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Autor Thema: Synthese von 1-Bromhexadecan  (Gelesen 9858 mal)

Butandiolmonoacrylat

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Synthese von 1-Bromhexadecan
« am: 25. Januar 2012, 20:24:34 »
Synthese von 1-Bromhexadecan CAS 112-82-3, C16H33Br

Reaktionsmechanismus:


1. n-Hexadecanol wird mit Bromwasserstoffsäure über eine Halogenierungs-Dehydroxylierungsreaktion zu 1-Bromhexadecan umgesetzt.

Gefahrenhinweise:

-Bei Arbeiten mit konzentrierter Bromwasserstoffsäure empfiehlt sich die Nutzung eines Abzugs
-Das Produkt hat eine Schleimhautreizende Wirkung

Durchführung:

1.
Es werden 53,33 g (0,22 Mol) Cetylalkohol in einem 250 mL Rundkolben vorgelegt. Danach werden erst  47,29 mL (0,42 Mol) 48% eiskalte Bromwasserstoffsäure und dann 12 mL (0,22 Mol) eiskalte konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt. Hierbei sollte stets geschwenkt werden. Das Gemisch kann sich dabei erwärmen und etwas Bromwassertoffgas abgeben.

2.
Der Kolben wird in einen Heizpilz gestellt und mit einem Rückflusskühler versehen. Das Gemisch wird bis zum vollständigen Lösen der Edukte gelinde erwärmt und dann kräftiger erhitzt. Das Gemisch wird 6 Stunden unter Rückfluss gekocht.

3.
Das nun bräunliche Produkt wird noch in der Hitze langsam mit kochend heißem Wasser, dann mit verdünnter warmer Natriumcarbonat- und zuletzt mit verdünnter warmer Natriumthiosulfatlösung gewaschen und in einen Scheidetrichter überführt. Die wässrige Phase wird von dem darüberstehenden Bromid abgetrennt. Falls das Produkt aufgrund der Abkühlung erstarren sollte, kann es erneut mit einem Fön aufgeschmolzen werden.

4.
1-Bromhexadecan wird auf eine Teflonfolie gegossen und in der Kälte erstarren gelassen. Anhaftende Spuren von Wasser können zusätzlich im Exsikkator im Hochvakuum über Magnesiumsulfat oder Natriumsulfat entfernt werden. Es empfiehlt sich hierbei, dass das Produkt in Essigsäureethylester gelöst vorliegt.


* Hexadecanol.jpg (144.82 KB . 837x625 - angeschaut 1375 Mal)

* Reflux.jpg (127.22 KB . 834x629 - angeschaut 1370 Mal)

* WaschwasserPhasentrennung.jpg (135.35 KB . 839x624 - angeschaut 1385 Mal)

* ScheidetrichterFest.jpg (113.72 KB . 830x625 - angeschaut 1380 Mal)

* ScheidetrichterFluessig.jpg (94.89 KB . 835x623 - angeschaut 1308 Mal)

Ausbeute:

90% der Theorie

Physikalische Daten:

Molare Masse in g/mol305,34
Dichte in g/cm³    0,998
Schmelzpunkt in °C    17,5
Siedepunkt in °C    186
Flammpunkt in °C    110


Andere Namen:

Hexadecylbromid, Cetylbromid

Quelle:

Modifizierte Vorschrift für Laurylbromid auf Orgsyn http://www.orgsyn.org/orgsyn/prep.asp?prep=cv1p0025

Anmerkungen:

Auf die Destillation des Produkts wurde aufgrund des Siedepuktes und der Zersetzlichkeit verzichtet. Die Schmelztemperatur entspricht der Literaturangabe. Eine interessante Beobachtung ging von der beinahe gleichen Dichte des Produkts wie die des heißen Waschwassers aus. Kurzzeitig war wohl sogar das Wasser leichter und das Produkt schwamm unten. Nach geringem abkühlen floss es wieder an die Oberfläche zurück. Ich habe nun auch den Fehler gefunden warum H2S entstanden war. Es war eine Verunreinigung im Kolben die ich nicht bemerkt hatte. Zum Glück hatte es keinen Einfluss auf das Produkt.

Es würde mich freuen, wenn die Vorschrift den Weg in die Sammlung finden würde.



« Letzte Änderung: 15. August 2013, 21:42:36 von Mephisto »
Das Geheimnis des Erfolgs? Anders sein als die anderen, sich nie damit zufriedengeben, daß man zufrieden ist.

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