Nicht so, kommerzielles AR NH4HCO3 riecht sehr stark nach NH3
ich werde schaun ob (NH4)2CO3 auch derart intensiv riecht (laut wiki riecht es schwach).
Dann hab ich mich da geirrt. Ich muss zugeben, dass ich selbst noch nie an NH
4HCO
3 gerochen habe, und ganz den Informationen von Wikipedia vertraut habe. Dort steht nämlich:
Ammoniumcarbonat: hygroskopischer farbloser Feststoff mit ammoniakartigem Geruch
Ammoniumhydrogencarbonat: glänzende, harte, farblose, fast geruchlose Prismen
Das erschien mir logisch, da ich dachte, dass das Ammoniumcarbonat, welches sich bildet, wenn man einen Uberschuss an Ammoniak nimmt, wohl nach Ammoniak riechen muss, weil es unter NH
3-Abgabe zum Hydrogencarbonat zerfällt, welches kein Ammoniak mehr freisetzt (es sei denn man erhitzt es). Das stimmt aber wohl nicht...

Quantitativer: Eine Titration der Substanz mit zB BaCl2 (oder jedes beliebiges loesliches Salz, dessen Karbonat schwerloeslich ist) bis keine Praezipitat mehr ausfaellt- sollte diese Frage schluessig beantworten.
Ich glaube nicht, dass das so einfach ist.
1) Barium bildet auch ein (instabiles) Hydrogencarbonat (welches bei Erhitzen zum Carbonat zerfällt) (siehe
http://resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=t47t504m6p3mj54q&size=largest)
2) Carbonat und Hydrogencarbonat stehen im Gleichgewicht zueinander. Fällt man das Carbonat, verschiebt sich das Gleichgewicht...(oder?)
Qualitativ dürfte wohl eine einfache Titration mit verdünnter Salzsäure zeigen, ob es sich um reines Carbonat, reines Hydrogencarbonat, oder ein Gemisch von beiden handelt. Will man aber herausfinden, vieviel Carbonat, und wie viel Hydrogencarbonat enthalten sind, wird es schwieriger.
Im Fall eines Carbonat-Hydrogencarbonat Gemisches mit neutralem Gegenkation habe ich folgende 2 Methoden gefunden:
1) Man titriert mit verdünnter HCl gegen Bromkresolgrün. Dadurch bestimmt man den Gesamtgehalt an Carbonat und Hydrogencarbonat. Dann versetzt man eine bestimmte Menge der Carbonat-Hydrogencarbonat-Lösung mit einem Uberschuss an Natronlauge (man notiert natürlich wie viel), so dass alles vorhandene Hydrogencarbonat in Carbonat umgewandelt wird. Dann fällt man das Carbonat mit Bariumchlorid und macht eine Rücktitration mit verdünnter HCl gegen Bromkresolgrün (Das Bariumcarbonat geht beim Äquivalenzpunkt noch nicht in Lösung und reagiert somit nicht). So kann man den Hydrogencarbonat-Gehalt bestimmen. Schlussendlich: n(Carbonat)=[n(Gesamtcarbonat)-n(Hydrogencarbonat)]:2
(n(Gesamtcarbonat) ist die Zahl an H
3O
+, die bei der ersten Titration gebraucht werden - in der weiter unten angegebenen Quelle steht "n(Carbonat)=n(Gesamtcarbonat)-2*n(Hydrogencarbonat)", aber das ergibt keinen Sinn, oder?
![Huh? [???]](http://forum.lambdasyn.org/Smileys/lambda/huh.gif)
)
Quelle:
http://chemie-mainz.de/content/ac/ac1_day3.pdf2) Folgende Methode:
http://resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=t47t504m6p3mj54q&size=largestHier wird einmal die Lösung ohne Zusatz von irgendwas mit Bariumchlorid titriert, und einmal in Gegenwart von einem Ammomnium-Ammoniak-Puffer. Im ersten Fall wird das gebildete Bariumhydrogencarbonat durch Kochen zum Carbonat zersetzt. Hier erhält man Carbonat + 1/2 Hydrogencarbonat (2 Hydrogencarbonat pro Ba
2+). Im zweiten Fall erhält man Carbonat + Hydrogencarbonat. Jetzt kann man auf die jeweiligen Konzentrationen schliessen. (ich habe auch hier, das ganze ein wenig anders dargestellt als in der Quelle, weil es mir so logischer vorkam. Ich hoffe, es ist noch immer richtig/richtiger?

)
Das Problem ist aber, dass keine der 2 Methoden beim Ammonium-Salz funktionnieren - wegen dem sauren Kation (denke ich).
Ansonsten: Statt der Saettigung, einen molaren Unterschuss an CO2 dazugeben (Gewicht der Gasflasche, Gewicht der Loesung als Mass)- und ueberschuessiges Ammoniak/H2O kann nach der Reaktion abgedampft werden.
Besser nicht. Höchstens Vakuum.
Laut dem "Brockhaus ABC Chemie" (von 1971) zerfällt eine wässrige Ammoniumcarbonat-Lösung bereits bei 75 °C unter Entwicklung von CO
2 und NH
3.
Ansonsten, wenn Butandiolmonoacrylat reines Ammoniumhydrogencarbonat erhalten hat besteht auch kein Problem. Einfach die wässrige Lösung vor der Verwendung mit der berechneten (stoechiometrischen) Menge Ammoniak-Lösung versetzen, und schon hat man eine Ammoniumcarbonat-Lösung.
Ich fahre übrigens Morgen eine Woche in den Urlaub. Also nicht wundern, wenn es etwas länger als sonst dauert, bis ich antworte.