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  • 29. März 2024, 05:40:00

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Autor Thema: Glas Etching  (Gelesen 3986 mal)

bombjack

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Glas Etching
« am: 13. September 2017, 12:19:52 »
Zwar schon auf Illumina gebracht, aber trotzdem hier mal die ersten Spielereien mit Glasätzung im kleinen Format, da ich ansonsten größere Ansätze (190 L Flusssäure) fahre:

The Chemicals:

* Chem1.jpg (52.71 KB . 800x600 - angeschaut 703 Mal)


Die Lösungen werden im Verhältnis 1 : 3 (NH4F: Citric acid) gemischt:

* Chem2.jpg (53.78 KB . 800x600 - angeschaut 692 Mal)

Glasscheiben werden entfettet (Spülmittel) und mit Wasser gewaschen, anschließend mittels 100% EtOH abgespült und getrocknet. Mittels Pipette wurde ein Teil der Lsg. aufgebracht und einige Zeit auf den Scheiben gelassen, wobei tunlichst vermieden wurde in Kontakt mit der Lösung zu kommen.

Hier mal ein paar Eindrücke:

Am rechten unteren Flüssigkeitsrand sieht man die Reaktion:

* Chem 3.jpg (36.99 KB . 800x600 - angeschaut 698 Mal)

Es ist auch ein leichter Geruch (chemisch, leichter Hauch von Ozon) wahr zu nehmen....

Um ein zerfließen der Ätzmischung zu verhindern wurde mit Wachsmalstift ein Kreis gezogen:

* chem4.jpg (65.39 KB . 800x600 - angeschaut 666 Mal)
Es wurden unterschiedliche Zeiten geätzt und einmal ein Versuch gestartet ob mit einem Pinsel die Ätzung verbessert werden kann.

Resultate ohne Bilder:

a) 20 min ohne Pinsel: Leichte Mattierung, deutlich Erkennbar wo Fl. einwirkte.

b) 20 min mit Pinsel: Mattierung fast nicht wahrnehmbar

c) 1 h ohne Pinsel: Klare Ätzung, mit kleinen Dellen, Glasoberfläche nicht mehr glatt

Mit Bild:

1. Großer Bereich: 2 h ohne Pinsel 1:3 Amoniumflourid/Citronensäure: Man erkennt deutlich die Dellen die gätzt werden...
2. Kleiner Bereich: 4 ml der obigen Mischung plus 0.5 ml 96% Schwefelsäure: Interessanterweise schieden sich da Kristallnadeln ab, deren Abdrücke sich neben den Dellen auch ins Glas geätzt haben:


* chem5.jpg (52.97 KB . 800x600 - angeschaut 693 Mal)

Das waren die Vorversuche Part 1...Vorversuch(e) Part 2:

24 g Ammoniumfluorid

* chem6.jpg (55.24 KB . 800x600 - angeschaut 697 Mal)

in 50 ml Wasser gelöst

72.5 g Citric acid mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt....

30 ml der Ammoniumfluorid Lsg. mit 90 ml der Citronensäurelsg. versetzt.


Glasscheibe(n) mit Photo 20 (Photopositivlack; Kontakt Chemie) beschichtet und 1 h mit der obigen Mischung geätzt.

Hier das Ergebnis:

* chem 7.jpg (44.45 KB . 800x600 - angeschaut 616 Mal)

Detail:

* Chem 8.jpg (41.89 KB . 800x600 - angeschaut 603 Mal)

Weiteres Vorgehen:

a) Ammoniumhydrogendifluorid bestellt, dürfte besser zum ätzen sein, da es HF freisetzt.

b) Mischung von der Firma (Glasätzerei) testen

c) Armour Etch http://www.armourproducts.com/ecom-catshow/Armour_Etch.html ist auch bestellt

d) Mit der Belichtungszeit, Entwickler usw. rumspielen um die Details besser zu bekommen..

e) Puretch Photoresist Film http://www.polymetaal.nl/siteUK/Linkdocs/Puretch/modepuretch.htm testen, liegt bei mir eh schon rum....


bombjack

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Heuteufel

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Re: Glas Etching
« Antwort #1 am: 14. September 2017, 14:33:19 »
Interessante Versuche!  :-) Soll das auf den letzten zwei Bildern ein bestimmtes Motiv sein (ich sehe nur unregelmäßige Flecken  :-X)?
Warum verwendet man diese Salzmischungen statt wässriger HF? Aus Sicherheitsgründen, oder gibt es andere Gründe?
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bombjack

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Re: Glas Etching
« Antwort #2 am: 15. September 2017, 06:33:31 »
Ist ein bestimmtes Motiv:

Darf ich vorstellen: Alice Liddell http://images.metmuseum.org/CRDImages/ph/original/DP209284.jpg die das Vorbild für Alice im Wunderland von Lewis Carroll bildete.

Warum Salzmischung: Keine Ahnung....ist ein Rezept für "biologische" Glasätzung...schätze zum einen die Handhabung ist einfacher und zum anderen hat wahrscheinlich die Zusammensetzung Einfluss auf die geätzte Oberfläche.

Noch ne Anmerkung zu dem Bild: Problem sind da die Halbtöne, da das Photoresist eigentlich nur 0 = Keine Ätzung und 1 = Volle Ätzung kennt. U.u. geht es mit dem Puretch besser, weil sich da wegen der "Dünne" auch Halbtöne zumindest auf Kupfer übertragen lassen.


bombjack

Heuteufel

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Re: Glas Etching
« Antwort #3 am: 15. September 2017, 13:47:05 »
Versuch doch vielleicht mal das Foto zuerst am PC in ein reines Schwarz-Weiß Bild umzuwandeln (nur 2 Farben, kein grau), das könnte ein deutlich besseres Ergebnis zur Folge haben. Ein Kumpel hat mal so ein Foto auf einen Silikon-Wafer aufgedampft (ein relativ beliebtes Geschenk unter Leuten, die mit Solarzellen arbeiten  :-)).
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