogenium (siehe oben). Leider konnte ich den Einsender nicht fragen, ob er die Methode selbst ausprobiert hat, da die Absender-Email schon ungültig ist (?!). Komplettes PDF siehe Anhang.




Chemikalien: 20ml Spiritus, mit 2-Butanon (MEK) vergällt F, Xi
ca. 1g Zinkpulver zur Analyse (Merck) F
ca. 1ml Salzsäure, konz. C
Natriumbicarbonat Xi
Calciumchlorid, wasserfrei Xi

Durchführung: Der Spititus wird in einem Becherglas zusammen mit dem Zinkpulver und der Salzsäure unter rühren leicht erhitzt. Sobald die Gasentwicklung gestoppt hat, lässt man die Flüssigkeit abkühlen und filtriert das restliche Zinkpulver heraus. Die Flüssigkeit wird nun mit einer Spatelspitze wasserfreiem Natriumbicarbonat bei möglichst 78,3°C abdestilliert. Eventuell kann man das Ethanol noch mittels Calciumchlorid vollständig entwässern.




Calciumchlorid ist allerdings für die Trocknung von Ethanol ungeeignet. Wenn schon eine preiswerte Calciumverbindung, dann lieber CaO.

Was mich wundert ist, dass hier noch nicht die Methode angesprochen wurde, bei der Spiritus mit NaOH über Nacht refluxiert wird, bis die enthalten Ketone polymerisieren und die Lösung je nach anderen Verunreinigungen gelb, braun oder färben.
« Letzte Änderung: 28. Oktober 2008, 17:56:32 von PlanetScience »
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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #4 am: 14. Oktober 2008, 06:58:30 »
Hallo,
die Zink/HCl-Methode habe ich ausprobiert-ist nicht schlecht, jedoch
konnte ich das MEK nicht ganz entfernen :-\.
Weiters habe ich es mit der Oximierung versucht und siehe da  [hooray], voller Erfolg,
das MEK war nicht mehr zu riechen oder zu schmecken ;-D.
Diese Methode ist außerdem etwas einfacher durchzuführen :-).

Soll ich dazu eine Synthese schreiben??

mfg
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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #5 am: 14. Oktober 2008, 10:36:21 »
Soll ich dazu eine Synthese schreiben??

Ja, bitte :-).

Per Email erreichte mich folgende Anleitung zur "Entgällung von MEK-Verunreinigtem Spiritus" mit Zink und Salzsäure. ... . Leider konnte ich den Einsender nicht fragen, ob er die Methode selbst ausprobiert hat, da die Absender-Email schon ungültig ist (?!).

Der Autor des obigen Textes ist übrigens hier im Forum registriert, wie er mir gestern per Email schrieb. Der Email-Anbieter hatte wohl ein Problem, so dass ich eine falsche Fehlermeldung vom Mailer-Daemon erhielt. Vielleicht äußert er sich hier nochmal zu seinen Ergebnissen.
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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #6 am: 15. Oktober 2008, 18:27:39 »
Also, die PDF stammt von mir...

Ich habe die Synthese nun 2mal durchgeführt und festgestellt, das man lieber die doppelte menge an Zinkpulver verwenden sollte. Die Trocknung mit CaCL2 war eine Idee, habe aber statdessen mit NaOH getrocknet.
Man sollte der Reaktion ruhig bis zu 3 Tage Zeit geben, am besten unter rühren bei knapp 30°C. Ist wohl erforderlich, zur sicherheit, dass alle Ketone gebunden wurden.

Und bitte denkt daran, das es sich bei einer solchen Synthese um Steuerhinzerziehung handelt. Daher Ethanol direkt weiter verarbeiten oder doch den teuren von der Apotheke kaufen...   ;-)


Gruß
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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #7 am: 15. Oktober 2008, 22:06:41 »
Die Trocknung mit CaCL2 war eine Idee, habe aber statdessen mit NaOH getrocknet.

Wie schon zu lesen war ist CaCl2 kein gutes Trockenmittel für Ethanol weil sich seine Hydrate darin lösen. NaOH ist überhaupt kein Trockenmittel. 1 g NaOH löst sich in 7,2 ml abs. Alkohol. Ist Wasser im Alkohol löst es sich noch besser.

Mephisto

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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #8 am: 15. Oktober 2008, 22:43:53 »
Wie schon zu lesen war ist CaCl2 kein gutes Trockenmittel für Ethanol weil sich seine Hydrate darin lösen. NaOH ist überhaupt kein Trockenmittel. 1 g NaOH löst sich in 7,2 ml abs. Alkohol. Ist Wasser im Alkohol löst es sich noch besser.

Richtig. Ich glaube hier ist einiges durcheinander geraten. Trockenmittel für EtOH sind CaO (dauert allerdings), CuSO4 wasserfrei oder z.B. Natrium, danach destilliert man den Ethanol. Methoden zur Absolutierung sind in der Synthesensammlung zu finden.

Die Trocknung mit CaCL2 war eine Idee, habe aber statdessen mit NaOH getrocknet.
Man sollte der Reaktion ruhig bis zu 3 Tage Zeit geben, am besten unter rühren bei knapp 30°C. Ist wohl erforderlich, zur sicherheit, dass alle Ketone gebunden wurden.

Wird Spiritus mit Natriumhydroxid längere Zeit refluxiert (also bei 78 °C) können Ketone darin polymerisieren und bleiben bei der Destillation zurück.

Und bitte denkt daran, das es sich bei einer solchen Synthese um Steuerhinzerziehung handelt. Daher Ethanol direkt weiter verarbeiten oder doch den teuren von der Apotheke kaufen...   ;-)

Der Spiritus wird dadurch nicht genießbar gemacht, da er oft andere Zusätze hat oder einfach nicht rein ist und Methanol enthält. Ziel ist es lediglich Ketone zu entfernen, da diese bei einigen Reaktionen stören könnten. Trinken sollte man den gereinigten Spiritus auf gar keinen Fall.
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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #9 am: 16. Oktober 2008, 11:53:45 »
Stimmt, habe heute morgen in den Exsikkator geschaut, es ist wohl doch Ethanol in das NaOH übergegangen. Wie könnte man Ethanol sonst trocknen? Natrium geht auch nicht, da sich sonst Natriumethanolat bilden würde. Hat jemand sonst eine Idee?? [ohmeingott]

Klar, trinken sollte man substanzen technischer Qualität nie, aber Steuerhinterziehung ist es wohl trotzdem, das MEK befindet sich ja nicht umsonst im Spiritus? [drunk]
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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #10 am: 16. Oktober 2008, 12:33:40 »
Ausm Römpp:

Es eignen sich sehr gut:
CaO
Magnesium
Molekularsiebe 3Ä

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Mephisto

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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #11 am: 16. Oktober 2008, 13:13:57 »
Wie könnte man Ethanol sonst trocknen? Natrium geht auch nicht, da sich sonst Natriumethanolat bilden würde. Hat jemand sonst eine Idee?? [ohmeingott]

Überleg mal was ein Trockenmittel eigentlich tun soll? Es soll das Wasser dauerhaft binden oder damit reagieren. NaOH löst sind nur in H2O/EtOH. Beim Destillieren erhältst Du wieder H2O/EtOH in der Vorlage und NaOH im Sumpf.

Natrium und Magnesium (auch amalgamiertes Aluminium) reagieren mit dem Ethanol zu Metallethanolat und H2. Das Metallethanolat reagiert mit Wasser zu Ethanol und Metallhydroxid. Nach der Destillation erhält man EtOH in der Vorlage und es bleibt ein Metallethanolat/Metallhydroxid Gemenge im Sumpf übrig.

Das Magnesium muss mit einer kleinen Menge Jod angeätzt werden. Siehe Link.
Den Thread über Trockenmittel für Ethanol ist unter folgendem Link zu finden.
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Luke

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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #12 am: 14. August 2009, 12:11:15 »
Hi an alle

Habt ihr vll auch noch ne RG dazu??
Würde mir echt weiterhelfen!

Danke
Luke

bitrex

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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #13 am: 17. August 2009, 18:28:43 »
Hi an alle

Habt ihr vll auch noch ne RG dazu??
Würde mir echt weiterhelfen!

Danke
Luke

Reaktionsgleichung von was?
Reduktion von Zn/HCl oder Polymerisation mit NaOH, oder Trocknung mit Mg/I bzw. Mg, oder was anderes?


Ich hätte da übrigens noch ne andere nette Idee.
Rückflussierung über Natriumdisulfit!
Dieses Hydrolisiert bei Kontakt mit dem im handelsüblichen 94%tigen Spiritus enthaltenem Wasser zu Natriumhydrogensulfit

Na2S2O5 + H2O <==> 2 NaHSO3

Das Natriumhydrogensulfit reagiert mit dem Methylethylketon zu Natriumhydroxymethylethylsulfonat reagiern.

(CH3)(C2H5)C=O + NaHSO3 ==> OH-(CH3)(C2H5)C-SO3Na

Sowojl Wasser als auch MEK würden gebunden werden.
So wird der Spiritus gleichzeitig etwas getrocknet und entgällt! :)
Aufarbeitung  ginge über einfache destillation es wäre keine Kolonne nötig!

Das einzige wo ich mir unsicher wäre, ist ob das Na2S2O3 wirklich ausreichend hydroilsiert.
« Letzte Änderung: 17. August 2009, 18:37:35 von bitrex »

Luke

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Re: Entfernung von MEK mit Zn/HCl od. NaOH aus Spiritus
« Antwort #14 am: 22. August 2009, 22:52:32 »
Ja Red von ZN/HCl, die meine ich, sry