So liebe Freunde,
ich würde die Synthese gerne mal ausprobieren.
Folgende Bedenken habe ich:
1. Aceton als Lösungsmittel halte ich wie die Vorredner, auch für eher ungeeignet.
2. Ohne Zusatz einer Base wie Pyridin oder Triethylamin wird, wie bereits von Heuteufel angemerkt, wahrscheinlich das Edukt N-(2-Aminoethyl)-Morpholin am tertiären Stickstoff protoniert und fällt ebenfalls aus, was eine Ausbeuteminderung nach sich zieht, die aufgrund des Preises (ca. 100€/100g) des Edukts absolut vermieden werden sollte.
Eigenherstellung des N-(2-Aminoethyl)-Morpholin kommt aufgrund der extremen Toxizität von Bis-(2-chlorethyl)ether nicht in Frage.
3. Die Aufreinigung des Produkts durch Hydrochloridfällung mit Umkristallisation als ersten und/oder einzigen Schritt halte ich aufgrund der anderen protonierbaren Substanzen wie Pyridin, Triethylamin und N-(2-Aminoethyl)-Morpholin für wenig zielführend.
Sinnvoller erscheint hier eine destillative Trennung, wobei Moclobemid mit 447°C/760mmHg hier die höchstsiedende Komponente darstellt. Nach destillativer Abtrennung der anderen Bestandteile macht eine Umkristallisation deutlich mehr Sinn.
Mein Vorschlag, der bitte rege diskutiert werden soll, wäre:
• Vorlegen von 1 eq. N-(2-Aminoethyl)-Morpholin und 1,25 eq. Triethylamin in eisgekühltem tert-Butylmethylether (TBME)
• Tropfenweise Zugabe von 1,1 eq. 4-Chlorbenzoylchlorid in TBME, sodass die Temperatur unter 10°C bleibt
• Langsames Erwärmen unter Rühren auf Raumtemperatur
• Neutralisation und Hydrolyse des billigen, nicht verbrauchten Säurechlorids mit 2eq. NH3-Lösung
• Sofern notwending, basisch stellen der Reaktionslösung auf pH 10
• Mehrfaches Waschen der Reaktionslösung mit Wasser, hierbei wird aufgrund der Wasserlöslichkeit von Triethylamin ein Großteil dessen entfernt
• Trocknen der Reaktionslösung mit Natriumsulfat
• Abziehen des Lösungsmittels
• Destillation des Rückstands
• Umkristallisation