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Autor Thema: Improvisiertes wasserfreies Aluminiumchlorid  (Gelesen 5299 mal)

simulant

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Improvisiertes wasserfreies Aluminiumchlorid
« am: 30. September 2013, 22:58:36 »
Bekanntlicherweise lässt sich Aluminiumchlorid nicht zerstörungsfrei vom Wasser befreien.
Wie könnte man dieses Problem mit leicht erhältlichen Stoffen umgehen, ohne zu viel Aufwand beim Aufbau und ohne HCl-Generator.

Die Idee:
Calciumchlorid lässt sich trocknen und kostet fast nix.
Aluminiumsulfat kostet auch sehr wenig bzw. lässt sich selbst machen.

Beide Salze kann man im Ofen leicht trocknen.
Was passiert wenn man beide Substanzen entwässert, pulverisiert, eventuell nochmal entwässert, dann mischt und erhitzt - sublimiert Aluminiumchlorid und Calciumsulfat bleibt zurück?

Hier der Test:

Zuerst wurden zwei alte Keramikbehälter mit Calciumchlorid (Hofer/Aldi) und Aluminiumsulfat (Neubers Enkel) befüllt und bei 500°C im Muffelofen eine Stunde lang getrocknet

* Salze nach dem EntwAssern.jpg (167.49 KB . 1576x994 - angeschaut 731 Mal)

Danach wurde eine ungefähre Menge in reissfeste PET-Folie eingeschweisst und das ganze durch händisches Kneten pulverisiert.

* Nach dem EntwAssern luftdicht verpackt.jpg (577.03 KB . 2584x2179 - angeschaut 681 Mal)

Eine Probe von der Mischung wurde in ein Reagenzglas gefüllt und der Rest sofort in einen neuen PET-Beutel eingeschweisst.

* Nach dem Malen luftdicht verschweisst.jpg (541.97 KB . 2536x2335 - angeschaut 722 Mal)
* Probe im Reagenzglas.jpg (521.17 KB . 1762x1591 - angeschaut 711 Mal)

Mit dem Bunsenbrenner wurde die Probe im Reagenzglas erhitzt und sogar das Salz geschmolzen.
Dabei wird Salzsäuregas und womöglich etwas Schwefeltrioxid vom Sulfat frei - es empfiehlt sich nicht daran zu riechen, interessanterweise sublimiert jedoch nichts.
Nach dem Abkühlen ist das Resultat wieder weiss und lässt sich mit einem Glasstab zerstoßen und als Pulver ausgießen.


* fertiges Aluminiumchlorid_mit_Calciumsulfat.jpg (72.22 KB . 700x1114 - angeschaut 693 Mal)

Das Pulver wurde in ein Glas gefüllt, eine Testmenge in Wasser geworfen die mit zischen HCl-Gas freisetzt, die Lösung färbt sich ganz schwach gelb.
Das Pulver an der Luft gibt auch langsam HCl von sich- man riecht es aber es raucht nicht.

Wieviel wasserfreies Aluminiumchlorid enthalten ist kann ich nicht sagen.
Jetzt fragt sich nur wer den Friedel trifft um ihn zufragen ob das Produkt auch genug Craft hat um eine Synthese zu bewerkstelligen.  ;-D

Heuteufel

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Re: Improvisiertes wasserfreies Aluminiumchlorid
« Antwort #1 am: 01. Oktober 2013, 10:17:17 »
Interessant... Ich würde aber fast sagen, wenn kein AlCl3 sublimiert ist, kann auch nicht viel drin sein. Gibt es Literatur zu der Methode? Wenigstens Patente? Ich kann mir nicht vorstellen, dass bislang niemand was in die Richtung versucht hat. Ein Problem sehe ich darin, dass sich sowohl Aluminium als auch Calciumsulfat irgendwann um 700 °C unter Bildung von SO3 zersetzen (und wahrscheinlich nicht schmelzen ?). Calciumchlorid schmilzt in diesem Temperaturbereich. Du hast eine klare Schmelze erhalten?
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Hyperion

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Re: Improvisiertes wasserfreies Aluminiumchlorid
« Antwort #2 am: 18. November 2013, 23:33:37 »
Es war wohl das Hydrat von Aluminiumsulfat? Was passiert bei der Schmelze desselben?
Aus welchem Grund soll sich Cl an Al anlagern, und SO4 an Ca?
Es findet keine Gleichgewichtsverschiebung statt, da CaSO4 auch in der Schmelze nicht ausfaellt (im Gegensatz zu einem Experiment in Loesung).

Heuteufel

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Re: Improvisiertes wasserfreies Aluminiumchlorid
« Antwort #3 am: 19. November 2013, 00:04:16 »
Zitat
Es war wohl das Hydrat von Aluminiumsulfat?
simulant hatte das Salz eigentlich im Muffelofen getrocknet. Vielleicht nicht gründlich genug.
Zitat
Aus welchem Grund soll sich Cl an Al anlagern, und SO4 an Ca?
Es findet keine Gleichgewichtsverschiebung statt, da CaSO4 auch in der Schmelze nicht ausfaellt (im Gegensatz zu einem Experiment in Loesung).

Ich nehme an, die Idee dahinter ist, dass das flüchtige Aluminiumchlorid absublimieren sollte, nicht dass was ausfallen soll.
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