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Autor Thema: Kommentare zur Herstellung von Trisalpetersäurepropan-1,2,3-triolester  (Gelesen 22007 mal)

synthon

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Re: Kommentare zur Herstellung von Trisalpetersäurepropan-1,2,3-triolester
« Antwort #15 am: 02. November 2014, 12:05:25 »
Ich meine Massenbrisanz im Sinne von "das Zeug erdrückt sich selbst". Oder lassen sich beliebige Mengen lagern?

Phil

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Re: Kommentare zur Herstellung von Trisalpetersäurepropan-1,2,3-triolester
« Antwort #16 am: 02. November 2014, 15:06:56 »
Also, wen Du meinst das Produkt könnte man sozusagen totpressen, um eine Explosion zu verhindern?
Nein so weit ich weis ist dies nicht der Fall, wen es in Tanks gelagert wird, könnte der ganze Tank fortfliegen. Auch bei Dynamiten ist mir ein Totpressen nicht bekannt.
Du hast aber mit Deiner Frage schon recht, es gibt Sprengstoffe die können totgepresst werden.
Dies ist aber nicht gemeint das wen z.B. 20 Tonnen gelagert werden das sie nicht explodieren würden, sondern es ist gemeint, wen sie in einem Bohrloch sind,
dass sie je nachdem dann nicht mehr Arbeiten können.
Von Nitroglyzerin können beliebige Mengen gelagert werden, allerdings sind die örtlichen Vorschriften zu beachten.
In dieser kleinen Anlage wurde früher 11`000 kg in 24 Stunden Produziert, es gab aber noch eine Grössere Anlage in dem Betrieb, allerdings weis ich nicht mehr wie fiel diese Anlage herstellen konnte.
 
Nitroglycerin scheint angesichts der Produktionsmaßstäbe nicht ganz so dramatisch zu sein, wie es gemeinhin vermittelt wird?

Nun die Herstellung ist auch nicht ganz harmlos, wenn man sich aber an die Parameter hält ist es harmlos. Sollte aber eine Flasche herunterfallen ist es sicher nicht mehr lustig. wichtig ist aber hier ganz besonders das man weis was man tut. 
« Letzte Änderung: 02. November 2014, 15:12:40 von Phil »
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Heuteufel

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Re: Kommentare zur Herstellung von Trisalpetersäurepropan-1,2,3-triolester
« Antwort #17 am: 02. November 2014, 16:24:28 »
Ich kenne mich nicht sonderlich mit Explosivstoffen aus, aber ich nehme an, Massenbrisanz ist in etwa das ähnliche wie "Massenexplosivität" (http://de.wikipedia.org/wiki/Massenexplosiv):
Zitat
Massenexplosiv bedeutet, dass ein Sprengstoff bei einer bestimmten Menge nicht mehr verdämmt werden muss, sondern in jedem Fall auch ohne Verdämmung explodiert und nicht nur abbrennt. Bei Schwarzpulver liegt diese Grenze zur Massenexplosivität z. B. bei ca. 1 kg. Dieser Effekt entsteht, weil der Sprengstoff sich durch sein Eigengewicht verdämmt.
Diese existiert zwar beim Nitroglycerin in dem Sinne, dass eine kleine Menge wenn sie angezündet wird nur abbrennt und eine größere Menge zuerst kurz brennt und dann detoniert, aber ich denke nicht, dass das bei der Lagerung eine Rolle spielt, weil auch kleine Mengen durch Reibung, Stoß oder Statik sofort detonieren können.

Ein weiter Effekt, den es gibt, ist, dass Kristalle hochempfindlicher energetischer Verbindungen ohne äußere Einwirkung detonieren, einfach nur weil das Eigengewicht der Kristalle schon ausreicht um eine Detonation hervorzurufen. Das kann man z.B. beim Auskristallisieren von Quecksilberazid beobachten (kleine Detonationen einzelner Kristalle wähend dem Auskristallisieren der Verbindung) (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.201305545/abstract). Dieses Phänomen ist mir jedoch nur bei exotischen Verbindungen ohne praktischen Nutzen bekannt.
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Phil

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Re: Kommentare zur Herstellung von Trisalpetersäurepropan-1,2,3-triolester
« Antwort #18 am: 02. November 2014, 16:48:15 »
Hier http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,2013.msg10141.html#msg10141 sind die Klassierungen der Stoffe die (nicht) oder doch Massenexplosiv sind.
Heuteufel, die von Dir beschriebenen Phänomenen mit Hg-Azid könnte auch durch die Kristallisationswärme zur Explosion kommen, da sonst das Azid nicht gelagert werden könnte, es wurde ja früher zur Herstellung von Sprengkapseln verwendet.
Schwarzpulver gibt z.B. keine Explosion, es Deflagrirt ist also eine Deflagration. Wen etwas zwischen 600m/sec bis 1000m/sec abbrennt spricht man von Deflagration.
Über 1000m/sec ist es eine Explosion.
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deflagration
http://de.wikipedia.org/wiki/Explosion
http://de.wikipedia.org/wiki/Detonation
« Letzte Änderung: 02. November 2014, 16:52:14 von Phil »
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Re: Kommentare zur Herstellung von Trisalpetersäurepropan-1,2,3-triolester
« Antwort #19 am: 02. November 2014, 19:07:34 »
Zitat
Heuteufel, die von Dir beschriebenen Phänomenen mit Hg-Azid könnte auch durch die Kristallisationswärme zur Explosion kommen, da sonst das Azid nicht gelagert werden könnte, es wurde ja früher zur Herstellung von Sprengkapseln verwendet.
Das will ich nicht ausschließen. Es ist auch nur die beta-Kristallmodifikation, die so extrem empfindlich ist (größere Kristalle der alpha-Form detonieren aber auch sehr leicht). Trotzdem frage ich mich, ob du Hg-Azid nicht mit dem Hg-Fulminat verwechselt hast, denn letzteres wurde häufig für Sprengkapseln verwendet (über die Verwendung des Azids ist mir nichts bekannt).

Zitat
Schwarzpulver gibt z.B. keine Explosion, es Deflagrirt ist also eine Deflagration. Wen etwas zwischen 600m/sec bis 1000m/sec abbrennt spricht man von Deflagration.
Ich will dir nicht wiedersprechen, denn meine Kenntnisse auf diesem Gebiet sind allerhöchstens laienhaft, aber gerade der Wiki-Link den du gepostet hast verstehe ich so, dass Explosion ein Überbegriff für chemische oder physikalische Vorgänge ist, welche ungemütlich schnell ablaufen.  ;-) Je nach Ausbreitungsgeschwindigkeit unterscheidet man dann zwischen Verpuffung, Deflagration und Detonation (Bei Schwarzpulver wäre es also eine Explosion und um genauer zu sein eine Deflagration resp. eine Verpuffung)

« Letzte Änderung: 03. November 2014, 17:47:26 von Phil »
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Phil

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Re: Kommentare zur Herstellung von Trisalpetersäurepropan-1,2,3-triolester
« Antwort #20 am: 03. November 2014, 17:48:38 »
Zitat
Heuteufel, die von Dir beschriebenen Phänomenen mit Hg-Azid könnte auch durch die Kristallisationswärme zur Explosion kommen, da sonst das Azid nicht gelagert werden könnte, es wurde ja früher zur Herstellung von Sprengkapseln verwendet.
Das will ich nicht ausschließen. Es ist auch nur die beta-Kristallmodifikation, die so extrem empfindlich ist (größere Kristalle der alpha-Form detonieren aber auch sehr leicht). Trotzdem frage ich mich, ob du Hg-Azid nicht mit dem Hg-Fulminat verwechselt hast, denn letzteres wurde häufig für Sprengkapseln verwendet (über die Verwendung des Azids ist mir nichts bekannt).
Oha Schande über mich [polizei] gut dass Du aufgepasst hast ja ich habe es tatsächlich verwechselt danke für den hinweis. [daumenhoch]

Zitat
Schwarzpulver gibt z.B. keine Explosion, es Deflagrirt ist also eine Deflagration. Wen etwas zwischen 600m/sec bis 1000m/sec abbrennt spricht man von Deflagration.
Ich will dir nicht wiedersprechen, denn meine Kenntnisse auf diesem Gebiet sind allerhöchstens laienhaft, aber gerade der Wiki-Link den du gepostet hast verstehe ich so, dass Explosion ein Überbegriff für chemische oder physikalische Vorgänge ist, welche ungemütlich schnell ablaufen.  ;-) Je nach Ausbreitungsgeschwindigkeit unterscheidet man dann zwischen Verpuffung, Deflagration und Detonation (Bei Schwarzpulver wäre es also eine Explosion und um genauer zu sein eine Deflagration resp. eine Verpufung.)
bei Schwarzpulver kommt es auch noch auf die Körnung an, je gröber das Pulver um so schneller brennt es ab mir ist aber nicht bekannt dass es schneller als 1000m/sec brennen würde,es wird bei Schwarzpulver also nicht von Explosion gesprochen. Darum bekommt man es in den meisten Ländern ohne grosse Probleme, es ist ein Treibmittel, sonst würden ja Kanonen und andere Waffen zerlegt wenn es ein Sprengstoff währe, meines wissens ist der nächst schnellere Stoff Ammoniumnitratsprengstoff mit ca. 2800m/sec..
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