Das Anilinhydrogensulfat löst sich Wasser. Ich habe nur eine Angabe zum Anilinhemisulfat im Merck Index gefunden. Demnach löst sich 1 g in 15 ml Wasser. Sollte Deine Synthese nicht funktioniert haben, schlage ich vor, dass Du beim nächsten Versuch erst alles in Lösung bringst, bevor Du das Dichromat hinzu gibst. Aber wieso bist Du so skeptisch? Laut Wikipedia ist Mauvein doch ein "fast schwarzer Feststoff". Löst sich Dein Produkt in Ethanol?
Das kann ich nicht bestätigen, daß Anilinsulfat wasserlöslich ist. Auch das PDF hier sieht das anders. Und ich werde immer skeptischer. Diese Versuchsbeschreibung entspricht im wesentlichen auch meiner Erfahrung:
http://www.chids.de/dachs/praktikumsprotokolle/PP0269herstellung_anilinschwarz_mauvein_gruppe12.pdf Nur habe ich, wie es in "A Microscale Synthesis of Mauve" Rhonda L. Scaccia, David Coughlin, and David W. Ball beschrieben ist, mit Petrolether gewaschen und ein schwarzes Pulver erhalten.
Dieses Pulver mit Methanol zu extrahieren (25% MeOH in Wasser) lieferte nur ein völlig unbefriedigendes Resultat: eine fast wasserklare, nur gaaanz leicht "pinkfarbene" Lösung. Ich werde das noch eindampfen, aber ich habe bisher
nirgendwo in der Literatur eine Methode gefunden, wo eine Beschreibung gegeben wird, die aus nachvollziehbaren Ausgangsstoffen eine prozentuale Ausbeute an Mauvein ergeben würde. Langsam drängt sich mir der Verdacht auf, dass die guten Syntheseanleitungen mit Perkins verloren gegangen sind und alle diese Versuche ein "öh, ist ein bissel so, aber dann wieder doch nicht" ergeben und man sich damit zufrieden gibt!
Lediglich hier [A Study in Mauve: Unveiling Perkin's Dye in Historic Samples (Micaela M. Sousa, Maria J. Melo, A. Jorge Parola, Peter J. T. Morris, Henry S. Rzepa, and J. Sergio Seixas de Melo)
in Chem. Eur. J. 2008, 14, 8507– 8513 Q 2008 Wiley-VCH Verlag GmbH&Co. KGaA, Weinheim
www.chemeurj.org 8513, DOI: 10.1002/chem.200800718] wird mal ein wenig auf die tatsächliche Komplexität des Themas hingewiesen. Es gibt Mauvein A, B, C, Pseudo-Mauvein etc.!! Und für keine dieser Substanzen findet sich irgendwo eine saubere Syntheseanleitung.
Scheinbar entsteht Mauvein mit bei der Herstellung von Anilinschwarz. Okay. Nur "Anilinschwarz" ergibt sich als ekelhafter, teeriger Schlonz, der erst mühevoll gewaschen und getrocknet werden muß. Wo da das Mauvein genau entsteht (bereits mit dem Anilinschwarz? Erst danach wenn Alkohol zugefügt wird? Warum Alkohol und Wasser?) ist nirgendwo angegeben.
Selbst die Vor- oder Nebenstufe, das Anilinschwarz, ist ein komplexes Forschungsthema:
"Die Oxydation von Anilinsalz mit Bichromat,
Persulfat, Chlorai u. a. Mitteln führt, wenn man das
. Oxydationsprodukt durch einen Ueberschuss von Anilin¬
salz schützt, zum reinen dreifach-chinoiden Anilin¬
schwarz, dem historischen Emeraldin.
Durch Nachoxydieren, am besten mit Wasserstoff¬
superoxyd, entsteht vierfach-chinoides Ainilinschwarz,
Oxydationsschwarz, auch Nigranilin genannt,
Durch Ueberoxydieren, z. B. mit Bichromat oder
Persulfat entsteht das sauerstoffhaltige, vierfach-chinoide
Schwarz, ein vollkommen, mattschwarzes,
gegen schweflige Säure beständiges Anilinschwarz."
(aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Anilinschwarz, Literaturstelle
http://e-collection.ethbib.ethz.ch/eserv/eth:21582/eth-21582-01.pdf)