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Autor Thema: Quecksilberthermometer: Bruchgefahr beim Eintauchen in heiße Flüssigkeit?  (Gelesen 4061 mal)

Normschliff

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Für die Herstellung von Minzdrops versuche ich gerade (siehe hier), die Temperatur einer Kristallschmelze zu messen. Zuerst hatte ich mich über Infrarot-Thermometer informiert, bin aber zum Schluss gekommen, dass man nicht sicher sein kann, dass der gemessene Wert auch tatsächlich stimmt - zumindest bei den günstigeren Geräten. Deshalb möchte ich die Messung mit einem alten, aber genauen Quecksilberthermometer durchführen. Es ist grundsätzlich hitzebeständig ("Jenatherm-N"), Messbereich bis 200 °C. Die Temperatur der Schmelze, die ich messen möchte, wird 180 °C sicherlich nicht übersteigen.

Meine Frage: Ist es gefahrlos möglich, das kalte Thermometer in die schon heiße Kristallschmelze einzutauchen? Eigentlich sollte es ja nicht zerspringen dürfen, aber bevor ich eine Quecksilber-Xylit-Mischung im Topf habe wollte ich doch lieber nochmal nachfragen, was jemand dazu meint, der mehr Erfahrung hat als ich.
« Letzte Änderung: 07. März 2017, 17:09:07 von Normschliff »

Phil

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stell es doch fon Anfang an in das Produkt.
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Normschliff

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Danke für deine Antwort Phil.

Das Thermometer gleich von Anfang an im Topf zu haben wäre sicherlich der beste Weg, der ist für mich aber schwierig: Ich schmelze das Xylit auf einem Topf auf dem Herd. Das Thermometer ist so lang, dass ich es nicht ohne es zu halten einfach in den Topf stellen / legen kann. Ich bräuchte dann ein Stativ, das ich einerseits nicht habe und das andererseits auch keine gute Lösung wäre: Da die Xylitschmelze nur einige Millimeter hoch im Topf steht, muss ich den Topf jedes Mal kippen, um mit der Spritze Schmelze entnehmen zu können. Dann müsste jedes Mal vorher am Stativ hantiert werden, was ich gerne vermeiden würde: Der Vorgang ist relativ hektisch, deshalb wäre mir die Bruchgefahr dabei zu groß.

Ich würde das Thermometer lieber an einigen ausgesuchten Zeitpunkten in die Schmelze halten, um die Temperatur zu ermitteln (z.B. vom Beginn des Schmelzvorgangs bis zur Beendingung und dem Erreichen Erreichen der gewünschten Temperatur; dann nochmals 3 Minuten später).

Hättest du / hättet ihr Bedenken, das kalte Thermometer in die heiße Schmelze zu tauchen? Im Zweifelsfall lasse ich es lieber, deshalb frage ich. Vielleicht weiß aber auch jemand aus Erfahrung, dass z.B. solche plötzlichen Temperaturerhöhungen auch bei seinen Arbeiten im Labor häufig vorkamen und dass hier keine erhöhte Gefahr besteht. Vermutlich ist aber gerade diese plötzliche Temperaturerhöhung bei normalen Laborarbeiten sehr unüblich, oder?

Phil

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Dann kaufe Dir ein Temperaturmessfüler von www.testo.de das benötigt nur wenig Material in der Pfanne. Ich selber habe noch nie ein Thermometer in so heisse Produkte getan. Falls Du es machst mache es langsam damit das Hg sich ausdehnen kann, das Glas ist nicht das Problem es wird es aushalten. Bei Destillationen kann es auch vorkommen das der Dampf 170'C hat so dass der Thermometer in kurzer Zeit von 20'C auf 170'C ansteigt.
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Normschliff

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Danke für deine Antwort Phil.

Ich benötige das Thermometer nur für diesen Zweck, deshalb möchte ich nicht mehr als 50 € für Termperaturmessungen ausgeben. Ich bin mir aber sicher, dass deine Empfehlung für mich gut wäre, wenn ich so häufig messen würde, dass der Preis gerechtfertigt ist.

Ich habe die Messung nun mit dem Quecksilberthermometer durchgeführt. Wie du geschrieben hast, habe ich das Thermometer möglichst langsam der Hitze ausgesetzt. Das ganze habe ich dreimal wiederholt und das Thermometer hat den Vorgang unbeschadet überstanden.

Phil

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Das freut mich dass es so gut ging, danke dass Du berichtet hast. :-)
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Alchemyst

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Der Thread ist zwar schon ein paar Stündchen alt aber was solls ...
Ich habe die Thermometer bevor ich sie in sehr heisse Flüssigkeiten bzw. Thermoblöcke gesteckt habe immer vorher mit einem Heissluftfön bis ca. zu der zu messenden Temperatur angewärmt.
Diese Föne gibt es eh oft in Labors um damit Ansätze etwas gezielter "anheizen" zu können (z.B. zum Anlassen eines "Grignards").
beste Grüße
Alchemyst