Das ist eine interessante Methode zur Herstellung großer Mengen Chlorwasserstoffgas. Nützlich ist sie indes nur für den, der Chlorsulfonsäure in der erforderlichen Menge billig zur Verfügung hat.
Was mich erstaunt ist die Tatsache dass die Reaktion offenbar kaum Wärme produziert. Das Eintropfen von chlorsulfonsäurehaltigen Reaktionsgemischen selbst in Eiswasser ist normalerweise derart exotherm dass es lokal siedet und unter lautem Zischen und Knattern heftig herumspritzt.
Im Blog Org Prep Daily ist dies erwähnt:
http://orgprepdaily.wordpress.com/2010/10/06/5-mercaptooxindole/Zitat:
"Chlorosulfonic acid is viciously corrosive and has a huge quench exotherm – the quench has to be done in a fume hood with the sash pulled down and a full protection as there is a good chance of the reaction mixture splashing out. Plain latex gloves are no match for ClSO3H – use thick long-sleeved ones."
Möglicherweise besitzt diese "sanfte" Methode der Hydrolyse von Chlorsulfonsäure mit 32% HCl einen gewissen Wert zur Aufarbeitung von Reaktionsgemischen, wenn man die Massen an HCl-Gas irgendwie verwenden kann. Aber selbst falls man das HCl-Gas nicht braucht kann sie von Wert sein da die 32% HCl quasi nichts kostet.
Im Falle der Anwendung zur Herstellung von HCl-Gas stelle ich folgende Überlegung an:
Die ClSO3H reagiert mit dem Wasser der 32%igen Salzsäure zu HCl(g) und H2SO4, wobei der HCl-Gehalt der wässrigen Salzsäure ebenfalls als HCl(g) freigesetzt wird.
32% Salzsäure besteht zu 68% aus Wasser.
1 mol ClSO3H sind 116,6g und sie reagieren mit 18g Wasser zu 98g H2SO4 und 36.5g HCl(g).
18g Wasser sind enthalten in 26,5g 32%iger Salzsäure, welche außerdem 8,5g HCl enthält.
Somit setzen 116,6g ClSO3H und 26,5g 32%ige HCl 45g HCl(g) in Freiheit.
In der Praxis kann man erheblich mehr Salzsäure nehmen da die als Rückstand verbleibende konz. H2SO4 noch bedeutende Mengen HCl(g) aus Salzsäure freizusetzen vermag. Oder man verwertet die konz. H2SO4 anderweitig.