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Autor Thema: Robadope-Farbreaktion  (Gelesen 7083 mal)

Beaker

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Robadope-Farbreaktion
« am: 20. April 2011, 13:25:48 »
Hallo,

ich bin seit geraumer Zeit "heimlicher" Mitleser in diesem informativem Forum und habe auch schon einige Synthesen ausprobiert. Jetzt wollte ich mich auch mal mit einer Frage zu Wort melden

Momentan beschäftige ich mich mit Farbreaktionen/Schnelltests zur Identifizierung von Alkaloiden/Pharmaka/Drogen etc.
Nun wird im Web ein sog. Robadope-Test zur Identifizierung von Amphetamin-Derivaten angepriesen, im Falle einer positiven Reaktion sollen prim. Amine, im Gegensatz zu sek., eine rote Färbung liefern.

In der wissenschaftlichen Literatur, die ich bis jetzt durchgesehen habe, wird ein Test mit diesem Namen aber nirgends erwähnt.
Weiß jemand von euch auf welcher Reaktion dieser Test beruht?
Danke für eure Hilfe.

Heuteufel

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Re: Robadope-Farbreaktion
« Antwort #1 am: 21. April 2011, 11:21:19 »
Zitat
In der wissenschaftlichen Literatur, die ich bis jetzt durchgesehen habe, wird ein Test mit diesem Namen aber nirgends erwähnt.
Es scheint mir, dass es sich dabei um einen Markennamen handelt. Dass dieser in der Literatur nirgens auftaucht ist nicht verwunderlich. Es scheint so, als sei die Zusammensetzung der Reagenz ein wohlgehütetes Betriebsgeheimnis.
Nebenbei, was hast du für Literatur benutzt? Forensiche Bücher? Könntest du mir einige Literaturquellen angeben, ich finde das Thema nämlich sehr interessant.

Ich habe leider auch keine Ahnung wie der Test funktionniert. Die Färbung an ist ja schon recht eigenartig, und mir völlig unbekannt.

Zitat
im Falle einer positiven Reaktion sollen prim. Amine, im Gegensatz zu sek., eine rote Färbung liefern.

Da du ja gerade im Thema drin bist: Inwiefern würde sich das Ninhydrin-Reagenz oder die Hinsberg Reaktion eigenen?
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Kanonenfutter

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Re: Robadope-Farbreaktion
« Antwort #2 am: 23. April 2011, 12:53:48 »
Hey,

wenn dich die Identifikation von Drogen etc. mittels Farbtests interessiert, dann ist der folgende Beitrag von mir genau das was du suchst:
http://forum.lambdasyn.org/index.php/topic,526.0.html


Heuteufel

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Re: Robadope-Farbreaktion
« Antwort #3 am: 23. April 2011, 13:07:36 »
Das ist ein interessanter Beitrag, aber leider ist der Robadope-Test nirgens erwähnt. :-(
« Letzte Änderung: 24. April 2011, 18:25:38 von Heuteufel »
"The higher impact projects tend not to be harder than lower impact projects. Just higher impact." - A commentator on the blog "In the pipeline"

Beaker

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Re: Robadope-Farbreaktion
« Antwort #4 am: 28. April 2011, 15:10:02 »
Das mit dem Markennamen könnte natürlich gut sein, ich bin bislang davon ausgegangen, dass dieser Test wie die meisten anderen nach dem Namen ihres Entdeckers benannt wurde.


Beaker

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Re: Robadope-Farbreaktion
« Antwort #5 am: 04. Mai 2011, 13:26:22 »
So, nach einigen weiteren Recherchen bin ich des Rätsel Lösung etwas näher gekommen. Das UN-Dokument www.unodc.org/pdf/scientific/SCITEC20-fin.pdf beschäftigt sich mit Farbtests, um Ausgangsstoffe für illegale Amphetamin-Synthesen zu identifizieren.

Darin wird beschrieben, dass sich der Simon-Test auch zur Identifikation prim. Amine verwenden lässt, wenn man das Acetaldehyd durch Aceton ersetzt, außerdem werden noch die möglichen Reaktionsmechanismen besprochen.

Ich habe daraufhin mal auf der Webseite der Firma, die diese Tests anbietet die Anleitungen verglichen. Nach Zugabe der jeweiligen Reagenzlösung wird sowohl beim Simon- als auch beim Robadope-Test noch dieselbe "Puffer-Lösung" (wobei es sich um Natriumcarbonatlösung handeln dürfte) zugegeben. Es könnte also durchaus sein, dass "Robadope" mit der oben beschriebenen Modifikation identisch ist.

« Letzte Änderung: 04. Mai 2011, 13:36:28 von Beaker »

Heuteufel

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Re: Robadope-Farbreaktion
« Antwort #6 am: 06. Mai 2011, 18:13:48 »
Ja, da könntest du recht haben. Die Selektivität scheint dieselbe zu sein; die Färbung auch. Mir ist auch aufgefallen ,dass sich in beiden Fällen die Färbung nur langsam bildet und vertieft.
Schon erstaunlich, wie selektiv so einfache Nachweisreagenzien sein können! :-)
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